Donnerstag, 26. April 2012

Happy Birthday, Israel

Yom Haatzmaut sameach: 

Froher israelischer Unabhängigkeitstag

(der heute ist)

Jeweils am 5. Ijjar des jüdischen Kalenders feiert Israel seinen Unabhängigkeitstag, den Yom Haatzmaut (hebräisch:Tag der Unabhängigkeit).

Die israelische Unabhängigkeitserklärung erfolgte am 14. Mai 1948 beziehungsweise 5. Ijjar 5708; der Yom Haatzmaut wurde im folgenden Jahr 1949 als Erinnerung an die Proklamation des jüdischen Staates durch David Ben Gurion, Israels ersten Premierminister, eingeführt. Yom Haatzmautfolgt direkt auf Yom haZikaron, den Gedenktag für gefallene israelischen Soldaten und die Opfer von Terrorismus.


In Israel ist der Yom Haatzmautein fröhlich-heiterer Feiertag, den viele Israelis zu Ausflügen mit Freunden und Familien nutzen. Ein bekanntes Wortspiel nennt ihn auch "Yom Haatzamot" (Tag der Knochen), da traditionell am Yom Haatzmaut immer viel gegrillt wird.





traditionelles Fackelzünden



                                           
                                                         Israelische Salate


 
Am israelischen Unabhängigkeitstag wird traditionelle gegrillt



                                              Patriotische Nachspeise

Fotos und Text: Rosebud

Montag, 23. April 2012

Bon Appetit, Chabibi: Scharfer Marokkanischer Fisch

                           


Und heute: Marokkanischer Fisch, auch als „Chreime“ bekannt
(keine Angst: Er schmeckt wesentlich besser als sein Name vermuten lässt)

Dieses Gericht ist in Israel sehr beliebt: Ein wirklicher Gaumenschmaus, den man schnell und ohne große Mühe zubereiten kann. Und gesund ist er auch noch!

Als Zutaten benötigt man folgendes:

-ca. 300g Fisch*
-Oliven- oder Canola-Öl
-1 Zwiebel
-2-3 Knoblauchzehen
-ein paar Jalapeno-Chilichoten, je nach Verträglichkeit
-2 Gläser Tomatenpaste**
-Zitrone (wichtig!)
-1 Glas kochendes Wassers
-Ein paar Semmeln oder ein Zopfbrot

                                                  Die Zutaten

Die Zwiebeln und die Knoblauchzehen werden zuerst in kleine Würfel geschnitten, ebenso wie die Jalapeno-Chilichoten. (Profis machen das a la Goodfellas) Die Zitrone wird in zwei Hälften geteilt. Dann wird auf einer tiefen Pfanne oder in einem Topf auf großer Flamme zuerst die Zwiebeln  gedünstet, anschließend werden Knoblauchzehen und Chilichoten hinzugefügt. Nach ein paar Minuten wird die Tomatenpaste hinzugefügt und kurz darauf ein Glas kochendes Wassers.

                                            Die Zubereitung

Jetzt erst kommt der Fisch hinzu. Hierbei muss man aufpassen, dass man ihn nicht überkocht: Er darf auf keinen Fall mehr als 15 Minuten in der Pfanne sein! Nachträglich erhitzen geht nämlich  immer, während das Überkochen nicht rückgängig machbar ist. Am besten ist es, ihn 5 Minuten auf hoher Flamme zu kochen, währenddessen man eine Hälfte der Zitrone auf die Pfanne auswringt (die zweite Hälfte kann man entweder auch auswringen, oder sich damit die Finger nach dem Essen sauber machen). Die Zitrone gibt sehr viel Geschmack hinzu und macht den Fisch nicht nur schmackhaft, sondern deliziös! Danach den Fisch auf kleiner Flamme für 10 Minuten kochen und fertig ist die „Chreime“!

                                                Und fertig ist die Chreime
                                 
Serviert wird das Ganze mit einem guten Glas Wein – muß übrigens nicht Weißwein sein! Und für die Sauße eignet sich das Zopfbrot oder die Semmeln wunderbar, wie man auf dem Foto erkennen kann. Na denn: Guten Appetit, oder wie die Marokkaner sagen: Bon Appetit, Chabibi... 

Bilder und Text: Rosebud

Montag, 16. April 2012

Yafo bei Tag, Yafo bei Nacht



Altland vs. Neuland

Yafo, ein Vorort von Tel-Aviv, ist gewissermaßen auch das Gegenteil: Tel-Aviv ist eine moderne und dynamische Stadt der Hochhäuser, trendigen Cafés und schicken Autos. Yafo kann man zu Fuß erreichen, wenn man die Strandpromenade entlang geht.

Nach nur wenigen Metern befindet man sich in einer der ältesten Städte der Welt: Seit über 3000 Jahren existiert Yafo, das bereits in der Bibel erwähnt wird. Sein Charme ist das Romantische, das Nostalgische, das Historische: Der alte Hafen, die Altstadt, die engen Gassen, die die Geschichte von hunderten von Jahren erzählen: Das mächtige babylonische Imperium, das mächtige osmanische Reich, das mächtige britische Imperium, die Kreuzfahrer, die dachten, Gott ist auf ihrer Seite. Sie alle kamen nach Yafo, sie alle wollten die Stadt erobern. Was blieb: Yafo.


