Wenn man an Israel denkt, ist japanisches
Karate eigentlich so ziemlich das letzte, was man damit assoziiert: Die
unbeschwerte und informelle Lebensweise der Israelis steht im Gegensatz zu der
strengen Disziplin der Japaner. Denkt man bei Israel an Kampf, dann hat man die
israelische Armee im Kopf, oder Krav Maga (ein Nahkampfsport, der sich aus der
Armee entwickelte), nicht aber Bruce Lee oder Jackie Chan.
Diese Namen waren 1969, als Shotokan in Israel
eingeführt wurde, der Welt ein Fremdwort, ebenso wie Sushi und Manga. Die
Beatles lebten noch wohlbehütet in England, das Drehbuch zu „Kung Fu“ war noch
nicht geschrieben und Jet Li war gerade mal 6 Jahre alt. Von Sony hatte noch
niemand etwas gehört, genausowenig wie von Ninjas. Wie hieß dieser Sport
nocheinmal? Karate?
Dies alles sollte sich schnell ändern.
Eli Cohen steckt das japanische Schwert zurück in den Gürtel seines Aido-Anzugs und verbeugt sich. Wir schreiben das Jahr 2004. Der neu ernannte israelische Botschafter ist gerade in Tokyo angekommen. Als Eli 30 Jahre zuvor in seine erste Karateklasse ging, hätte er sich wohl nie vorgestellt, dass er die Leiter ganz nach oben klettern würde. Und hätte ihm jemand gesagt, dass er einmal israelischer Botschafter in Japan werden würde, hätte er wohl nur gelacht.
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