Dienstag, 30. März 2021

100 Jahre Schuk HaCarmel - Rosenduft gratuliert

 

                                                  Back to normal: Schuk HaCarmel

"Eine Absurdität", meinte einer der Verkäufer des Carmel-Marktes (bekannt als Schuk HaCarmel) in Tel Aviv während einer der drei Lockdowns letzten Jahres, "der Supermarkt neben mir gilt als essentiell und ist offen, obwohl sich alle in einem geschlossenen Raum drängen und ggf. mit Corona infizieren, während hier draußen in der freien Luft wir weder Gemüse noch Obst noch Souvenirs verkaufen dürfen, weil wir nicht als essentiell gelten."

So hatte sich keiner die 100-Jahres-Feier vorgestellt. Denn 1920 wurde der Schuk HaCarmel gegründet. Damals war Tel Aviv gerade mal 11 Jahre alt, die Bevölkerung klein, aber das Verlangen nach einem Gemüse- und Obstmarkt wie in jeder Stadt, vor allem im Nahen Osten, groß.

Seitdem ist er zu einem der bekanntesten Attraktionen in Tel Aviv geworden - nicht weit von der Künstlergasse "Nachlat Benjamin", vom Meer, von der exklusiven Scheinkin- und der viel weniger exklusiven Allenby-Straße entfernt, hört man vor allem am Freitag, aber eigentlich jeden Tag das Marktgeschrei von weitem, die Touristen und Einheimischen drängen sich durch die vielen Marktstände, wo außer Obst und Gemüse auch Fleisch, Fisch, Haushaltsartikel und Souvenirs verkauft werden - und auch einige Straßencafés und Restaurants haben sich hier angesiedelt.

Es gibt nur einen Namen dafür: LEBHAFT!

                                                      Schuk HaCarmel während Lockdown

Zumindest war das so bis zu Corona. Erst jetzt, nach drei Lockdowns und der erfolgreichen Impfung des ganzen Landes kehrt langsam das Leben in den Schuk HaCarmel zurück. Am Eingang gibt es eine kleine Fotoausstellung - Fotos von 100 Jahren Schuk HaCarmel - und sobald die Touristen aus dem Ausland wieder zurückkommen, wird wohl auch groß gefeiert.

Bis dahin haben die Einheimischen endlich wieder das Vergnügen, hier einzukaufen und einen Teil des Tel Aviver Lebensgefühl zurückzugewinnen. Und das ist doch auch etwas!

Bilder: Public Domain                     

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