Sonntag, 26. Mai 2013

Israels Geschichte in Bildern

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(Bilder sind Eigentum des externen Links)

Montag, 13. Mai 2013

Fröhliches Shawout-Fest!

Dienstag und Mittwoch wird in Israel Shawuot, das jüdische Wochenfest, gefeiert.

Am Dienstagabend ist es Tradition, dass man die ganze Nacht sich Vorträge anhört, und zu Veranstaltungen geht, wo diskutiert, gesungen, gegessen und gelernt wird - alles, wegen der Offenbarung am Berg Sinai und der Zehn Gebote, die an Shawuot stattfinden. An Shawuot erinnern wir uns an den Empfang der zweiten Zehn Gebote (Gesetzestafeln) am Berg Sinai . Die ersten zehn Gebote hat Mose, zerschmettert, weil das Jüdische Volk das Goldene Kalb anbetete. Darauf ging Moses wieder auf die Spitze des Berg Sinais, um die neuen zehn Gebote zu erbitten. Dieses Mal mussten die Juden sich die zehn Gebote verdienen, indem sie die 50 Tage vom Pessachfest bis Schawuot beteten. Beim ersten Mal wurden ihnen die zehn Gebote geschenkt.

Am Mittwoch widmet man sich dem landwirtschaftlichen Aspekt: Man trifft sich zu festlichen Mahlzeiten mit Wein und Käse (oder anderen Milchprodukten) und mit frischen Früchten. Shawuot ist nämlich auch das Fest der Erstlingsfrüchte, und man verzehrt sie zusammen mit Milchprodukten und Käsen, die an "Land, wo Milch und Honig fließt" erinnern, aber auch an die Koschergesetze - erst nach der Offenbarung waren sie intakt, und da es kein koscheres Fleisch gab, musste das Volk Israel Milchprodukte zu sich nehmen.




                                          Orangen: Auch sie Erstlingsfrüchte

Insbesonders in den landwirtschaftlichen Siedlungen, den Kibbutzim und Moshawot, wird Shavuot mit großen Festlichkeiten gefeiert. Die Erstlingsfrüchte werden in Traktoren der Öffentlichkeit feierlich, mit Musik und Parade präsentiert.

Hier ein paar Fotos der Festlichkeiten:




In den letzten paar Jahren wurde eine neue Tradition hinzugefügt: Die Neugeborenen des Jahres werden feierlich präsentiert: Auch sie sind "Erstlingsfrüchte"

                                                     Erstlingsfrucht der anderen Art

Zum Schluß werden die Kinder mit dem Traktor durch das Kibbutz oder Moshav gefahren.


Und dann gibt es natürlich noch eine festliche Mahlzeit:


Fröhliches Shavuot!

Text und Bilder: Rosebud

Donnerstag, 9. Mai 2013

Musik liegt in der Luft

Schon wenn man sich dem Gebäude der Rubin-Akademie (oder Jerusalem Academy of Music and Dance), die sich neben dem Givat-Ram-Kampus der Hebräischen Universität und der Knesset befindet nähert, dann liegt die Musik förmlich in der Luft: Man hört von draußen Opernsänger ihre Arien erproben, von einem anderen Zimmer die Oud, das Instrument der orientalischen Musik, und beides vermischt sich mit der Klavieruntermalung der Ballettstunde und den Violinisten, die gerade für das Abschlusskonzert proben. Aus all dem ergibt sich eine wunderbare Symphonie zwischen Osten und Westen, die einen einlädt, einzutreten...

So ganz harmonisch waren die Anfänge aber nicht: 1933 wurde die Akademie durch den Geiger Emil Hausner gegründet, Schulleiterin war Jocheved Dostorevsky, eine Pianistin. Die Anzahl der Schüler war klein, Jerusalem hatte andere Probleme, und so blieb die erste Musikhochschule des Landes in ein paar gemieteten Räumen...

Erst 1958, als der amerikanisch-jüdische Philanthrop Samuel Rubin, eine große Spende gab, zog die Musikhochschule, die sich daraufhin "Rubin Academy" nannte, um - und zwar in das Nachbarhaus der Residenz des Premierministers, in Rehavia.

Es sollte bis 1985 dauern, bis die Rubin Akademie in ihr jetziges Gebäude, in Givat Ram umzog: Dort haust sie in vier Stockwerken eine Bücherei, unzählige Proberäume, zwei Cafeterias (eine milchig, eine fleischig), Duschen, Umziehkabinen, Ballettsäle, Konzerthallen, und, und und...

2002 wurde das Gebäude dann noch um ein weiteres erweitert, und haust jetzt außer der Hochschule (für Universitätsstudenten) auch ein Konservatorium (für Gymnasiasten), und Studentenwohnheime für die künftigen Barenboims und Perlmans, beide ehemalige Studenten dort, sind auch geplant.

Überhaupt liest sich die Liste der Absolventen der "Rubin" wie ein Who-is-Who israelischer Musiker: Allen voran Naomi Shemer, die "Yerushalayim shel Zahav" und unzählige weitere Klassiker geschrieben hat, ist da nur das bekannteste Beispiel.

Außer dem normalen Schulbetrieb organisiert die Rubin-Akademie auch Sommerprogramme und internationale Konferenzen, und macht sicher, dass das ganze Jahr Musik in Jerusalem in der Luft liegt...

Bild und Text: Rosebud

Mehr Bilder gibt es im Fotoalbum (Bilder; Rosebud)

Donnerstag, 2. Mai 2013

1. Mai in Israel: Chai, Chai, Chai - es lebe der 1. Mai!

                                                    1. Mai- Kundgebung, Tel-Aviv (gestern)

Es war einmal der 1. Mai, der Tag der Arbeit. Wie vielleicht bekannt ist, entstand er im 19. Jahrhundert in Chicago, es ging bei dieser ersten großen Demonstration um Arbeiterrechte wie angemessenes Gehalt, freies Wochenende, Eingrenzung der Überstunden und Abschaffung der Kinderarbeit. Die Antwort war eine gewaltsame Reaktion der Polizei, die viele Leben kosteten. Als Antwort wurde überall in Amerika und der Welt als Solidarität demonstriert. Der internationale Tag der Arbeit war geboren.

"Das Proletariat kennt keine Nation", so fasste das Karl Marx zusammen. Gestimmt hat es leider nicht: So hat jedes Land den 1. Mai für seine Zwecke instrumentalisiert - sei es den Kommunismus a la Sowjetunion, den "deutschen Arbeitertag" der Nazis, oder die chinesische Version. Heute ist dieser Tag auch oft ein Tag der Unruhen von frustrierten Jugendlichen. Aber trotzdem singt man die Internationale, die in allen Sprachen der Welt gesungen wird, mit den Worten "steht auf, Verdammte dieser Erde..." - hier die Jiddische und Hebräische Version:


                                                      Hebräisch

Auch Israel hat seine ganz besondere Geschichte mit diesem Tag: Gegründet wurde das Land von Menschen mit Pioniergeist und sozialistischen Ideen, die die Rechte der Arbeiter ganz hoch stellten: Am klarsten war das in den Kibbutzim zu sehen, landwirtschaftliche Kooperative. Aber auch die Histadrut, die Gewerkschaft, war ganz stark.

Und so war der 1. Mai staatlicher Feiertag, mit großen Aufmärschen und Trommeln, und es wurde viel gefeiert - Chai, Chai, Chai - es lebe der 1. Mai! Das war der Slogan. Dann wurde durch die Städte ganz Israels marschiert, und es fand eine Großkundgebung statt, wo der Gewerkschaftsführer die Errungenschaft der Arbeiter und der Histadrut darstellte, und wo Ziele für die Arbeiter für das nächste Jahr verkündet wurden. Arbeiter ganz Israel - vereinigt Euch!

                                                    Nur in Israel: Religiöser Jude bei Mai-Feier



Heute hat der Kapitalismus übergenommen, die Histadrut ist sehr geschwächt, und Kibbutzim sind schon lange nicht mehr landwirtschaftliche Kooperative. Und auch der 1. Mai ist kein staatlicher Feiertag mehr: Zwar wird zwar noch - siehe Fotos marschiert, die Internationale gesungen und Slogans gerufen. Es ist aber eher Nostalgie für eine Zeit, als das Wort Solidarität noch mit großem "S" geschrieben worde. 

                                                  Chai, Chai, Chai - es lebe der 1. Mai!

Bilder und Text: Rosebud (alle Bilder von der gestrigen Kundgebung)

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