Sonntag, 30. Oktober 2022

Am 1. November sind Wahlen in Israel: Der Sticker-Song macht Ordnung

 


Am 1. November (2022) sind in Israel Wahlen, die 5. (!) in 3 Jahren. 


Egal, wie sie ausgehen, hier ist der Text des "Sticker-Songs", geschrieben vom renommierten israelischen Schriftsteller David Grossman und performed von der Hip-Hop-Band "HaDag Nahash" - er hat aus allen Slogans einen Rapsong gemacht. Der Text auf deutsch lautet wie folgt:


Eine ganze Generation fordert Frieden!Lasst ZaHaL siegen!
Ein starkes Volk macht Frieden!
Lass ZaHaL sie zerfetzen!
Mit Arabern kann es keinen Frieden geben!
Gebt ihnen (den Palästinensern) keine Gewehre!
Es geht nichts über die Kampfeinheit, mein Bruder!
Wehrdienst für Alle! Freistellung für Alle!
Es gibt doch keine Verzweiflung in der Welt!

Judaea, Samaria und Gaza sind hier!
NaNachNachman aus Uman…
Keine Angst, der Messias ist nah!

Keine Araber, keine Anschläge!
Der Oberste Gerichtshof (BaGaZ) gefährdet Juden!
Das Volk steht zum Golan!
Das Volk ist für den Transfer (Araber raus)!
Lass Deinen Wagen in Jarka checken! (Werbung einer Autowerksatt)
Chawer, atah chasèr! (d.h. “Freund du fehlst!”, gemeint ist Rabin)
Heiliger, gelobt seiest Du, wir wählen Dich!
Direktwahl (des Premiers) ist schlecht!
Heiliger, gelobt seiest Du, wir ereifern uns für Dich!

Tod den Eiferern (Zeloten)!
Im Chor:
O je, wieviel Übel kann man schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
Ich heisse Nachman – und ich stottere.

O je, wieviel Übel kann man schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
G’tt sei Dank! Ich atme!

Ein Staat nach Halakhah (Religionsgesetz) – ist kein Staat mehr.
Wer geboren wurde, der hat schon gewonnen!
Es lebe der König Mashiach (Messias)

Ich fühle mich sicher, beim Frieden á la Sharon!
Hebron für immer und ewig!
Und wer nicht geboren wurde, der hat verloren.
Hebron, Stadt der Väter!
Bye, bye Transfer!
Kahane hatte Recht!
CNN lügt!
Wir brauchen starke Führung!
Frieden ist klasse und Danke für die Sicherheit.
Wir haben keine Kinder für unnötige Kriege!
Die Linke hilft den Arabern!
Bibi ist gut für die Juden.
Oslo Verbrecher vor Gericht!
Wir hier, sie dort!
Brüder vertreiben einander nicht! (Aufruf gegen die Räumung der Siedlungen)
Die Räumung von Siedlungen spaltet das Volk!
Tod den Verrätern!
Lasst die Tiere leben!
Tod den Werten!

Im Chor:
Wieviel Übel kann man nur schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
Ich heisse Nachman – und ich stottere.

Wieviel Übel kann man schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
G’tt sei Dank! Ich atme!

Vernichten, töten, vertreiben, täuschen!
Eliminieren, Ausliefern, Todesstrafe!
Niederreissen, Ausradieren, Niederwerfen bis zum Grund!
… an allem bist Du Schuld, Chawer!
(Quelle der Übersetzung: Hagalil.com)

Das Lied selbst gibt es auf unserer Facebook-Seite

Donnerstag, 20. Oktober 2022

Schweizer Trimm-Dich-Pfad in Israel

 

 



Ein Trimm-Dich-Pfad (in der Schweiz Vitaparcour), mitten in Israel, in Kfar Saba? »Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen«, hat schon Theodor Herzl, der Gründer des politischen Zionismus gesagt. Und den ersten Zionistenkongress in Basel, in der Schweiz, abgehalten. 

Von dort stammt auch Guido G., der den Vitaparcours in Israel initiert hat. Dort heisst er allerdings "Shapepark". Es der erste Trimm-Dich-Pfad in Israel. Mitfinanziert und gesponsort wurde sowohl von der Schweiz als auch von der Stadt Kfar-Saba, die auch das Gelände im "Grünen Kfar-Saba" (so der Name der Nachbarschaft) zur Verfügung stellte. Die Schweizer "Stiftung Vitapar­cours" ist offizieller Namensträger.

