Sonntag, 25. November 2018

Eine Orientalische Suppe (nicht nur) für die kalte Jahreszeit

                                               

                                                        Meluchia - das Gericht der Könige


Meluchia ist ursprünglich ein ägyptisches Gericht, dessen Namen "Königlich" bedeutet. Wahrscheinlich stand es schon auf demSpeiseplan der antiken Pharaonen. Es hat sich aber schon so in Israel eingebürgert, dass man es als israelisches Gericht bezeichnen kann.

Der deutsche Name der Pflanze, aus der Meluchia gemacht wird, ist "langkapselige Jute" - da klingt Meluchia schon viel besser. Aber auch der lateinische Name ist nicht ohne: Chorcurus uliturus. Die Pflanze ist Teil der Familie der Malvengewächse, und im Nahen Osten recht verbreitet.

Die Zubereitung der Meluchia ist sehr mühsam: Jedes der ca. 90 cm. langen Blätter muss per Hand abgetrennt, gewaschen und eigenständig geschnitten und zubereitet werden. Dies stammt daher, dass nur das innere jedes Blatt benutzt werden kann. Danach werden die Blätter zusammen mit Knoblauch und Koriander für einige Stunden lang gekocht. Serviert wird Meluchia meist als Eintopf, zusammen mit Huhn- oder Rindfleisch.
                                                Ein Genuß: Meluchia
                               
Meluchia selbst schmeckt wie eine Mischung aus Okraschote und Spinatblatt, und ist wohl an gesundheitlichen Nutzen kaum zu überbieten. Zwar ist die Dickflüssigkeit anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber danach umso leckerer.

Na denn: Guten Appetit!

Bilder und Text: Rosebud

Montag, 19. November 2018

Beerscheba - eine Stadt mit Geschichte

 
                                 Das biblische Beer Sheva

"Abraham stellte aber Abimelech zur Rede wegen des Brunnens, den ihm Abimelechs Knechte weggenommen hatten. Abimelech antwortete ihm: 'Ich weiss nicht, wer das getan hat.' Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; so schlossen beide einen Vertrag.Abraham stellte aber sieben Lämmer der Herde beiseite. Da fragte ihn Abimelech: Was sollen die sieben Lämmer da, die du beiseite gestellt hast? Die sieben Lämmer, sagte er, sollst du von mir annehmen als Beweis dafür, dass ich diesen Brunnen gegraben habe. Darum nannte er den Ort Beerscheba(Siebenbrunn oder Eidbrunn); denn dort leisteten beide einen Eid (...)Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Herrn an
"
(Genesis 21)

Hier in der Bibel wird Beer Sheva (auch Beerscheba geschrieben, wie oben), dass sich im Süden Israels, in der Negevwüste befindet, zum ersten Mal erwähnt. Archäologische Ausgrabungen bestätigen, dass es die Stadt bereits vor 6000 Jahren gegeben hat - und auch ein 70-Meter tiefer Brunnen steht in dem biblischen Beer Sheva ("Tel Beer Sheva" genannt, ein paar Kilometer ostlich von der modernen Stadt) - und nicht nur das, man kann dort sogar noch Wasser schoepfen:
                                  Der Brunnen Abrahams?


Ob das Wasser wirklich den Mund des Stammvater Abrahams berührte, ist schwer zu sagen. Sicher ist, dass die Stadt Beer Sheva bereits vor 4000 Jahren, zur Kupfersteinzeit, blühte, nicht zuletzt aufgrund des Wassers zweier Flüsse (Hebron und Beer Sheva), deren Betten man bis heute erkennen kann. Es gab Badehäuser, ein Kanalsystem, Regensammelbecken, einen Palast, Wohnhäuser mit hohen Standards - kurzum, nicht unbedingt das was man von einer Wüstenstadt erwarten würde...
                                 So sieht sie von aussen aus

Sämtliche Volker sind seit damals durch Beer Sheva gegangen: Die Römer, die Griechen (Byzanthinen), Araber, Osmanen, Briten und natürlich schliesst sich der Kreis mit dem modernen Israel.

Und heute: Heute sieht man von "Tel Beer Sheva" auf das modern Beer Sheva, auf die "Hauptstadt der Wüste" mit ihren modernen Strassen, Hochhäusern, und 200.000 Einwohner - und doch ist sie nur eine modern Version der biblischen Stadt, die damals die Metropole der Wüste war, mit ihrer Hauptattraktion, dem Brunnen, von dem schon Abraham trank...