Yafo - alt und schön

Die Straßen sind leer, die Gassen gehören ihm allein...

In Ephraim Kishons Oskar-nominierten Film "Schlaf gut, Wachtmeister" dreht der Polizist Azulai im Morgengrauen in seinem Revier Yafo noch eine letzte Runde durch die leeren Gassen . Die Nachtschicht war lang – sie hat ihn in Kinos, Restaurants und Nachtclubs geführt, für die Yafo berühmt ist. Noch ist es dunkel. Die Wellen des Meeres klatschen gegen die Strandpromenade, während im Hintergrund des großen Uhrturms die Sonne aufgeht.


Polizist Azulai dreht seine Runden 

Azulai gähnt. Nur noch ein leckeres Bäckereiprodukt bei Aulafia – der Bäckerei, die seit 1879 existiert und auch für die süßen Sachleb- und Malibi-Getränge bekannt ist – und dann geht es ab ins Bett. Yafo in der Früh ist langweilig und verschlafen. Wenn die Sonne aber untergeht, gilt wieder:

                                             Abulafia - großartige Bäckerei!

Ain kmo Yafo ba-Leilot. Nichts ist schöner als Yafo bei Nacht.


Text und Bilder" Rosebud

Montag, 9. April 2012

Ferienzeit - Ausflugzeit

Es sind Pessach-Ferien in Israel, und das nützen viele für Ausflüge.

Viele Museen, wie das Israel-Museum (siehe Bild) haben kostenlosen Eintritt.


Die Kinder haben keine Schule, die meisten arbeiten, wenn, dann nur Teilzeit, und das Wetter ist auch toll.


Also, egal ob
Naturpark

Meer

oder

Berge


Hauptsache:



FROHE FEIERTAGE!

Bilder und Text: Rosebud

Sonntag, 1. April 2012

Das brotlose Fest


Ab Freitag wird Pessach gefeiert: Zuerst mit einem "Seder" (einem Abendessen mit 
traditionellen Speisen, wo die "Haggada" gelesen wird, die über dem Auszug aus Ägypten 
erzählt), und danach wird eine Woche lang kein Brot gegessen.

Der Seder-Tisch



symbolische Speisen beim Seder


Während sich christliche Leser an den traditionellen Osterspeisen (Ostern findet
ungefähr zur selben Zeit wie Pessach an) erfreuen können 
(Ostereier, Schinken, Würste, spezielles Gebäck etc.), sind Juden das ausgewählte Volk 
– zum Leiden nämlich! Denn an Pessach, das diesen Freitagabend beginnt, ist für 8 Tage
das gesäuerte Brot (auch „Chametz“ genannt) verboten, und damit 
Semmeln, Kuchen und auch das bayrische Nationalgetränk (Bier). 

Der Hintergrund dazu ist folgender: An Pessach wird der Auszug der Juden 
aus der Sklaverei in Ägypten gefeiert, der das jüdische Volk 40 Jahre 
durch die Wüste führte. 
Über die historische und geographische Genauigkeit streiten sich die Geister, 
ebenso wie über die Frage, ob die Pessach-Geschichte 
oder die Erinnerung daran wichtiger ist. 

Über eines gibt es aber keine Zweifel: 
Das jüdische Volk hatte bei seiner Flucht nicht die Zeit, Brot säuern zu lassen. 
Und deswegen ist das beim Pessachfest verboten – zwar nicht für 40 Jahre, 
aber immerhin für 8 Tage.
Damit sind also, wie gesagt, so gut wie alle Bäckereiprodukte tabu. 
Als Ersatz gibt es die Matzen, das sind ungesäuerte Flachbrote (siehe Bild), 
die sich im Geschmack von der Kartonverpackung nicht sonderlich unterscheiden. 
Die Matzen dürfen nicht länger als 18 Minuten gebacken werden, sonst sind sie gesäuert.
Als Matzen-Aufstrich gibt es Charoset, das ist eine Nuss-Datteln-Paste, die aufgrund der 
Dickflüssigkeit an den Lehm der Sklavenarbeit erinnert. 
(Außer Essen kann man auch das Folgende mit den Matzen tun). 



Matzen: So sehen sie aus



Zusätzlich gibt es verschiedene traditionelle Gerichte, wobei der „Gefilte Fisch“
 – eine Fischkotelette mit süßer Geleesoße und Karottenscheibe oben – 
das bekannteste ist. Glücklicherweise gibt es den heutzutage im Glaß, 
sodass man die Fische nicht –wie früher üblich- in der Badewanne schwimmen lassen 
muss, bis der Feiertag anbricht. Zum Trinken ist Bier –da gesäuertes Hefenprodukt- 
strengstens verboten. Wein hingegen ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht!

Gefilte Fisch

Kurzum: An Pessach gibt es viele biblische Nahrungseinschränkungen und Traditionen, 
die das Leben zusätzlich erschweren oder erleichtern. 
Wer was einhält, muss man natürlich selbst entscheiden. 

Ich jedenfalls wünsche allen jüdischen Lesern ein fröhliches Pessachfest und hoffe, 
alle anderen hatten viel Spaß beim Lesen.

Fotos und Text: Rosebud