Sonntag, 24. Februar 2019

Zu den Wahlen in Israel: Der Sticker-Song

In 6 Wochen (9. April) sind in Israel Wahlen. Egal, wie sie ausgehen, hier ist der Text des "Sticker-Songs", geschrieben vom renommierten israelischen Schriftsteller David Grossman und performed von der Hip-Hop-Band "HaDag Nahash" - er hat aus allen Slogans einen Rapsong gemacht. Der Text auf deutsch lautet wie folgt:

Eine ganze Generation fordert Frieden!Lasst ZaHaL siegen!
Ein starkes Volk macht Frieden!
Lass ZaHaL sie zerfetzen!
Mit Arabern kann es keinen Frieden geben!
Gebt ihnen (den Palästinensern) keine Gewehre!
Es geht nichts über die Kampfeinheit, mein Bruder!
Wehrdienst für Alle! Freistellung für Alle!
Es gibt doch keine Verzweiflung in der Welt!

Judaea, Samaria und Gaza sind hier!
NaNachNachman aus Uman…
Keine Angst, der Messias ist nah!

Keine Araber, keine Anschläge!
Der Oberste Gerichtshof (BaGaZ) gefährdet Juden!
Das Volk steht zum Golan!
Das Volk ist für den Transfer (Araber raus)!
Lass Deinen Wagen in Jarka checken! (Werbung einer Autowerksatt)
Chawer, atah chasèr! (d.h. “Freund du fehlst!”, gemeint ist Rabin)
Heiliger, gelobt seiest Du, wir wählen Dich!
Direktwahl (des Premiers) ist schlecht!
Heiliger, gelobt seiest Du, wir ereifern uns für Dich!

Tod den Eiferern (Zeloten)!
Im Chor:
O je, wieviel Übel kann man schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
Ich heisse Nachman – und ich stottere.

O je, wieviel Übel kann man schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
G’tt sei Dank! Ich atme!

Ein Staat nach Halakhah (Religionsgesetz) – ist kein Staat mehr.
Wer geboren wurde, der hat schon gewonnen!
Es lebe der König Mashiach (Messias)

Ich fühle mich sicher, beim Frieden á la Sharon!
Hebron für immer und ewig!
Und wer nicht geboren wurde, der hat verloren.
Hebron, Stadt der Väter!
Bye, bye Transfer!
Kahane hatte Recht!
CNN lügt!
Wir brauchen starke Führung!
Frieden ist klasse und Danke für die Sicherheit.
Wir haben keine Kinder für unnötige Kriege!
Die Linke hilft den Arabern!
Bibi ist gut für die Juden.
Oslo Verbrecher vor Gericht!
Wir hier, sie dort!
Brüder vertreiben einander nicht! (Aufruf gegen die Räumung der Siedlungen)
Die Räumung von Siedlungen spaltet das Volk!
Tod den Verrätern!
Lasst die Tiere leben!
Tod den Werten!

Im Chor:
Wieviel Übel kann man nur schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
Ich heisse Nachman – und ich stottere.

Wieviel Übel kann man schlucken!
Vater, hab Erbarmen, Vater, hab’ Erbarmen,
G’tt sei Dank! Ich atme!

Vernichten, töten, vertreiben, täuschen!
Eliminieren, Ausliefern, Todesstrafe!
Niederreissen, Ausradieren, Niederwerfen bis zum Grund!
… an allem bist Du Schuld, Chawer!
(Quelle der Übersetzung: Hagalil.com)

Das Lied selbst gibt es auf unserer Facebook-Seite

Sonntag, 10. Februar 2019

Ramat HaShofet - wunderschönes Kibbutz im Norden Israels





Im Yezriel-Tal, im Norden Israels, liegt Kibbutz Ramat Hashofet. "Ramat Hashofet" übersetzt sich als "Hügel des Richters". Da kommen natürlich Assoziationen an die biblischen Richter auf, an Samson u.a. Jedoch ist das von osteuropäischen Juden 1941 gegründete Kibbutz nach einem modernen Richter benannt, sondern nach Juliam William Mack, einem amerikanisch-jüdischen Richter und zionistischen Aktivisten. (In Gehdistanz gibt es ein weiteres Kibbutz, "Ain Hashofet" - Quelle des Richters - das nach einem weiteren amerikanischen Richter benannt ist: Louis D. Brandeis, dem ersten jüdischen Supreme Court-Richter)

Das Kibbutz liegt beim Ephraim-Hügel, benannt nach dem Stamm Ephraims (Buch Josuas 17:15, 19:50, 20:7). In der Gegend liegt der Prophet Joshua begraben. Gelebt hat hier auch die einzige Prophetin des Judentums, Deborah. Die Region heisst "Megiddo", benannt nach dem "Har Meggido" (Hügel Meggidos), auch eingedeutscht "Armaggedon" genannt: Ja, es stimmt! Nicht weit vom Kibbutz Ramat Hashofet findet nach der biblischen Überlieferung der Endkampf zwischen Gut und Böse statt.

