Sonntag, 22. September 2013

Sukkot in Tel Aviv



Bilder: Rosebud

Mehr Fotos gibt es auf der Facebook-Seite

Mittwoch, 18. September 2013

Sukkot - 4-Arten-Markt

                                                4-Arten-Markt in Tel Aviv

Heute Abend fängt das Laubhüttenfest - Sukkoth - an, und da ist es üblich, in allen Städten Israels 4-Arten-Märkte zu haben: Dort kann man sich dann die Laubhütte selbst kaufen, in der man eine Woche essen, schlafen und wohnen wird, sowie auch die Dekoration derselben:

                                               Oben: Sukka (Laubhütte), unten: Dekorierung

Am wichtigsten sind aber die vier Arten: Dabei handelt es sich um die Myrthe (hebr. Arvot), Bachweidenzweige (hebr. Hadassim), einen Palmzweig (hebr. Lulav), und - am wichtigsten von allen: die Zitrone (hebr. Etrog). Diese vier Arten hält man im Laufe des Sukkot-Festes in der Hand und schüttelt sie in alle Himmelsrichtungen.

Die vier Arten haben sowohl spirituelle als auch landwirtschaftliche Bedeutung:

Landwirtschaftlich fällt Sukkot auf den Anfang der Regenszeit (und man betet auch für Regen), und so blüht das ganze Land und bringt die unterschiedlichsten Arten landwirtschaftlicher Erzeugnisse hoch. Es leitet die Zeit der Ernte langsam ein, nach der langen Dürre des heißen Sommers.

Spirituell gibt es verschiedene Ideen: Nach einer symbolisieren sie vier Arten den menschlichen Körper: Augen (Myrthen), Mund (Bachweidenzweige), Rückgrat (Palmzweig) und - am wichtigsten - das Herz (Etrog, eine grosse Zitrone).
Nach einer anderen Interpretation sind es vier verschiedene Menschentypen, je nach Geruch und Geschmack: Die Bachweidenzweige riechen und schmecken nach nichts, symbolisieren also den Menschen, der weder ein gutes Herz hat, noch sich an Gesetze (gemeint sind religiöse Gebote) hält. Die Myrthen riechen sehr gut (Eykalyptus!), schmecken aber nach nichts, und beim Palmzweig (Dattelnfrüchte!) ist es genau umgekehrt - sie symbolisieren also Menschen, die entweder nur ein gutes Herz haben, sich aber nicht an die Gebote hält, oder umgekehrt. Und nur der Etrog, die Zitrone, riecht gut und schmeckt gut (und ist auch noch super-gesund!), und ist damit die perfekteste der vier Arten.
Geschüttelt wird zusammen, denn im jüdischen Volk (wie auch überhaupt) lassen sich jede der vier Arten finden...

Am wichtigsten ist auf jeden Fall der Etrog - zusätzlich zu dem Obengenannten sagt man ihm auch magische Fähigkeiten nach, z.B. dass unfruchtbare Paare, wenn sie einen besonders schönen Etrog, ohne Flecken oder Kerben (das würde ihn für Sukkot unbrauchbar machen) wählen, dann einen Sohn gebären. Auch soll er bei Parnassa (Gehalts-) Schwierigkeiten helfen können. Er wird daher, auch in dem 4-Arten-Markt, besonders grundsätzlich untersucht:







Dann bleibt nur noch übrig, ein fröhliches Laubhüttenfest zu wünschen: CHAG SUKKOTH SAMEACH!

Bilder und Text: Rosebud

P.S. Mehr Bilder zu Sukkoth und überhaupt gibt es auf der Facebook-Seite

Montag, 16. September 2013

Sukkot - das Laubhüttenfest


Die 10 Busstage sind vorbei, und auch das Fasten und um Versohnung bitten.

Am Mittwoch fängt Sukkot an, das Laubhüttenfest, das eine ganz andere Stimmung beschreibt: Man sitzt eine Woche lang in der Laubhütte, feiert, singt, isst gute Speisen und trinkt guten Wein - und ist vor allem eines: fröhlich. Denn es ist ein religiöses Gebot, in dieser Zeit glücklich zu sein, unbeschwert.

Natürlich hat das Fest - wie die meisten Feste - sowohl eine spirituelle als auch eine landwirtschaftliche Bedeutung, in diesem Fall der Beginn der Regenzeit, auf die man sich in Israel ganz besonders freut - alles grünt und wächst und blüht, ein wahrer Gaumenschmaus für die Augen.

Auch die vier Arten haben sowohl spirituelle als auch landwirtschaftliche Bedeutung - so symbolisieren sie Augen (Myrthen), Mund (Bachweidenzweige), Rückgrat (Palmzweig) und - am wichtigsten - das Herz (Etrog, eine grosse Zitrone). Hier ein Bild des Herzens:


Das Bild ist vom Film "Ushpizin", der zur Zeit von Sukkoth spielt - "Ushpizin" sind die heiligen Gäste, die man sich in die Laubhütte einladen soll. Leider sind im Falle von Moshe Belanga und seiner Frau diese Gäste alles andere als heilig - sie sind nämlich entflohene Straflinge, die Moshe aus seinem früheren, nicht religiösem Leben kennen.

Wie das alles ausgeht, welche Rolle der Etrog spielt, den die beiden da halten, und was es mit der gestohlenen Sukkah auf sich hat - das wird hier nicht verraten. Aber eine kleine Vorschau gibt es auf unserer Facebook-Seite. Und auch Bilder vom "vier Arten-Markt in Tel Aviv"

Bis dann: Chag sameach/ fröhliches Sukkot!

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud


Dienstag, 3. September 2013

Shana Tova! Gutes Jüdisches Neujahr


Guter Rutsch? Neues Jahr? Ist das nicht ein bißchen früh?

Nein, ist es nicht: Denn das jüdische Jahr fängt Mittwochabend an. Es heißt "Rosh Hashana" (wörtlich: "Kopf des Jahres") und wird nach dem Mondkalender berechnet. Man wünscht sich dann "Shana Tova" (hebr. Gutes Jahr).

Rosh Hashana lautet die "10 Busstage ein", die am 10. Tag mitYom Kippur (Tag der Versöhnung) enden. Es wird sowohl beim Ewigen als auch bei den Mitmenschen um Verzeichung für die Sünden des Vorjahres gebetet und gebittet, und man versucht, sich dieses Jahr besser zu halten.  


An Rosh Hashana selbst ist es Brauch, zu einem Fluß zu gehen, wo man Brotstücke - die die Sünden symbolisieren, ins Wasser wirft, und hofft, dass die Strömung nicht nur die Brotstücke, sondern auch die sündhaften Tendenzen wegspült. Dieser Brauch heißt Taschlich (Wegwerfen, d.h. Wegwerfen der Sünden) Bei sehr Religiösen kann dann folgendes passieren:

                                           Neulich, beim Taschlich


Eine weitere Tradition, ist es, den Shofar zu blasen: Der Shofar ist ein Widderhorn, dessen Ton durch Körper und Seele dringt - und das ist auch die Idee dahinter. Es ist dies ein letzter Aufruf zur Besserung, zu einem besseren Verhalten in diesem Jahr. Im Hebräischen kommt das Wort "Shofar" auch von derselben Wurzel wie "Shipur", Verbesserung. Dazu kann man dann sagen:


Und so hört sich der Shofar an

Schließlich ist es Brauch, Äpfel in Honig zu tauchen. Damit symbolisiert man ein fruchtvolles Jahr (im wahrsten Sinne des Wortes) sowie ein süßes Jahr. Das ist es auch, was man sich am meisten wünscht: Shana Tova u-metuka (ein gutes und SÜSSES Jahr).

Auch wir von Rosenduftgarten wünschen allen Lesern ein gutes und süßes jüdische Neujahr!
SHANA TOVA u-METUKA


Bilder: Public domain
Text: Rosebud