Donnerstag, 27. Januar 2022

Jerusalem im Schnee

 




Alle Jahre wieder schneit es in Jerusalem, und legt die wunderschöne Stadt in ein weißes Antlitz, das seinesgleichen weltweit sucht.

Auch dieses Jahr ist das wieder vorgekommen, und zwar heute. 

Anfangs ist die Stadt immer in Panikmodus - das Brot in den Supermärkten in wenigen Stunden ausverkauft, Busse fahren nicht mehr, Schulen machen zu, und die Bevölkerung verschwindet schnell in ihren Hauseingängen...

Und in der ganzen Stadt frohlocken die Jerusalemer ob des wunderschönen Geschenk des Himmels: Schnee, Schnee, Schnee!

Das kommt, wie gesagt, nur alle paar Jahre vor. Und so füllen sich die Parks schnell, Schneemänner werden gebaut - auch der Staatspräsident und Premierminister bauen mit. Die Jüngeren lieferen sich Schneeballschlachten, fahren Abhänge mit Schlitten herunter und malen Schnee-Engel in den Boden.

Und alle sind fröhlich - sowohl Juden wie Araber, Religiöse wie Säkulare, Reiche wie Arme - im Weiß des Schnee ist der Frieden nicht nur eine Phantasie, sondern Realität.

Leider wird auch dieser Schnee schmelzen, und dann geht es zurück zur harten Realität.

Bis dahin aber gilt:

I AM DREAMING OF A WHITE JERUSALEM

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

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Sonntag, 23. Januar 2022

Tel Aviv unter Wasser

 

                                    Zuggleise umfunktioniert zu Wasserstrasse: Tel Aviv

Eigentlich ist Regen ein Segen, insbesonders in einem ansonsten so heissen und trockenen Land wie Israel. Seit tausenden von Jahren sagen Juden den Segensspruch "ER solle uns Regen geben", denn Regen macht das Land fruchtbar, und lässt es im Grünen erscheinen. Ohne Regen gibt der Kinneret kein Trinkwasser her, in der Landwirtschaft wächst nichts, und es fehlt den Menschen am A und O, um nicht hungrig oder durstig zu sein.

Andererseits sind Stürme und Regenschauern auch ein Zeichen des himmlischen Zorns, die oft Katastrophen starken Ausmaßes auf uns ziehen: Die Häuser werden überschwemmt, Bäume fallen um, die Straßen sind nicht befahrbar, Elektrizität fällt aus und das Leben ist aus seiner Bahn geworfen.

Diese Woche hat Israel im allgemeinen und Tel-Aviv im Besonderen beides erfahren: Seit langem hat es nicht so stark geregnet. Der Kinneret ist in zwei Tagen um 22cm angestiegen, im Norden des Landes strotzt es nur so vom Grünen. Gleichzeitig stand die Herzliya-Zugstation einen ganzen Tag unter Wasser, die Ayalon-Autobahn musste wegen Uberschwemmung geschlossen werden, und der  tausende Menschen schafften es nicht, zur Arbeit zu kommen.

Segen oder Fluch? Wahrscheinlich ein bisschen von beiden.

Bild: Public Domain

Text: Rosebud

Sonntag, 16. Januar 2022

TubiSchwat, das Neujahrsfest der Bäume

 

 

 



Heute abend ist es soweit - es wird TubiSchwat gefeiert, das Neujahrsfest der Bäume!

Das Fest hat seinen Ursprung Anfang bereits im ersten Jahrhunder der modernen Zeitrechnung: Das Haus Hillels, eines der renommiertesten jüdischen Denker aller Zeiten hat es als "Neujahrsfest der Bäume" festgelegt. Der Grund ist, dass damit das Ende der Regenszeit und der Beginn der Einpflanzzeit in der Landwirtschaft eingeleitet wird.
TubiSchwat heisst "15. des Monats Schwat", und da Schwat, wie alle Monate des jüdischen Jahres, ein Mondmonat ist, ist am Vorabend (also heute nacht), Vollmond. Nachdem der Vollmond die Nacht erleuchtet hat, geht die Sonne vor wahrhaft blühenden Landschaften aus, insbesonders jetzt, nach dem starken Regenfall in Israel letzter Woche.

Es gibt dann einige Bräuche, die meist landwirtschaftlichen Ursprungs haben: So pflanzt man Bäume und Pflanzen (nach einiger Tradition 15, da es ja der 15. des Monats ist), isst Fruchtsalat und Obst, und vor allem isst man eine Frucht, die man das ganze jüdische Jahr noch nicht gegessen hat. Darauf gibt es dann einen ganz besonderen Segensspruch.

Eine weitere Tradition ist es, einen "Frucht-Sederabend" zu haben, wo die Familie - dem Pessachfest anlehnend - am Tisch sitzt, und in gemütlicher Runde Früchte und Gemüse der Saison einnimmt.

