Kulturschaffende in Uniform
Israel ist im Krieg. Und eigentlich heisst es: "Wenn die Panzer rollen, schweigen die Musen".
Nicht hier: Denn "the show must go on": und so haben zwar viele Künstler das Land verlassen, aber andererseits sind auch viele israelische Künstler aus dem Ausland zurückgekommen, um die israelische Kultur von zuhause zu unterstützen.
Einige kombinieren Armeedienst mit Kunst: Die Regeln für den Wehrdienst in Israel sind etwas anders, wenn man ein talentierter Sportler, Musiker oder Tänzer ist. Man tanzt, singt oder spielt Tennis den ganzen Tag, dann geht es weiter zum Stützpunkt und dort dient man von sechs bis neun Uhr abends in der Armee.
Israelische Tänzerin in "zivil" und Uniform
Fidler auf dem Dach - eines Panzers
Einige Künstler kombinieren auch beides - so wie dieser junge Soldat, der seine Geige in das Kriegsgebiet mitnahm, und sie dort auf dem Panzer spielte:
Abschalten oder aktiv sein?
Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. So änderte beispielsweise das "Israel Ballet" seine kinderfreundliche Version von "Schwanensee", um kein Trauma zu hinterlassen:
Die Choreographie für dieses berühmteste aller Ballette musste überdacht werden. Das im Westen übliche tragische Ende mit Odette und Prinz Siegfried, die in den Tod springen, war verschwunden und stattdessen gab es einen glücklicheren Schluss. Auch der Prolog musste überarbeitet werden.(...) Odette kämpft verzweifelt, während sie vom bösen Rothbart weggetragen wird.
Er ist in der Produktion des ABT wirklich furchteinflößend und er hebt sie hoch und trägt sie weg. Das erinnerte zu sehr an die Geiseln, die nach Gaza verschleppt wurden, was die Kinder traumatisiert hätte.“ (Quelle:
Jewish Chronicle)
Andererseits gibt es viele Initiative, die jetzt - ein Jahr nach dem schrecklichen Massaker des 7. Oktobers, versuchen, die Erinnerung daran aufzuerhalten, und auch den Leugnern kontra zu geben - so wie
dieser Dokumentarfilm.
Zusammenfassend kann man sagen: the show MUST go on!
Bilder: Public Domain
Text: Rosebud