Wie oben zu sehen ist, ist die Gegend sehr grün und fruchtbar. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Ramat Hashofet traditionell von Landwirtschaft lebte: Oliven, Avokados und Mandeln sind nur einige der Produkte, die hier angebaut werden. Zudem gibt es einen aktiven Kuh- und Hühnerstall, für Milch- und Eierproduktion. Dem Kibbutznikim (Kibbutzmitglieder) wird bei der landwirtschaftlichen Arbeit von Voluntären aus aller Herrer Länder geholfen.
                                          Voluntäre und Kibbutznikim toben sich aus.

So wie im Rest des Landes - und der Welt - üblich, ging auch an Ramat Hashofet die Industrialisierung und Modernisierung nicht vorbei. Und so hat das Kibbutz neben der Landwirtschaft auch eine Holz- und eine Plastikfabrik. Die Plastikfabrik, "Polygal" genannt, stellt u.a. Plastikplanen für Gewächshäuser und für Solarenergie her. Und so dient selbst die Plastikfabrik letztendlich der Landwirtschaft und der Umwelt. Seit 1997 ist der deutsche Grosskonzern Bayer an "Polygal" beteiligt, und hat ihr ermöglicht, sich weltweit auszuweiten: Bis heute, dank der Hilfe von "Bayer", hat "Polygal" Zweigstellen in Chile, Russland und Amerika. Der Erfolg von "Polygal" wiederum ist zu Nutzen des Kibbutzes, das damit nicht die finanziellen Sorgen der meisten Kibbutzim in Israel hat, und sowohl die Landwirtschaft als auch ein Gästehaus, einen Swimmingpool und natürlich den traditionellen Speisesaal, wo alle Kibbutznikim - wie seit jeher - alle Mahlzeiten zusammen essen, aufrechterhalten kann.
                                            Eindrücke von Polygal

Zum Abschluss noch ein paar Bilder, die den wunderschönen Sonnenuntergang in Ramat Hashofet zeigen - und in echt ist er noch viel schöner!


Titelbild: Ramat Hashofet Website, bearbeitet von Rosebud
Alle anderen Bilder: Rosebud
Text: Rosebud

Dienstag, 5. Februar 2019

Shakshuka - Das Frühstück für Champions



                                                 Shakshuka


Shakshuka ist eine wundervolle Art, den Tag zu beginnen. Es eignet sich aber auch als Mittagsessen oder Abendmahl.


Folgende Zutaten benötigen wir:

-    6 Eier
-    4-6 Tomaten
-    1 rote Paprikaschote
-    1 Zwiebel
-    2-3 Jalapenio-Chilichoten
-    4 Knoblauchzehen
-    Olivenöl
-    Ein wenig Koriander zum Garnieren



                                             Die Zutaten

Die Paprikaschoten, Zwiebeln, Chilichoten und Knoblauchzehen werden in kleine Würfel (1cm, bei den Knoblauchzehen sogar noch kleiner) geschnitten. Anschließend werden die Tomaten skalpiert, was man übrigens auch mit einem Apfelschäler machen kann. Die geschälten Tomaten werden dann auch in Würfel geteilt. 

Auf hoher Flamme wird dann das Olivenöl (da kann man ruhig großzügig sein) in einer möglichst tiefen Pfanne erhitzt. Dann zuerst die Zwiebelwürfel und die Paprikaschotenwürfel hinzugefügen und erhitzen, bis die Zwiebelwürfel goldbraun sind. Anschließend die Chilichoten und die Knoblauchzehen dazu. Schließlich kommen die Tomaten noch rein, wobei die Flamme auf niedrig eingestellt wird. Das wird dann solange gekocht, bis die meiste Flüssigkeit von den Tomaten verdunstet ist, was übrigens kein großer Verlust ist, da es sich fast nur um Wasser handelt. 
Wenn der Inhalt der Pfanne dickflüssig ist, kann man dann von den Eiern das Eigelb hinzufügen (das Eiweiß wird hier nicht benötigt), wobei natürlich Vorsicht geboten ist, daß es nicht zerfließt. Das Ganze wird dann für ein paar Minuten gekocht, bis das Eigelb ein bißchen festbeständig ist, aber noch nicht ganz hart. Zum Schluß wird das Shahshuka dann mit Koriander garniert – sieht ästhetisch aus und gibt auch Geschmack dazu. 

Nachwort: Je nach Tageszeit und Gewohnheit kann man dazu eine Tasse Kaffee, ein Glas Orangensaft oder ein schönes Bier trinken...

Bilder und Text: Rosebud