Na denn: Fröhliches Neujahrsfest der Bäume!

Bild und Text: Rosebud

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Sonntag, 9. Januar 2022

Gamila Secret - VIEL mehr als Olivenöl-Seife aus Israel

   


                                       Die Seifen von Gamila Secret: ein modernes Märchen

Es klingt fast zu schoen, um wahr zu sein: Eine Druzin aus Pek'in (im Norden Israels), die nie lessen und schreiben gelernt hat, macht nach alten, geheimen Familienrezept Seifen aus Olivenöl - und baut damit ein milliardenschweres Imperium auf, das von einer kleinen Fabrik in ihrem Dorf, wo fast nur Frauen arbeiten - der drei Weltreligionen, in friedlicher Harmonie - weltweit Produkte verkauft und sich vor Anfragen kaum noch retten kann, auch von Top-Models, Hollywood-Schauspieler und Popstars.

Aber sie IST wahr, diese Geschichte: Es ist die der heute 75 Jahre alten Gamila Hiar, die vor 45 Jahren auf dem Dach des Familienhauses Seifen kochte. Das Familienrezept war ihr bekannt, und sie wusste auch, dass Seifen nicht nur zum Waschen sind, sondern sich auch als Naturheilmittel eignen - von Fusspilz bis zu Akne - und dass sie, wenn sie ohne künstliche Zusätze sind, auch für Babies geeignet sind.
                                                Gamila Hiar

Und so produzierte sie Seife, die sie anfangs kostenlos an das Dorf verteilte. Der Wendepunkt kam, als ihr Sohn Fuad in die israelische Armee eingezogen wurde - und seinen Kameraden von der renommierten Golani-Einheit Seife mitbrachte.

Und so sprach sich das Geheimnis herum, und bald standen nicht nur Soldaten, sondern das ganze Land Schlange, um die Seifen von "Oma Gamila" (so heisst die Marke in Israel, hebr. Safta Gamila) zu kaufen. Bald wollte auch der deutsch-israelische Entrepreneur Stef Wertheimer das "Geheimnis von Gamila" (so heisst die Marke weltweit "Gamila secret") wissen - aber es blieb und bleibt ein Familiengeheimnis.

Und heute schwören Kunden in ca. 30 Ländern auf Gamila und ihren Seifen. Der Umsatz ist 7 Milliarden Dollar weltweit, und neben der Fabrik in Israel, wo - wie gesagt - fast ausschliesslich Frauen arbeiten, ist die Rede von einer weiteren Fabrik in Holland. Oma Gamila ist immer noch topfit und leitet das Geschäft mit eiserner Hand, wobei ihr Sohn Fuad ihr mithilft. Und sie hat ihren Sinn für Humor behalten: So meinte sie, dass ihr Steuerberater immer noch so tue, als ob sie eine arme Druzenfrau sei, der man das 1+1 erklaeren muesse. "Aber ich lache auf dem Weg zur Bank", so Gamila.

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud

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Sonntag, 2. Januar 2022

Re:Levant, das Israel-Magazin

 

                                                    Re:Levant (Screenshot von der Webseite)


Die besten Geschichten schreibt das Leben, sagt man. 

Die besten Geschichten aus und über Israel kann man auf Re:Levant nachlesen.

Bei Re:Levant gibt es jeden Sonntag eine Postkarte (Foto der Woche), jeden Freitag eine Kostprobe eines unübersetzten Buches israelischer Literatur, und dazwischen viele Artikel zu Politik, Kultur, True Crime und High Tech.

Zusätzlich veröffentlicht Re:Levant Übersetzungen von Artikeln der israelischen Presse (wie zB hier) und macht Interviews mit deutschen Neueinwanderer nach Israel (wie zB hier).

Auch die Facebook- und Instagram-Seiten von Re:Levant sind sehr aktiv und sehr schön, bzw. sehr re:Levant.

Hier das Mission Statement der Webseite:

Re:Levant ist ein deutschsprachiges Webportal zu Politik, Gesellschaft, Literatur, Kunst und Kultur in Israel mit Redaktionen in Israel. Re:Levant erscheint ausschliesslich in deutscher Sprache und ausschließlich im Internet, d.h. Sie können keine gedruckte Version kaufen oder bestellen.

Bei Re:Levant finden Sie fast ausschließlich Original-Content, der sonst nirgendwo zu lesen ist, und auch re:levante Themen für den deutschsprachigen Leser in Israel und weltweit: Von High-Tech über True Crime und Wirtschaft bis zu Sport, Kultur und Portraits featuren wir alles, was relevant ist, a la New York Times Slogan: all the news that’s fit to print.


Kurzum, in Abwandlung des Satzes oben: Die besten Geschichten schreibt das Leben, die zweitbesten gibt es bei Re:Levant.


Text: Rosebud