Sonntag, 14. Juni 2015

Kulinarisches aus Israel. Heute: Krembo - oder "Schaumspeise mit Migrationshintergrund"

                                               Krembo - angebissen und originalverpackt


1) Trivia

  • Die israelische Version des in Deutschland früher mal politisch unkorrekt als "Negerkuss" und "Mohrenkopf" vermarktete Süssspeise, heute als "Dickmanns" (nach dem Hersteller, aber auch nach dem Resultat, wenn man zuviele ist) bekannt, unterscheidet sich nicht nur dem Namen nach von seinem europäischen Vetter:

  • So ist es koscher (sogar sehr - glatt koscher), laktosefrei und jedes Krembo ist originalverpackt (siehe oben). Nebenbei sind die Krembos so empfindlich, dass Roboterarme bei der Verpackung es zermampfen würde. Und so wird jeder Krembo bis zum heutigen Tag per Hand verpackt. (Es gibt übrigens Sammler der Verpackung, die sie nach Genuss des Krembos bügeln und damit die Wand tapetieren - kein Witz!)

  • Den Namen erhielt "Krembo" vom Hersteller Whitman, und heute ist es Teil des Strauss-Imperiums.

  • In der israelischen Ubersetzung ist Krembo die Lieblingsspeise von Harry Potter



2) Wirtschaft

Krembos warden nur 5 Monate im Jahr hergestellt, nämlich von Oktober bis Februar, da es im Sommer zu schnell schmelzt.Trotzdem werden alleine in Israel 50 Millionen Krembos pro Saison verkauft - und es gibt auch einen Weltmarkt, vor allem in Regionen, wo Exil-Israelis leben.


3) Koscher

Nachdem Krembo zwei Teile hat - den Schoko-Creme-Teil und den Keks-Teil, erhält jeder Teil eine andere Bracha (Segensspruch). Zudem ist es am Shabbat (Samstag) verboten, die beiden Teile zu trennen - und der Sänger Ahron Razel hat dazu sogar ein witziges Lied geschrieben.

4) Last but not least:
Videos der Krembo-Herstellung sowie das oben erwähnte Lied gibt es auf unserer Facebook-Seite

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

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