Mittwoch, 9. April 2025

Pessach


Auszug aus Ägypten


Ab Samstagabend wird in Israel und der jüdischen Diaspora das Pessachfest gefeiert: Dann gibt es den"Seder": Das ist ein Abendessen mit traditionellen Speisen, wo die "Haggada" gelesen wird, die über dem Auszug aus Ägypten erzählt. Das Hauptmotiv hierbei ist die Freiheit: Die in Ägypten versklavten Juden zogen 40 Jahre durch die Wüste, bis sie im Gelobten Land ankamen - ihrem Land, dem Land Israel.
Diese Geschichte ist inspirierend nicht nur für Juden, sondern für viele Volker. So feiert der amerikanische Präsident Obama seit seinem Amtseintritt das Pessachfest, und erinnert an die Freiheit der amerikanischen Sklaven, u.a.
Pessach markiert auch den Frühlingsanfang: So wie die Blumen wieder blühmen, blühen auch die Menschen wieder auf. Man spürt die Freiheit formlich in der Luft.



           Seder-Tisch



           symbolische Speisen beim Seder


No Brot for you!


Ein weiteres Gebot ist es, 8 Tage Lang kein Brot zu essen, denn das jüdische Volk hatte bei seiner Flucht nicht die Zeit, Brot säuern zu lassen. Und deswegen ist das beim Pessachfest verboten – zwar nicht für 40 Jahre, aber immerhin für 8 Tage. Auch andere Weizenprodukte, die gären, wie Bier, sind verboten.
Damit sind also, wie gesagt, so gut wie alle Bäckereiprodukte tabu. 
Als Ersatz gibt es die Matzen, das sind ungesäuerte Flachbrote (siehe Bild), 
die nicht länger als 18 Minuten gebacken werden dürfen, sonst sind sie gesäuert.
Als Matzen-Aufstrich gibt es Charoset, das ist eine Nuss-Datteln-Paste, die aufgrund der 
Dickflüssigkeit an den Lehm der Sklavenarbeit erinnert. 



          Matzen: So sehen sie aus


A fish they call Gefilte


Zusätzlich gibt es verschiedene traditionelle Gerichte, wobei der „Gefilte Fisch“
 – eine Fischkotelette mit süßer Geleesoße und Karottenscheibe oben – 
das bekannteste ist.


Gefilte Fisch

Wir wünschen allen jüdischen Lesern ein fröhliches Pessachfest und allen anderen fröhliche Ostern. Das "letzte Abendmahl" war, nebenbei, ein Pessach-Seder. Aber dazu vielleicht ein ander Mal.


Fotos und Text: Rosebud

Sonntag, 6. April 2025

Die Hebräische Universität feiert 100 Jahre - Rosenduft gratuliert!

 

                                                  Eintrittskarte zur Eröffnung: kein Aprilscherz


Kein Aprilscherz: Eröffnung am 1. April


Am 1. April 1925 fand eine Veranstaltung statt, die es seinerzeiten kaum vorher gegeben hatte: Der Britische Lord Balfour, Noch-Nicht-Nobelpreisträger Albert Einstein, Noch-Nicht-Präsident des noch-nicht-gegründeten Staates Israel Chaim Weizman - diese und viele andere ehrenwärtige Bürger fanden sich auf einem kleinen Hügel in Jerusalem ein - um dort eine Universität zu eröffnen. Die Hebräische Universität war geboren.

                                              Eröffnungsveranstaltung

Iwri, daber Iwrit: Sprachenkrieg

Aber warum heißt die Hebräische Universität eigentlich "Hebräische" Universität?
Das war ein Resultat der sogenannten Sprachkriege mehr als 10 Jahre vorher - das Technion in Haifa hatte nämlich - Deutsch (ja, ja!) - als Unterrichtssprache, was eine große Opposition in Bewegung setzte - unvorstellbar, dass man im Heiligen Land die Sprache der Diaspora sprechen sollte. Nein!

Und so wurde die HEBRÄISCHE Universität genau auf dem Prinzip der Hebräischen Sprache als Unterrichtssprache gegründet. And the rest is history, wie man so sagt...

Hundert Jahre - und einige Nobelpreise - später

Und heute? Heute hat sich die Hebräische Universität in Jerusalem zu einer der weltweit renommiertesten akademischen Institutionen entwickelt: Schon einige Male haben Professoren der Hebrew U. (oder, wie sie oft liebevoll genannt wird, der "Iwrit") Nobelpreise erhalten, und es sind einige der weltweit renommiertesten Forscher, Naturwissenschaftler und Geisteswissenschaftler aus ihr hervorgegangen - und sie zieht weiterhin Studenten und Forscher aus der ganzen Welt nach Jerusalem, auf der Suche nach akademischer Exzellenz.




Heute kann man übrigens auch auf Englisch studieren, aber die Hauptsprache bleibt natürlich - Hebräisch.

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud

Mehr zur Hebräischen Universität gibt es auf unserer Facebook-Seite.