Im Norden Israels, im "Yizrael-Tal" (hebr. "Emek Israel") in Galiläa liegt Afula. Die Straße, die dort hinführt, heisst "Kvish HaSargel", also "Lineal-Strasse", wohl auch weil sie - anders als die meisten Straßen Israels - fast ohne Abweichungen gerade ist, als ob sie vom Lineal gezeichnet wäre. Bösartige Zungen behaupten, dass die Strasse das Lineal ist, und Afula das Loch des Lineals (wohl aufgrund des nicht so aktiven Nachtlebens). Das täte dieser wunderschönen Stadt, die in eine der pastoralischsten Gegenden liegt, Unrecht.
Der Name "Afula" kommt entweder von arabisch "Al-Fule" (ob es mit "Ful", Bohnen zusammenhängt, ist unbekannt) oder von Althebräisch "O-Fel" (Festung). Archäologische Ausgrabungen zeigen Bevölkerung bereits zu Bronzezeiten. Die Stadt wird namentlich vom syrischen Geographer Yakut al-Hamawi bereits 1226 erwähnt - er spricht dort vom "Kampf um Al-Fule", der 1183 stattgefunden hat. Auch in späteren Zeiten wird Afula öfter erwähnt, insbesonders 1799, als Napoleon die Gegend erobert und den "Kampf um den Tavor" in Afula austrägt.
Seit 1909 ist Afula eine jüdische Stadt - in dem Jahr hat Yehoshua Hankin den Grund für die zionistische Bewegung aufgekauft. Damit ist das moderne Afula genau so alt wie Tel Aviv...
Falafel Golani - Kultcharakter
Und heute? Heute ist Afula vor allem für seine kulinarische Szene bekannt - so gibt es eine ganze Reihe von Imbissbuden und Restaurants, wobei das bekannteste "Falafel Golani" ist - die frischen Zutaten sind hier ebenso Kult wie das Einfülllen der Falafel - die werden jeweils ca. 2 Meter in die Luft geworfen, bevor sie in der Pita landen... Und so kommen Besucher aus dem Ausland und aus sämtlichen Ecken des Landes, um Falafel Golani kennen- und schmecken zu lernen!
"Garinei Afula" - das Original
Am bekanntesten ist Afula aber für seine "Garinei Afula" (geröstete Sonnenblumen- und Wassermelonenkerne) - oft imitiert, aber nie so gut wie das Original - und das Original ist ein kleiner Laden bei der Busstation Afulas, der sämtliche Art von Snacks und Nüsse verkauft, und der - siehe Foto - auch sehr schön ist. Alleine das ist ein Besuch in dem "Nuklear-Powerhouse" (in Hebräisch ist Nuklear und Kern derselbe Wortstamm) wert!
Kurzum: Afula, nicht nur schön, sondern auch schmackhaft!
Landkarte: Public Domain
Bilder und Text: Rosebud
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