Montag, 29. April 2013

Happy Lag BaOmer!

                                                     Lagefeuer - die Tradition an Lag BaOmer

Gestern feierte man in Israel Lag BaOmer, was sich als "33. Tag der Omer-Zeit" übersetzen lässt. Die Omer-Zeit sind 7 Wochen zwischen Pessach und Shavuot, und gelten als Trauerzeit, u.a. da in diesem Zeitraum 24.000 Schüler von Rabbi Akiwa an einer Seuche starben. Am 33. Tag aber, an Lag BaOmer, wird gefeiert. Warum?

Erst einmal endete diese schreckliche Plage genau an diesem Tag. Und so ist es die Tradition vor allem der Chassidim, diesen Tag als Tag der WUNDER zu feiern. Ein weiteres Wunder war, dass - nachdem 24.000 Schüler starben, einer der verbleibenden 5 (!) Schüler Rabbi Shimon Bar Jochai war, der den "Zohar", den Haupttext der Kabbalah, der Jüdischen Mystik schrieb. Er soll an Lag BaOmer gestorben sein, und das wird GEFEIERT (ja, es stimmt), denn seine Seele wurde eins mit dem Himmel, und sein Vermächtnis erleuchtete die Juden, so wie das Lagerfeuer, was man Rabbi Shimon Bar Jochai zu Ehren an Lag BaOmer macht - es erleuchtet die dunkle Nacht. Lagerfeuer werden überall gemacht, aber das größte ist in Meron, am Grab Shimon Bar Jochais...

Eine andere Interpretation dieses Tages ist die des HELDENTUMS: So war die Bar Kochba-Revolte gegen das Römische Imperium zu dieser Zeit, und an Lag BaOmer wurde Jerusalem befreit. Hier repräsentieren die Fackeln das Feuer der Revolution!

Lag BaOmer ist aber auch ein Symbol der KABBALAH, der Jüdischen Mystik - nach der Zahlenmythologie ist es eines der höchsten physischen Sphären, die die Welt erreicht hat, an diesem Tag, am 33. Omer. Da passt es ganz gut, dass der Tag in Verbindung mit dem Zohar steht.

Außer dem Lagerfeuer gibt es zahlreiche Traditionen, wie fröhliche Veranstaltungen (Hochzeiten etc.), den ersten Haarschnitt von Dreijährigen, Bogenschießen, Singen, Tanzen - kurzum: alles, was Freude macht!

Viel Spass!

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

Mittwoch, 24. April 2013

Montag, 22. April 2013

Nahalat Shiv´a in Jerusalem - das Grundstück der Sieben

                                                       Nahalat Shiv´a

Wie man auf den Bildern sehen kann, fühlt sich ein Spaziergang durch Nahalat Shiv´a, das "Grundstück der Sieben" in Jerusalem so aus, als ob wir uns immer noch im Gründungsjahr dieser Nachbarschaft, 1869 befinden würden, und als ob wir eine der sieben Gründer wären, die diese Nachbarschaft - die viertälteste Jerusalems - gegründet hätten.

Zu dem Zeitpunkt war Jerusalem ein menschenleeres Pflaster, weit ab von der Welt, und nur für Pilger interessant. Fast alle Einwohner der Stadt lebten in der Altstadt - außerhalb bekam man im besten Fall ein paar Almosen, und in den meisten Fällen Malaria: Es gab weder fließendes Wasser noch funktionierende Straßen und von Abfluss konnte man nur träumen...


                                                      Traumhaft - Nahalat Shiv´a

Träumer gab es aber in Jerusalem zuhauf - die Stadt war über die Jahrtausende Inspiration für religiöse Denker, Poeten, Musiker und auch für den einfachen Bürger. Den Traum in Jerusalem zu leben wollten die "Sieben" des Namens des Stadtteils auch erfüllen - und taten es: Josef Rivlin bekam das Recht, das erste Haus dort zu bauen (eine Straße ist jetzt nach ihm bekannt).

Ein anderer war der Rabbiner, Arzt und Journalist Joel Moses Salomon, nach dem heute die Hauptstraße von Nahalat Shiv´a benannt ist, das sich in Gehdistanz von der Innenstadt Jerusalems befindet. Auf der Joel Moses Salomon Straße, in einem Innenhof, befindet sich Tmol Shilshom, was sich als "gestern und davor" übersetzen lässt, nach einem Buch des israelischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Shai Agnon benannt. Das ist DAS Literaturcafé in Jerusalem: Es wird ein wunderbarer Cider serviert, und auch die Speisen sind vorzüglich. Dann kann man sich bei den vielen Lesungen an den warmen Aroma mit den poetischen Worten der Creme de la Creme israelischer Autoren und Poeten Leib und Seele erwärmen. Freitagsmorgens gibt es dort ein Frühstücksbuffet, das ausgezeichnet ist - der beste Weg, in das Wochenende zu starten.

