Mittwoch, 30. Mai 2012

Shavuot - Fest der Erstlingsfrüchte


Dieses Wochenende wurde in Israel Shavuot, das jüdische Wochenfest, gefeiert.

So wie die meisten Feiertage hier hat das Fest eine spirituelle wie eine landwirtschaftliche Bedeutung. Spirituell wird sich an die Offenbarung am Berg Sinai und die Zehn Gebote erinnert. Landwirtschaftlich ist dies das Fest der Erstlingsfrüchte.

In der hebräischen Bibel hat Shavuot mehrere Namen, zum einen  Wochenfest (Shavuot), Fest der Ernte und Tag der Erstfrüchte.  Die vielen Namen spiegeln die verschiedenen Bedeutungen, die das Fest hat, wider. So wird an den Empfang der zweiten Zehn Gebote (Gesetzestafeln) am Berg Sinai erinnert. Die ersten zehn Gebote hat Mose, zerschmettert, weil das Jüdische Volk das Goldene Kalb anbetete. Darauf ging Moses wieder auf die Spitze des Berg Sinais, um die neuen zehn Gebote zu erbitten. Dieses Mal mussten die Juden sich die zehn Gebote verdienen, indem sie die 50 Tage vom Pessachfest bis Schawuot beteten. Beim ersten Mal wurden ihnen die zehn Gebote geschenkt.

Die Zehn Gebote stehen im Mittelpunkt der Toralesung. Sie werden unter Begleitung einer besonderen Melodie vorgelesen, und während sie vorgelesen werden, steht die ganze Gemeinde.

Schawuot ist außerdem ein Erntedankfest, da zu dieser Zeit in Israel Weizen geerntet wird.

Das Wochenfest bildet den Abschluss der Frühlingsfeste, zu denen Pessach auch gehört. Lesungen des Buches Ruth, das die Geschichte der Konvertierung von Ruth, der Urgroßmutter König Davids, erzählt  und die Zehn Gebote stehen im Mittelpunkt. Die Synagoge wird geschmückt. Traditionell wird Milch getrunken, milchige Speisen (Eierkuchen mit Quark, Käsekuchen usw.) und Honig gegessen, da die Tora mit Milch verglichen wird, die das Volk Israel wie ein unschuldiges Kind begierig trinkt. Auch geht es ja um "das Land, wo Milch und Honig fließt."

                                          Orangen: Auch sie Erstlingsfrüchte

Insbesonders in den landwirtschaftlichen Siedlungen, den Kibbutzim und Moshawot, wird Shavuot mit großen Festlichkeiten gefeiert. Die Erstlingsfrüchte werden in Traktoren der Öffentlichkeit feierlich, mit Musik und Parade präsentiert.

Hier ein paar Fotos der Festlichkeiten:




In den letzten paar Jahren wurde eine neue Tradition hinzugefügt: Die Neugeborenen des Jahres werden feierlich präsentiert: Auch sie sind "Erstlingsfrüchte"

                                                     Erstlingsfrucht der anderen Art

Zum Schluß werden die Kinder mit dem Traktor durch das Kibbutz oder Moshav gefahren.


Und dann gibt es natürlich noch eine festliche Mahlzeit:


Fröhliches Shavuot!

Text und Bilder: Rosebud

Donnerstag, 24. Mai 2012

Der Künstlermarkt auf Nachlat Benjamin


Jeden Dienstag und Freitag gibt es auf der "Nachlat Benjamin", einer Fußgängerzone in Tel-Aviv, einen Markt für Künstler: Von selbstgemachten Schmuckstücken über Aquarelle und Holzfiguren bis zu

                                           selbstgemachten Blumenvasen und Blumen

ist da alles dabei, was Herz und Auge begehrt - und auch zu einem erschwinglichen Preis. Wenn nicht, kann immer gefeilscht werden. Das sieht dann ungefähr so aus.

Nachlat Benjamin (manchmal auch Nachlat Binyamin geschrieben) ist der älteste und größte Künstlermarkt in Israel. Er wurde 1988 gegründet, und existierte durchgehend, bis heute. Die Künstler haben sogar eine Gewerkschaft gegründet. Alles, was hier angeboten wird, wird von Hand gefertigt.

Der Markt selbst befindet sich nicht weit vom Gemüsemarkt (Shuk ha-Carmel) entfernt, und hat eine ganze Reihe von sehr netten Cafés und Restaurant, wo man nach dem Bummeln sich einen Eiskaffee gönnen kann, und sich gemütlich hinsetzen kann. In Geh-Nähe befindet sich übrigens das Zentrum der deutschsprachigen Einwanderer nach Israel.

Hier noch ein paar Eindrücke:




















Kurzum: Es ist immer einen Besuch wert!

Bilder und Text: Rosebud

Sonntag, 20. Mai 2012

Bete Avon, Israel! Guten Appetit!

                                              "Wisch"-Technik: Hummus

Was wäre Israel ohne seine Nationalspeise?

Und die ist zweifellos Hummus: Hummus ist eine Kichererbsenpastete, die entweder als Pastete,oder - wie hier oben - mit Petersilie, festen Kicherebsen, Olivenöl und Ei serviert werden kann. Es gibt auch die Version mit Bohnen, mit Tehina (Sesam), Hackfleisch und viele weitere Kombinationen.

Hummus ist eine orientalische Spezialität, die aus pürierten Kichererbsen hergestellt wird, zu der je nach Bedarf Sesampaste (Tahina), Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Gewürzen wie Knoblauch und Petersilie hinzugefügt werden..

Hummus ist eine beliebte Vorspeise, die mit dünnem, lappenartigem Fladenbrot aufgestippt und gemeinsam mit anderen Vorspeisen gegessen wird (siehe unten). Es zählt vor allem im Libanon (dem Ort des Ursprunges) und in Israel zur Nationalspeise, ist aber im gesamten Nahen Osten sehr beliebt. 

Wichtig ist hier vor allem die "Wisch"-Technik ("lenagev" auf Hebräisch): Da wird der Hummus mit Pitabrot "aufgewischt". Das sieht dann so aus:
http://www.youtube.com/watch?v=-DDBVVk_39Q

Und was gibt es dazu:

                                               Israelischer Salat
                                           


                                              Falafal

Im Restaurant sieht es dann so aus (Clip ist auf Hebräisch, aber man muss nicht verstehen, was gesagt wird):

http://www.youtube.com/watch?v=gzAEDJLYStQ

Satt geworden? Dann erst einmal einen türkischen Kaffee trinken:


Fotos und Text: Rosebud

Sonntag, 13. Mai 2012

Central Park, Tel-Aviv


Guter Morgen aus Park ha-Yarkon, Tel-Aviv



                   



Jeder kennt Tel-Aviv als puslsierende Großstadt, die den Vergleich mit London, New York und Paris nicht zu scheuen braucht.


          Skyskrapers im Hintergrund

Jedoch ist Tel-Aviv nicht nur ein urbanes Zentrum, sondern hat auch viel Natur: So hat fast jede Wohngegend einen Park. Zusätzlich gibt es den "Park ha-Yarkon",  eine Art "Central Park", das ein riesiges Grüngebiet ist mit Radwegen, einem See, wo man Tret- und Ruderboote mieten kann, einem Streichelzoo, und vielen Bäumen. Und der Yarkon-Fluß, der durch den Park fließt.

Hier ein paar Bilder:




                                          Auch im israelischen Central Park wird gejoggt.

Und das beste zum Schluß: SONNENAUFGANG ÜBER DEN PARK HA-YARKON:


Bilder und Text: Rosebud

Donnerstag, 3. Mai 2012

Altneuland - Streifzug durch Tel-Aviv...

                                             Strand und Hochhäuser: Tel-Aviv



Die Stadt Tel-Aviv wurde 1909 gegründet und nach der hebräischen Übersetzung des utopischen Romans „Altneuland“ von Theodor Herzl benannt. Dieser Name fasst das Programm der Stadt sehr gut zusammen: In unmittelbarer Nähe zu der antiken biblischen Stadt Jaffo ist Tel-Aviv gleichzeitige meilenweit davon entfernt: Denn es ist eine der modernsten Städte nicht nur Israels, sondern des Nahen Ostens, mit Wolkenkratzern, hochmodernen Hotels, Discos, die Trendsetter sind und eine fast unendliche Auswahl an Cafes und Restaurants aller Sorten. Hier eine kleine Auswahl an Möglichkeiten, Tel-Aviv zu genießen.
 
Da wären zum ersten die Bauhäuser zu nennen: 

                                             Bauhaus

Tel-Aviv hat kürzlich für die aus den 1930er Jahren gebauten Bauhäuser den Status eines Weltkulturerbes von der UNESCO erhalten. Es ist dies ein von deutsch-jüdischen Einwandern entwickelter Baustil, der durch die weißen Gebäude (Tel-Aviv hat auch den Spitznamen „weiße Stadt“) und einfache runde Formen auffällt. Architektur-Touren gibt es immer, und auch auf Deutsch. Das lohnt sich auf jeden Fall.
 
Nach dieser Tour ist Kaffee angesagt- und da hat man in Tel-Aviv eine Riesenauswahl. Das Wunderschöne daran ist, dass es sich fast ausschließlich um lokale Cafes handelt; die großen Ketten (Starbucks etc.) haben da keine Chance. Meine persönliche Empfehlung ist das Cafe Meersand, das eine sehr interessante Geschichte hat. Auf der Ben-Yehuda-Straße, wo es sich befindet, gibt es aber eine Vielzahl an Kaffeehäusern, so dass man sich seinen Cappucino oder Espresso fast überall holen kann. Milchkaffee heißt –das nur nebenbei- „Cafe hafuch“ (umgedrehter Kaffee, denn das Verhältnis von Kaffee und Milch ist umgedreht).
 
                                              "Kaffee hafuch" = Cappucino

Von der Ben-Yehuda-Straße kann man in nur wenigen Minuten zu Fuß den Strand erreichen, der –natürlich!- ein weiteres Muss ist. Am Strand entlang kann man zu Fuß zur Altstadt von Jaffo gehen, wo sich immer ein Besuch lohnt.  
 


                                               Sonnenuntergang am Strand - wunderschön
        
Last but not least: Das Tel-Aviver Nachtleben. Den Spitznamen “die Stadt, die niemals schläft” hat Tel-Aviv nicht zu Unrecht: Insbesondere um die Allenby-Straße gibt es eine Reihe von Nachtclubs, wo ein Who-is-who der besten lokalen und internationalen DJs auflegt. Und wer es gerne ruhiger hat, der kann in eines der unzähligen Pubs gehen. 
 
Kurzum: Auch nach mehr als 100 Jahren ist Tel-Aviv keineswegs müde. Im Gegenteil.

Bilder und Text: Rosebud