Kommen kann jeder fast jederzeit (der Park ist den ganzen Tag offen, und am Abend beleuchtet), Parkplätze gibt es kostenlos, und auch Trainer, die verschiedene Gruppen (Kinder, Rentner, Profisportler) leiten. Für alle, die lieber ohne Trainer trainieren, gibt es Schilder, die die korrekte Benutzung der auf dem Naturgelände verteilten Geräte mit Bild erklären.

Kurzum: Man muss nicht in die Schweiz fahren, um einen waschechten Vitaparcours zu erleben!

Text: Rosebud
Bild: Public Domain

Mehr gibt es auf unserer Facebook-Seite

Donnerstag, 6. Oktober 2022

Ab Sonntag: Israel feiert Sukkoth

 


 


Die 10 Busstage sind vorbei, und auch das Fasten und um Versöhnung bitten.

Am Sonntagabend fängt Sukkot an, das Laubhüttenfest, das eine ganz andere Stimmung beschreibt: Man sitzt eine Woche lang in der Laubhütte, feiert, singt, isst gute Speisen und trinkt guten Wein - und ist vor allem eines: fröhlich. Denn es ist ein religiöses Gebot, in dieser Zeit glücklich zu sein, unbeschwert.

Natürlich hat das Fest - wie die meisten Feste - sowohl eine spirituelle als auch eine landwirtschaftliche Bedeutung, in diesem Fall der Beginn der Regenzeit, auf die man sich in Israel ganz besonders freut - alles grünt und wächst und blüht, ein wahrer Gaumenschmaus für die Augen.

Auch die vier Arten haben sowohl spirituelle als auch landwirtschaftliche Bedeutung - so symbolisieren sie Augen (Myrthen), Mund (Bachweidenzweige), Rückgrat (Palmzweig) und - am wichtigsten - das Herz (Etrog, eine grosse Zitrone). Hier ein Bild des Herzens:

Das Bild ist vom Film "Ushpizin", der zur Zeit von Sukkoth spielt - "Ushpizin" sind die heiligen Gäste, die man sich in die Laubhütte einladen soll. Leider sind im Falle von Moshe Belanga und seiner Frau diese Gäste alles andere als heilig - sie sind nämlich entflohene Straflinge, die Moshe aus seinem früheren, nicht religiösem Leben kennen.

Wie das alles ausgeht, welche Rolle der Etrog spielt, den die beiden da halten, und was es mit der gestohlenen Sukkah auf sich hat - das wird hier nicht verraten. 

 Bis dann: Chag sameach/ fröhliches Sukkot!

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud

Sonntag, 2. Oktober 2022

Autofreier Tag: Jom Kippur

 

 
                                                      Jom Kippur in Israel

Am Dienstagabend beginnt in Israel (und der jüdische Welt) Jom Kippur, der höchsten Feiertag des jüdischen Jahres. Er endet Mittwochnacht. Es ist dies der "Tag der Versöhnung", ein Tag der in der Synagoge verbracht wird, wo man den ganzen Tag fastet und in sich kehrt, sowie sich den Dialog mit dem Ewigen widmet.

In Israel ist es auch "autofreier Sonntag (bzw. Samstag)": Es hat sich eingebürgert, dass das ganze Land für 25 Stunden Pause macht - Restaurants und Geschäfte sind alle geschlossen, öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht, und - und das ist eine einzigartige Erfahrung! - es hat sich eingebürgert, dass kein einziges Auto fährt. Für die Bevölkerung Israels (und Touristen, die zu dem Zeitpunkt im Lande sind) ist das ein Happening: Kinder fahren überall mit dem Fahrrad, und Menschen gehen fröhlich auf den Autobahnen und den befahrensten Straßen der Städte spazieren. Dabei atmen sie - wie das Umweltministerium jedes Jahr feststellt - eine bis zu 90% weniger verschmutzte Luft ein...

Kurzum: Jom Kippur ist ein Feiertag, den man auf verschiedenste Weise begehen kann, der aber in Israel eine Atmosphäre schafft, die seinesgleichen weltweit sucht.

In diesem Sinne: Gmar Chatima Tova, also ein schöner Abschluss von Jom Kippur!

Bild und Text: Rosebud