                                                    Eingang zu Tmol Shilshom - mehr als nur ein Café

So, jetzt verlassen wir aber diese magische Gegend. Man hört noch die Schuhe auf den Asphalt hallen, und im Echo der im Jerusalemer Stein gebauten Gebäude versinken.




Au revoir,
Nahalat Shiv´a
Au revoir

Bilder und Text: Rosebud

Mittwoch, 17. April 2013

Israel feiert 65. Geburtstag!

                                               65 Jahre und kein bißchen leise

Gestern und vorgestern hat man in Israel den 65. Unabhängigkeitstag gefeiert. Er wird anhand der Unabhängigkeitserklärung gefeiert, die am 14.Mai 1948 gelesen wurde. Warum also feierte man gestern, noch mitten im April?

Der Grund ist, dass der Unabhängigkeitstag nach dem jüdischen Kalender (einem Mondkalender mit Schaltjahren) berechnet wird - danach wurde die Unabhängigkeit vom ersten Premierminister David Ben-Gurion also nicht am 14. Mai, 1948, sondern am 5. Iyar, 5708 verlesen.

Direkt danach gab es den Unabhängigkeitskrieg, und so wird der Unabhängigkeitstag erst seit 1949 gefeiert. Er folgt unmittelbar nach Yom Hazikaron, dem Tag der gefallenen Soldaten, und wird am Vorabend durch Feuerwerke im ganzen Land eingeleitet.

                                          Feuerwerk (Kikar Rabin, Tel-Aviv)

Dann wird erst einmal richtig Party gemacht, und bis in die Morgenstunden wird getanzt, gesungen und gefeiert.

Am nächsten Tag schläft man sich in Israel erst einmal aus. Um 11 Uhr fängt das traditionelle internationale Bibelquiz für Jugendliche an, dass dieses Jahr sein 50. Jubiläum feierte! Es wird vom Linguisten Avshalom Kor geleitet, dessen Hebräisch selbst für Muttersprachler ziemlich schwer zu verstehen ist - so hochgestochen ist es. Aber die Bibel kennt er in- und auswendig! Und die Jugendlichen, die dort teilnehmen, auch...

So gegen Mittag ist es Tradition, dass Flugzeuge Formationen über verschiedene Städte Israels fliegen, wie man hier sehen kann (am Strand in Tel-Aviv):






Und danach gibt es MANGAL (=BBQ). Es wird in allen Parks, in allen Ecken gegrillt, was es hergibt - auch dieses Jahr war es der Fall, trotz des bewölkten Wetters mit Regenschauern. Soviel wird gegrillt, dass einige den Unabhängigkeitstag "Yom Haatzmaut" in "Yom Haatzamot" (Tag der Knochen, denn das ist das einzige, was am Ende des Tages vom Fleisch noch übriggeblieben ist) unbenannt haben. Metzger und Kohlehändler haben dann Hochkonjunktur! Aber auch Vegetarier müssen an dem Tag nicht auswandern: Inzwischen gibt es auch vegetarische, und sogar veganische Mangal.


                                          Mangal

                                              die vegetarische Variante

Danach gibt es erst einmal eine Siesta - oder alternativ, türkischen Kaffee mit Kardamon und dazu Waffeln.
Am Abend dann wird der Israel-Preis verliehen und es laufen Klassiker israelischer Filme im Fernsehen.

Dazu hat sich in letzter Zeit die Satiresendung "Erez Nehederet" gesellt, deren Slogan auch diesen Unabhängigkeitstag gilt:
Yesh lanu Erez Nehederet - Wir haben ein wundervolles Land!

Happy Birthday, Israel!

Bilder und Text: Rosebud
Mehr Bilder vom Unabhängigkeitstag gibt es auf unserer Facebook-Seite





Dienstag, 16. April 2013

Israel is...

                                             ...spitze!

Alles Gute zum 65. Geburtstag!

Mehr Berichte und Fotos folgen ab morgen

Photomontage und Text: Rosebud

Sonntag, 14. April 2013

Happy Birthday, Israel!

                                            65 Jahre und kein bisschen leise

Mehr zum israelischen Unabhängigkeitstag in den nächsten Tagen.

Happy Birthday, Israel!

Bild und Text: Rosebud

Sonntag, 7. April 2013

Und heute etwas Nostalgie...

             
So sah er aus: Der erste Kiosk in Tel-Aviv. Zu finden auf dem Rothschild-Boulevard, Ecke Herzl.
Wer wissen will, wie es heute ausschaut, sollte einen Ausflug nach Tel-Aviv machen...

Und dafür muss man El-Al fliegen. Und das sah früher so aus:







Those were the days, my friend!

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud