Montag, 20. Juni 2016

Europameister Israel!



Rosenduft gratuliert Israel zum Gewinn der Europameisterschaft!

Allerdings (leider) nicht im Fussball, sondern in rhytmischer Gymnastik, wo sich die israelischen Damen wunderbar geschlagen haben - die Olympischen Spiele in Rio warten jetzt auf sie!

Und das, nachdem die (ursprünglich russische) Trainerin noch vor ein paar Monaten meinte, dass ihr Team wohl nie gegen das russische Team eine Chance hätte. Zum Schluss war das russische Team das Schlusslicht...

Hier ein Foto der Performance, die den Israelis Gold brachte:



Mehr Bilder und Videos gibt es auf unserer Facebook-Seite

Text: Rosebud
Bild: Public Domain

Dienstag, 14. Juni 2016

Kulinarische Tour durch Jerusalem

„Vergesse ich dich, Jerusalem, so soll ich meine rechte Hand vergessen. Meine Zunge solle mir am Gaumen kleben…“ So heißt es bereits im Psalm des alten Testaments. Die Gerüche und Geschmäcke der Stadt machen allerdings so einen starken Eindruck, dass man sie wohl nicht so schnell vergessen wird. Und am Gaumen bleibt nicht die Zunge kleben, sondern die verschiedene Gewürze des Marktes, das frische Pita-Brot, sanftgekochtes Lammfleisch und der „Nana“-Tee…

Jede kulinarische Reise durch Jerusalem muss am „Schuk“ (also Markt), der „Machaneh Yehudah“ heisst, beginnen und kann dort auch enden: An den endlosen Ständen kann man sich fast alles kaufen, was man zum Kochen und Essen braucht: Frisches Gemüse und Obst, Gewürze der verschiedensten Sorten, Brot, Fleisch, Fisch etc. Alles ist sehr frisch und -im Gegensatz zu europäischen Märkten- auch recht billig. Am meisten lohnt es sich am Freitag, kurz vor dem Anfang des Shabbats, des jüdischen Ruhetags, dort hinzugehen: Da werden die Verkäufer noch schnell versuchen, die Ware zum billigsten Preis loszuwerden. Dabei kann und soll man -das ist ein weiterer Unterschied- feilschen. Aber auch wenn man sich nichts kauft, ist es eine einzigartige Erfahrung, unter dem lauten Geschrei der Käufer seinen Weg durch die vielen Gerüche und Geschmäcke des Schuks zu machen und sich an einer Augenweide von Früchten und Gemüsen sämtlicher Farben zu erfreuen.
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                Oliven im Schuk
Nach einem Rundgang durch den Schuk lohnt es sich, zur „Marzipan“-Bäckerei zu gehen, die die besten „Rogelach“ (Mini-Schoko-Croissants) der Stadt sowie viele andere, meist europäische Backwaren hat, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Diese Bäckerei befindet sich auf der Agrippas-Straße, die man vom Schuk aus zu Fuß erreichen kann. Insbesonders deren Rogelach sind so köstlich, dass mich kürzlich ein Freund von mir aus der Schweiz bat, ihm ein paar per Post nach Zürich zu schicken, wenn ich in Jerusalem bin (was ich auch getan habe).
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Rogelach und anderes bei "Marzipan"
A propos Backwaren: Da darf natürlich Borekas (kommt vom türkischen Börek) nicht fehlen, eine Teigware, bei der einem nach dem ersten Biss der Dampf der Füllung in die Nase steigt und zum nächsten Biss verführt: Füllungen gibt es viele (Spinat, Kartoffeln, Käse, Pilze), ebenso wie Stände, wo man Borekas bekommt. Aufgrund der Koscher-Gesetze sind Fleisch-Borekas jedoch eher selten.
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Borekas

Zum Mittagessen kann man sich auf einen der unzähligen Imbissbuden eine Falaffel holen (womit man sich klar als Tourist ausgibt) oder sich Hummus (siehe Bild) in einer Hummusiade bestellen – am besten in der Altstadt, wo man nach „Hummus Abu Shukri“ fragt. Inwiefern dieser „Abu Shukri“ authentisch ist, und ob es wirklich das Original ist – das sind Fragen, über die sich die Geister streiten. Unbestritten ist jedoch, dass man sich nach dem Genuss des Hummus, der mit einem Pitabrot „gewischt“ wird, bestimmt die Finger leckt.
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Natürlich ist ein kulinarischer Besuch in Jerusalem ohne den „Meoraw Yerushalmi“ (Jerusalemer Gemischtes) nicht komplett: Dabei handelt es sich um eine Mischung von Innereien (Leber, Niere, Herz), die mit viel scharfen Gewürzen, Pilzen und Zwiebeln auf einer heißen Platte gekocht werden.
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Meoraw Jeruschalmi
Es scheiden sich die Geister, ob man dieses Gericht am besten bei der „Steakiat Chazot“ (Mitternachts-Steakhouse) oder bei „Sima“, ein in David Grossmanns wunderbaren Buch „Wohin du mich führst“ erwähnten Restaurant einnehmen sollte. Beide Restaurants sind bis spät in die Nacht geöffnet und befinden sich in der oben erwähnten Aggrippas-Straße, auf gegenüberliegenden Straßenseiten. Am besten kann man sich durch den wunderbaren Geruch des Meoraws leiten lassen. Nebenbei ist dieses Gericht schon so symbolisch, dass es in Israel sogar eine Fernsehserie mit dem Namen gab…
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Und so wird Meoraw Jeruschalmi gemacht
Außer den oben erwähnten gibt da noch viele weitere Gerichte und Restaurants aller Fassion und Gemeinden in Jerusalem, die die vielen Einwanderergruppen in Israel repräsentieren: Vom schneebedeckten Russland bis zur heißen Wüste Marokkos, von den Bergen der Bukhara bis zu den weiten Landstrecken Irans ist da alles dabei. Es ist wirklich ein Meoraw Yerushalmi, ein Jerusalemer Mix. Zwei Restaurante soll man sich da aber auf keinen Fall entgehen lassen, denn sie sind Jerusalemer Urgestürme: Pinati („in der Ecke“) und Taami („Nach meinem Geschmack“). Beide Restaurants existieren schon seit Ewigkeiten und sind für die gute Haushaltskost und die schlechten Umgangsformen der Besitzer bekannt. So kann es schon vorkommen, dass -wenn man sich zu lange Zeit nimmt- man folgendes zu hören bekommt: „lo lilos – livloa!“ (nicht kauen – schlucken!). Die Qualität der Gerichte ist jedoch eine mehr als ausreichende Entschädigung für das fehlende Benehmen.
Zum Schluss -und das trifft für alle Restaurants und Cafes in Jerusalem zu- sollte man sich einen Tee bestellen, und zwar „im Nana“ (mit den Blüten der Nana, einer Pfefferminzsorte). Der ist ein Genuss für Geruchs- und Geschmackssinn und hilft auch, das viele Essen zu verdauen.
BeTe’avon! (Guten Appetit)
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Text und Bilder: Rosebud

Mittwoch, 8. Juni 2016

Happy Shavuot! Fröhliches Wochenfest!

 Am Montag wird in Israel Shawuot, das jüdische Wochenfest, gefeiert.


In der Nacht davor ist es Tradition, dass man die ganze Nacht sich Vorträge anhört, und zu Veranstaltungen geht, wo diskutiert, gesungen, gegessen und gelernt wird - alles, wegen der Offenbarung am Berg Sinai und der Zehn Gebote, die an Shawuot stattfinden. An Shawuot erinnern wir uns an den Empfang der zweiten Zehn Gebote (Gesetzestafeln) am Berg Sinai . Die ersten zehn Gebote hat Mose, zerschmettert, weil das Jüdische Volk das Goldene Kalb anbetete. Darauf ging Moses wieder auf die Spitze des Berg Sinais, um die neuen zehn Gebote zu erbitten. Dieses Mal mussten die Juden sich die zehn Gebote verdienen, indem sie die 50 Tage vom Pessachfest bis Schawuot beteten. Beim ersten Mal wurden ihnen die zehn Gebote geschenkt.

Am Mittwoch widmet man sich dem landwirtschaftlichen Aspekt: Man trifft sich zu festlichen Mahlzeiten mit Wein und Käse (oder anderen Milchprodukten) und mit frischen Früchten. Shawuot ist nämlich auch das Fest der Erstlingsfrüchte, und man verzehrt sie zusammen mit Milchprodukten und Käsen, die an "Land, wo Milch und Honig fließt" erinnern, aber auch an die Koschergesetze - erst nach der Offenbarung waren sie intakt, und da es kein koscheres Fleisch gab, musste das Volk Israel Milchprodukte zu sich nehmen.



                                          Orangen: Auch sie Erstlingsfrüchte

Insbesonders in den landwirtschaftlichen Siedlungen, den Kibbutzim und Moshawot, wird Shavuot mit großen Festlichkeiten gefeiert. Die Erstlingsfrüchte werden in Traktoren der Öffentlichkeit feierlich, mit Musik und Parade präsentiert.

Hier ein paar Fotos der Festlichkeiten:



In den letzten paar Jahren wurde eine neue Tradition hinzugefügt: Die Neugeborenen des Jahres werden feierlich präsentiert: Auch sie sind "Erstlingsfrüchte"
                                                     Erstlingsfrucht der anderen Art

Zum Schluß werden die Kinder mit dem Traktor durch das Kibbutz oder Moshav gefahren.

Und dann gibt es natürlich noch eine festliche Mahlzeit:

Fröhliches Shavuot!

Text und Bilder: Rosebud