Zuggleise umfunktioniert zu Wasserstrasse:
Tel-Aviv heute
Eigentlich ist Regen ein Segen, insbesonders in einem ansonsten so heissen und trockenen Land wie Israel. Seit tausenden von Jahren sagen Juden den Segensspruch "ER solle uns Regen geben", denn Regen macht das Land fruchtbar, und lässt es im Grünen erscheinen. Ohne Regen gibt der Kinneret kein Trinkwasser her, in der Landwirtschaft wächst nichts, und es fehlt den Menschen am A und O, um nicht hungrig oder durstig zu sein.
Andererseits sind Stürme und Regenschauern auch ein Zeichen des himmlischen Zorns, die oft Katastrophen starken Ausmaßes auf uns ziehen: Die Häuser werden überschwemmt, Bäume fallen um, die Straßen sind nicht befahrbar, Elektrizität fällt aus und das Leben ist aus seiner Bahn geworfen.
Diese Woche hat Israel im allgemeinen und Tel-Aviv im Besonderen beides erfahren: Seit 10 Jahren hat es nicht so stark geregnet. Der Kinneret ist in zwei Tagen um 22cm angestiegen, im Norden des Landes strotzt es nur so vom Grünen. Gleichzeitig stand die Herzliya-Zugstation einen ganzen Tag unter Wasser, die Ayalon-Autobahn musste wegen Uberschwemmung geschlossen werden, und der tausende Menschen schafften es nicht, zur Arbeit zu kommen.
Segen oder Fluch? Wahrscheinlich ein bisschen von beiden.
Bild: Public Domain
Text: Rosebud
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen