Sonntag, 19. Februar 2023

Cola, made in Bnei-Brak

 

  

                                           Coca Cola Fabrik, Bnei Brak, Israel

Denkt man an Bnei Brak, der ultra-orthodoxen Stadt bei Tel Aviv, dann denkt man an religiöse Männer mit schwarzen Hüten, an Frauen in langen Kleidern und einer Schar von Kindern, bei denen die Schäfenlöckchen im Wind wehen...

Man denkt aber nicht an einer der erfolgreichsten Industrieanlagen der Softdrink-Welt: Coca-Cola. Zu Unrecht.

Die Coca-Cola-Fabrik in Bnei Brak wurde 1949 aufgemacht, was sie zu einer der ältesten ihrer Art macht, die immer noch in Betrieb ist. Das war ein Jahr nach der Staatsgründung Israels. Seit damals hat sich die politische und kulturelle Situation des Landes auch auf die Fabrik ausgeweitet: So schaffte die Fabrik, den arabischen Boykott auf in Israel hergestellte Güter der 60er und 70er Jahre zu überstehen. Auch 1973, dem Jahr des Yom-Kippur-Krieges, war die Fabrik aktiv, und arbeitete trotz dem Einzugs der meisten Mitarbeiter in die Armee - nicht nur das, sie stellten zum ersten Mal Literflaschen her, die auch an die Front geschickt wurden. Während der ersten Intifada (1987-1993), als in Ramallah eine Konkurrenzfabrik eröffnet wurde, konnte die Bnei-Brak-Fabrik mit einem Trick den Weltmarkt wieder erobern: Sie stellten zu Pessach eine spezielle "koscher für Pessach"- Linie her, die von jüdischen Gemeinden überall auf der Welt wie heiße Semmeln, ähm natürlich Matzen, konsumiert wurden. Ab 1991, in dem Jahr, als Scud-Raketen aus Irak auf Israel herunterkamen, steht Coca-Cola unter der Koscher-Aufsicht und den Segen von Rav Landau...

Und heute: Die fast 3000 Mitarbeiter der Fabrik stellen mehr als 1,5 Millionen Produkte pro Tag her, was die Fabrik zu einer der 10 erfolgreichsten Coca-Cola-Fabriken weltweit macht. Natürlich hat auch der Trend des Recyclings vor der Fabrik nicht haltgemacht, und die Herstellung erfüllt alle Bedingungen des Umwelt- und Gesundheitsministeriums sowie weltweite Regulierungen.

Dann bleibt nur noch übrig, zum nächsten Supermarkt zu gehen. Oder noch besser: Nach Bnei-Brak zu fahren, und dort eine Tour durch die Fabrik machen - etwas, dass Groß und Klein immer entzückt!

Bild und Text: Rosebud

Mehr zu Coca-Cola in Israel gibt es auf unserer Facebook-Seite

Sonntag, 12. Februar 2023

100 Jahre und kein bisschen leise - MAZAL TOV, GROSSE SYNAGOGE TEL AVIV!

 

 


So einen Anblick sieht man selten: Der Präsident des Staates Israels (Jitzchak Herzog, Sohn von Chaim Herzog sel. And., Präsident des Staates Israels und Enkel von Rabbiner Isaak HaLevi Herzog, Oberrabbiner des Staates Israels) der - nicht sehr religiöse Bürgermeister von Tel Aviv Ron Huldai sowie Rabbiner Meir Lau, der Oberrabbiner von Tel Aviv (und Israels ehemaliger Oberrabbiner) - alle trafen sich auf der Allenby-Strasse in Tel Aviv letzte Woche, um 100 Jahre "Great Synagogue of Tel Aviv" (Beit Knesset HaGadol, also Grosse Synagoge) zu feiern:


Die von renommierten Architekten Yehuda Magidovitch entworfene Synagoge war lange DAS Zentrum von Tel Aviv - sehr nah am Rothschild-Boulevard, wo David Ben-Guiron den Staat Israel aufrief. Und da ist es nicht überraschend, dass Ben-Gurion - dann bereits 1. Premierminister Israels ein Jahr später, am 1. Unabhängigkeitstag nirgendwo anders als in der Grossen Synagoge war, um mit dem Hallel-Gebet zu feiern!

