Montag, 15. Oktober 2018

Karate in Israel

 



Wenn man an Israel denkt, ist japanisches Karate eigentlich so ziemlich das letzte, was man damit assoziiert: Die unbeschwerte und informelle Lebensweise der Israelis steht im Gegensatz zu der strengen Disziplin der Japaner. Denkt man bei Israel an Kampf, dann hat man die israelische Armee im Kopf, oder Krav Maga (ein Nahkampfsport, der sich aus der Armee entwickelte), nicht aber Bruce Lee oder Jackie Chan.

Diese Namen waren 1969, als Shotokan in Israel eingeführt wurde, der Welt ein Fremdwort, ebenso wie Sushi und Manga. Die Beatles lebten noch wohlbehütet in England, das Drehbuch zu „Kung Fu“ war noch nicht geschrieben und Jet Li war gerade mal 6 Jahre alt. Von Sony hatte noch niemand etwas gehört, genausowenig wie von Ninjas. Wie hieß dieser Sport nocheinmal? Karate?

Dies alles sollte sich schnell ändern.
  


 Eli Cohen (auf dem Bild stehend, mit schwarzem Gürtel)



Eli Cohen steckt das japanische Schwert zurück in den Gürtel seines Aido-Anzugs und verbeugt sich. Wir schreiben das Jahr 2004. Der neu ernannte israelische Botschafter ist gerade in Tokyo angekommen. Als Eli 30 Jahre zuvor in seine erste Karateklasse ging, hätte er sich wohl nie vorgestellt, dass er die Leiter ganz nach oben klettern würde. Und hätte ihm jemand gesagt, dass er einmal israelischer Botschafter in Japan werden würde, hätte er wohl nur gelacht.

Shalom - und Konichiwa!




Rosebud (Bilder und Text)

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