Sonntag, 26. Dezember 2021

Fröhliches Weihnachts...ähm, Nittelfest!

 

 


                                    Weihnachtsbaum oder Schachbrett, das ist hier die Frage!

Mehr dazu auf unserer Facebook-Seite

Sonntag, 19. Dezember 2021

Knafe: Wo Milch und Honig (im Mund zer-)fliesst

 


                                             Mmmmmmmmmmm....

Was passt besser zu Israel, dem Land, wo Milch und Honig fließt, als eine Speise, die genau aus diesem Elementen entstand: Die Rede ist von Knafe, einer himmlischen Nachspeise aus Ziegenkäse und Honig.

Der Ursprung dieser Spezialität, die einem im Mund wie Butter zerfließt, und deren perfekte Balance von süßem Honig und saurem Käse wohl im Magen tut, ist aus der biblischen Stadt Nablus, auch als Schechem bekannt. Dort, in der bereits 72 CE vom römischen Kaiser Vespasian als "Flavia Neapolis" gegründeten Stadt gab es seit jeher Ziegen zuhauf - und auch Bienen, die nicht selten die römischen Soldaten stachen. Doch diese beiden Unannehmlichkeiten zeigten sich bald als wahrer Segen: Denn sie belieferten die ganze Region mit köstlicher Milch, Käse und mit Honig.

Bald verbreitete sich die Nachricht der Rohstoffe, und des Produktes, das beide kombiniert - Knafe eben - in der ganzen Region. Und bis heute weiß der Nahe Osten, dass Nablus und Knafe in einem Atemzuge genannt werden muss. Inzwischen weiss das auch das Guiness Weltrekordbuch: Dort steht Nablus als der Rekordhalter der größten Knafe weltweit: 75 x 2 Meter. Gewicht: 1350 Kilos.

Nicht nur dort aber ist es beliebt: In fast jeder Stadt Israels gibt es heute vorzügliche Knafe, sowohl in den Märkten der großen Städte (Haifa, Jerusalem, Tel-Aviv) als auch in Restaurants jeder Preisklasse und Größe. Innerhalb Israels ist die beste Knafe wohl in der Altstadt Jerusalems zu suchen - dort kann man sich auch sicher sein, dass in der Tat Ziegenkäse benutzt wurde, und nicht mit einfachem Kuhkäse gemogelt wurde...

In der Zwischenzeit gibt es im ganzen Nahen Osten Varianten von Knafe - vom Libanon bis Ägypten über Syrien hat fast jeder Ort sein Knafe.

Aber genug der Wort: Knafe muss man auf der Zunge zergehen lassen. Guten Appetit.

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

Sonntag, 12. Dezember 2021

Biene Maja, Pumuckl & Co.im Heiligen Land

 

                                                   Heidi - sie spricht auch Hebräisch

Denkt man an Heidi, dann denkt man an schneebedeckte Schweizer Berge, die sich nur manchmal öffnen, um farbenfrohe Blumen zu zeigen. Man denkt auch an dieses ur-europäische Mädchen, das entweder deutsch oder schwytzerdytsch spricht, Heidi eben, mit ihren großen Kulleraugen, und der hellen Haut, die noch nie richtig heiße Sonne erfahren hat...

Nicht aber denkt man an den Nahen Osten, an die Wüste, die Hitze, das rauhe Klima, lautes Geschrei am Markt etc. Und doch gibt es eine Verbindung: Denn die Heidi-Bücher wurden alle ins Hebräische übersetzt, und erfreuten und erfreuen sich hier größter Beliebtheit. Aber auch die Fernsehserie war ein voller Erfolg!

Und da Kinderfilme und -serien, im Gegensatz zu Programmen für Erwachsene, in Israel nicht mit Untertitel versehen werden, sondern synchronisiert, spricht Heidi fließend Hebräisch. Sie hat hier auch einen Kosenamen - "Heidi Bat Harim" (Heidi, die Tochter der Berge). Sie ist so beliebt, dass man Naturfreunde, Wanderer und Skifahrer oft als "Heidi Bat Harim" bezeichnet.

Aber sie ist nicht die einzige, bei weitem nicht: So weiß jeder, ob Groß oder Klein, wer die "Dvora Maya" (Biene Maja) ist - nämlich die beliebteste Biene Israels (von den diversen Supermodels hier mal abgesehen)! Und auch sie spricht fließend Hebräisch - ebenso wie Karel Gott, der das Titellied "Biene Maja" auf Hebräisch singt (bzw. jemand anders zu seiner Melodie)...

Der Höhepunkt ist aber die wohl deutscheste aller Kinderfiguren, genauer gesagt - die ur-bayrischste: Ja, der PUMUCKL ist wieder da, und heisst in seiner Nahostversion: "Pumucki". Auch er erfreut sich bei Groß und Klein außerordentlicher Beliebtheit. Es geht sogar so weit, dass man als Spitznamen für Rotschopf oft (außer Gingi, das ist der Haupt-Spitzname) "Pumucki" hört.

Und so hört sich die Titelmelodie auf Hebräisch an!

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

Videos zu synchronisierten deutschen Fernsehserien gibt es auf der Facebook-Seite

Sonntag, 5. Dezember 2021

Vom Kietz zum Kibbutz (oder so ähnlich)- Aryeh Sharuz Shalicar

 UPDATE: In diesem Post kündigt Aryeh sein aller-aller-neuestes Buch an: Am 1.10. ist es soweit!



Ein nasser Hund und ist besser als ein trockener Jude...

...so hörte es Aryeh Sharuz Shalicar öfter in seiner Kindheit in Wedding, Berlin. Der Sohn persischer Juden, geboren in Göttingen, war Teil einer Clique von dem, was man heute "Deutsche mit Migrationshintergrund" nennt - und die waren Juden nicht sehr freundlich gesinnt.

Shalicar rappte, machte Graffiti und war kurz davor, entweder ins Gefängnis zu kommen oder - insbesondere, als er sich vor seinen Freunden als Jude "outete" - erstochen zu werden oder zumindest krankenhausreif geschlagen zu werden.

Wie das alles aus ging, kann man in seinem Buch nachlesen, das kürzlich auch verfilmt wurde.


                                              Aryeh Sharuz Shalicar

Jude in Deutschland, Deutscher in Israel?

Und dann zog Aryeh nach Israel, wo er lange Jahre als Armeesprecher arbeitete, eine Familie gründete und ein neues Leben begann. Interessanterweise beschäftigte und beschäftigt ihm die Situation der Juden in Deutschland immer noch sehr, sowie der Antisemitismus und auch Anti-Israelismus, der ihm - teils auch von deutschen Delegationen, die er in Israel begleitete - begegnete. Auch zu dem Thema schrieb er ein Buch.

100 Weisheiten, um das Leben zu meistern: Selbst wenn du aus dem Ghetto stammst

Das ist der Titel seines neuesten Buchs - geschrieben aus der Persoektive des inzwischen 44-jährigen Ehemanns, Vater und Buchautor, Journalist und Regierungsberater, der in der Echtzeit nicht dachte, dass er es jemals schaffen würde aus dem Ghetto herauszukommen. Es ist ein wundervoller Ratgeber für Jugendliche in sogenannten "Problemvierteln", aber auch für solche, die von der reichen Erfahrung von Aryeh Sharuz Shalicar lernen wollen. 


Text: Rosebud

Bild: Von Heinrich-Böll-Stiftung - Flickr: Arye Sharuz Shalicar (Deutschland/Israel), CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19444632