Montag, 17. Juni 2024

Tmol Schilschom wird 30! Geschichte eines Jerusalemer Kult-Cafes

 









Tmol Schilschom - ein Literaturcafé in Jerusalem 

Der Schriftsteller Meir Schalew sel. And. meinte einmal, dass es in Jerusalem früher einen Verrückten pro Wohngegend gab – heute wird man Schwierigkeiten haben, einen nicht-Verrückten pro Jerusalemer Wohngegend zu finden. 

Und doch gibt es eine Oase der Normalität in Jerusalem: Das Tmol Schilschom. Und das feiert sein 30. Jubiläum.

Das Cafe ist sehr versteckt: Man muss durch ein Tor in der Nachlat-Schiwa-Gegend in einen Hinterhof gehen, und dort zwei Stockwerke hinaufgehen, um durch eine kleine Holztür zum Café zu gelangen.  

Dort kommt einem der Geruch heißen Tees mit marokkanischen Kräutern entgegen, vermischt mit der kühlen Brise Jerusalems, und den Worten der besten Poeten und Musikern des Landes entgegen. Die auf den Mosaik des Jerusalemer Steines stehenden Regale waren mit Weinen und Bücher gefüllt, die man auch kaufen konnte.

Es heißt Tmol Schilschom, wortwörtlich “gestern-vorgestern”. Gemeint sind vergangene Tage, eine Erinnerung aus einer Zeit, die lange vorbei ist. Und so kommen mir die Tage vor Corona, vor den Massenunruhen der "Rechtsreform", und vor dem derzeitigen Krieg vor: Man saß im Tmol Schilschom, und diskutierte bei einer Tasse Kaffee oder Tee über Gtt und die Welt . Es scheint, als ob beide (Gtt und die Welt) schon damals anderes für uns vorhatten…

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

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