Seitdem war die Grosse Synagoge das religiöse, aber auch kulturelle Zentrum vom ansonsten eher säkularen Tel Aviv, und viele Prominente aus Politik, Kultur und Gesellschaft gaben sich da die Ehre, feierten Jubiläen, jüdische Feiertage, aber auch private Simches (freudige Ereignisse) wie Brit-Mila, Bar-Mitzwah und natürlich Hochzeiten...


Viele Jahre war es ruhig um die Synagoge - Tel Aviv hatte andere Attraktionen und Sorgen als die glorreiche Synagoge der Anfangszeit der Stadt.

In den letzten 10 Jahren jedoch gab es eine Renaissance - und die Synagoge ist seitdem meist sehr gut besucht, es gibt jeden Schabbat ein Festmahl, und viele Tel Avivis gehen lange Wege, um Feiertage in der Grossen Synagoge zu feiern.

Rosenduft gratuliert mit einem grossen MAZAL TOV - und auf die nächsten 100 Jahre!

Text: Rosebud

Bilder: Public Domain

Mehr zur grossen Synagoge gibt es auf unserer Facebook-Seite


Dienstag, 7. Februar 2023

Fauda is back! 4. Staffel der israelischen Erfolgsserie

 

                                                Fauda (Bild: Public Domain)


Fauda - die israelische Kultserie und weltweiter Hit um Doron (Lior Raz, der auch beim Drehbuch einer der Autoren war) und die Undercover-Einheit der israelischen Armee in den besetzten Gebieten ist zurück!

Das ist bereits die 4. Staffel der Erfolgsserie - und diesmal ist nicht nur Israel und die Palastinensergebiete im Fokus, sondern auch Libanon und Belgien. Zu sehen ist das alles auf Netflix - auch natürlich im deutschsprachigen Raum. 

Vorsicht ist geboten: Das ist Binge-Material! Manche haben schon ganze Nächte vor dem Fernseher mit Fauda verbracht...

Was das alles mit "Wonder Woman" Gal Gadot (nein, sie spielt nicht mit) und dem Late-Night-Moderator Conan O'Brian (nein, auch er spielt nicht mit) zu tun hat - das und mehr gibt es auf unserer Facebook-Seite

Text: Rosebud

Sonntag, 5. Februar 2023

Das Neujahrsfest der Bäume

 

 

 

 



Heute abend ist es soweit - es wird TubiSchwat gefeiert, das Neujahrsfest der Bäume!

Das Fest hat seinen Ursprung Anfang bereits im ersten Jahrhunder der modernen Zeitrechnung: Das Haus Hillels, eines der renommiertesten jüdischen Denker aller Zeiten hat es als "Neujahrsfest der Bäume" festgelegt. Der Grund ist, dass damit das Ende der Regenszeit und der Beginn der Einpflanzzeit in der Landwirtschaft eingeleitet wird.
TubiSchwat heisst "15. des Monats Schwat", und da Schwat, wie alle Monate des jüdischen Jahres, ein Mondmonat ist, ist am Vorabend (also heute nacht), Vollmond. Nachdem der Vollmond die Nacht erleuchtet hat, geht die Sonne vor wahrhaft blühenden Landschaften aus, insbesonders jetzt, nach dem starken Regenfall in Israel letzter Woche.

Es gibt dann einige Bräuche, die meist landwirtschaftlichen Ursprungs haben: So pflanzt man Bäume und Pflanzen (nach einiger Tradition 15, da es ja der 15. des Monats ist), isst Fruchtsalat und Obst, und vor allem isst man eine Frucht, die man das ganze jüdische Jahr noch nicht gegessen hat. Darauf gibt es dann einen ganz besonderen Segensspruch.

Eine weitere Tradition ist es, einen "Frucht-Sederabend" zu haben, wo die Familie - dem Pessachfest anlehnend - am Tisch sitzt, und in gemütlicher Runde Früchte und Gemüse der Saison einnimmt.

Na denn: Fröhliches Neujahrsfest der Bäume!

Bild und Text: Rosebud

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