                                Aussicht auf das modern Beer Sheva

Bilder und Text: Rosebud

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Montag, 12. November 2018

Nachtlauf Tel Aviv



Morgen ist es wieder soweit - in Tel Aviv, wo die Nacht eh zum Tag gemacht wird (nicht umsonst heisst sie auch "die Stadt, die niemals schläft"), findet der jährliche Nachtlauf (ist kein Schreibfehler - "ch", nicht "ck") statt - dieses Jahr feiert er sein 10. Jubiläum...

Was als kleines Event 2008 begann, hat sich zu einem Megatrend erwickelt, bei dem mehr als 25.000 Menschen mitlaufen - es ist unglaublich, die Strassen Tel Avivs ohne Autos zu sehen, und stattdessen findet eine Riesenparty für Läufer und Schaulustige zugleich statt - mit zig Stationen, wo Live-Bands, DJs und traditionell auch der gerade wiedergewählte Bürgermeister - seine Laufzeit ist 5 Jahre - die Sportler begrüßen.

Nach olympischen Motto ist Dabeisein wirklich alles - und das merkt man vor allem bei der Mega-Fete an der Zielgeraden, wo die Läufer mit Wasserflasche, Joghurtbecher - und natürlich einer Original-Medaille begrüßt werden...

Na denn - viel Glück und viel Spass (Läufern wünscht man wohl nicht "Hals- und Beinbruch")

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

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Mittwoch, 7. November 2018

Bahai: Geschichte einer faszinierenden Religion, mit Hauptsitz in Israel

                                             Bahai-Garten in Haifa: 100% symmetrisch


Verkehret mit allen Religionen in Herzlichkeit und Eintracht, auf daß sie Gottes süße Düfte von euch einatmen. Hütet euch, daß euch im Umgang mit den Menschen nicht die Hitze törichter Unwissenheit übermanne.“

So steht es in den Schriften von Baha-Ullah, dem Gründer der Bahai-Religion, dessen Tempel, Gräber und heilige Stätten in Israel, genauer gesagt, in Haifa und Umgebung ihr Zentrum haben. Am Bekanntesten sind natürlich die Gärten (siehe Bild oben), die zwar ausschauen, als ob sie vom britischen Königshaus adaptiert wurden, so symmetrisch und harmonisch sind sie, die aber ihren Ursprung - wie Bahai überhaupt - in Persien haben...

Bab und Babismus

Bahai ist eine moderne Religion. Ihren Anfang hatte sie mit dem "Bab" (Tor), einen iranischen Muslim aus Shiraz (Iran), der am Abend des 22. Mai 1844 den Anspruch einer göttlichen Offenbarung gab, und sich den Titel "Bab", gab, da er sich als Tor zu Gott sah - dabei greift er den schiitisch-eschatologischen Begriff des „Bab“ auf. Bab versammelte bald viele Anhänger um sich, die "Babismus" praktizieren, damals noch im Rahmen des Schiismus.

Doch bald richtete sich der Mainstream- Schiismus gegen den Bab und seine Anhänger - er wurde 1850 öffentlich erschossen, seine Anhänger verfolgt.


Baha'ulla - und Bahai

Sein Nachfolger, Baha'ulla, der Babismus in Richtung Mystizismus weiterentwickelte, und die Religion immer mehr vom Islam entfernte, wurde ebenso verfolgt - zuerst musste er nach Bagdad fliehen, dann nach Istanbul. Aber auch das osmanische Reich war ihm nicht freundlich gesonnen - und wurde in das heutige Israel verbannt, wo er 1892 verstarb. Sein Schrein, in Akkon in Galiläa, ist heute der wichtigste Schrein der Bahaii-Religion, ein Wallfahrtsort und es bestimmt die Gebetsrichtung.

Während der  mehr als zwanzig Jahre, die der Bah'ulla vor seinem Tod in Galiläa verbrachte,entstand der größere Teil des umfangreichen Schrifttums Baha'ullahs, worin die grundlegenden Lehren der neuen Bahaii-Religion ausgeführt werden, insbesondere der Gedanke der Einheit der Menschheit und die Versöhnung der Religionen. Hinzu kommen Religionsgesetz und Gemeindeordnung. Der wichtigste Text der Bahai ist das sogenannte Heiligste Buch, aus dem Jahr 1873.

Und heute?

Weltweit gibt es 5 bis 8 Millionen Anhänger der Bahaii-Religion. Wie gesagt ist das Zentrum im Norden Israels. Der Schrein des Babs ist die Kuppel in den Bahaii-Garten Haifas, wohl eines der Hauptattraktionen der Stadt - wobei die meisten Touristen sich eher für die Gärten als für den Schrein interessieren...

Die Gärten liegen auf einer Anhöhe, die Teil der biblischen Carmel-Gebirge sind, wo u.a. der Prophet Elisha aktiv war. Am Fuße der Anhöhe fängt die "German Colony" an, eine weitere Tourismusattraktion. Somit hat die Lage der Bahaii-Tempel in sich die Lehre des interreligiösen Dialogs gut integriert - und natürlich ist Haifa auch die Stadt, wo Juden, Christen und Muslime weitgehend in Harmonie leben.

Bild und Text: Rosebud

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Sonntag, 4. November 2018

Krieg und Frieden - und Templer, in Jerusalem



Templer, Liebe und Krieg in Jerusalem über Nazi-Geheimagenten im britischen Mandatsgebiet Palästinas jetzt auf Deutsch erschienen…


                                               Templer-Viertel Sarona in Tel Aviv, ca. 1930                               

Dieser historische Roman erzählt eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund von Geheimagentenaktionen der Nazis im britischen Mandatsgebiet Palästina, die sich wirklich abgespielt haben. Wir schreiben das Jahr 1942, “Wüstenfuchs” Rommel ist bereits bis nach Ägypten vorgedrungen und die Juden in Palästina bereiten sich auf einen Massenselbstmord a la Massada vor – unwissend, dass Nazis bereits Spione im Land haben: Nazianhänger der deutschen Templersekte kollaborieren mit pro-Nazi-Palästinenser, die Anhänger des Muftis von Jerusalem, Haj Amin al Husseini sind (der sich u.a. mit Hitler in Berlin trifft). “Operation Atlas” beginnt.
                                           NSDAP, Ortsgruppe Jerusalem

“Templer, Liebe und Krieg in Jerusalem” ist ein historischer Roman, der zur Zeit des Dritten Reiches spielt, und dessen Handlung sich im britischen Mandatsgebiet Palästina ereignet. Der Roman verknüpft wenig bekannte geschichtliche Tatsachen mit einer fiktiven Liebesgeschichte. Seine Protagonisten sind jüdische Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich, Mitglieder der deutschen Templergesellschaft in Jerusalem (die zu teils pro-Nazi waren und sogar eine HJ-Abteilung in Jerusalem hatten!), englische Geheimagenten, jüdische Untergrundorganisationen und arabische Nazi-Spione.

Zu Ende der 1930er entwickelt sich eine außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen der in Wien geborenen Henriette-Tamar Landwehr, die nach dem “Anschluss” nach Palästina geflüchtet ist und Wolfgang Schwerte, einem Mitglied der Templergesellschaft in Jerusalem. Aufgrund des Druckes der Templer, unter denen sich viele Nazisympathisanten befinden, auf Wolfgang, sowie aufgrund von Morddrohungen von jüdischer Seite gegen Tamar sind die beiden gezwungen, die Beziehung zu beenden. Wolfgang kehrt gebrochenen Herzens nach Deutschland zurück. Auch Tamar versucht ihn zu vergessen, u.a. indem sie Krankenpflege lernt.



Drei Jahre später treffen die beiden wieder in Jerusalem aufeinander, just in dem Moment, als sich die jüdische Gemeinde auf die Invasion des Landes durch Erwin “Wüstenfuchs” Rommel vorbereitet, jüdische Untergrundorganisationen gegen die britische Besatzungsmacht in Palästina kämpfen, und die Nazis deutsche und arabische Spione in Palästina einsetzen.
                                           Bibelstelle auf restorierten Templer-Haus

Das Buch beginnt und hört in der Jetztzeit (1995) auf, und da wird auch das Geheimnis bekannt, dass die Protagonisten über Generationen bewahrt haben. Es basiert auf sehr gründlicher historischer Nachforschung, und gibt der Öffentlichkeit wenig bekannte geschichtliche Begebenheiten wieder. Die von den Nazis in Zusammenarbeit mit dem Mufti Haj Amin al-Husseini durchgeführte „Operation Atlas“ wurde erst mit diesem Buch aufgedeckt. Über die Aktivitäten von deutschen Nazi-Sympathisanten und Nazi-Spionen im britischen Mandatsgebiet Palästina ist bis dato kein historischer Roman auf Deutsch erschienen.  Die Liebesgeschichte ist erfunden, aber realistisch in den historischen Kontext eingewoben, und lädt auch die, die an historischen Tatsachen weniger interessiert sind, zum Weiterlesen an.

Zu beziehen ist das Buch, über Amazon

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud