Sonntag, 26. Dezember 2021

Fröhliches Weihnachts...ähm, Nittelfest!

 

 


                                    Weihnachtsbaum oder Schachbrett, das ist hier die Frage!

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Sonntag, 19. Dezember 2021

Knafe: Wo Milch und Honig (im Mund zer-)fliesst

 


                                             Mmmmmmmmmmm....

Was passt besser zu Israel, dem Land, wo Milch und Honig fließt, als eine Speise, die genau aus diesem Elementen entstand: Die Rede ist von Knafe, einer himmlischen Nachspeise aus Ziegenkäse und Honig.

Der Ursprung dieser Spezialität, die einem im Mund wie Butter zerfließt, und deren perfekte Balance von süßem Honig und saurem Käse wohl im Magen tut, ist aus der biblischen Stadt Nablus, auch als Schechem bekannt. Dort, in der bereits 72 CE vom römischen Kaiser Vespasian als "Flavia Neapolis" gegründeten Stadt gab es seit jeher Ziegen zuhauf - und auch Bienen, die nicht selten die römischen Soldaten stachen. Doch diese beiden Unannehmlichkeiten zeigten sich bald als wahrer Segen: Denn sie belieferten die ganze Region mit köstlicher Milch, Käse und mit Honig.

Bald verbreitete sich die Nachricht der Rohstoffe, und des Produktes, das beide kombiniert - Knafe eben - in der ganzen Region. Und bis heute weiß der Nahe Osten, dass Nablus und Knafe in einem Atemzuge genannt werden muss. Inzwischen weiss das auch das Guiness Weltrekordbuch: Dort steht Nablus als der Rekordhalter der größten Knafe weltweit: 75 x 2 Meter. Gewicht: 1350 Kilos.

Nicht nur dort aber ist es beliebt: In fast jeder Stadt Israels gibt es heute vorzügliche Knafe, sowohl in den Märkten der großen Städte (Haifa, Jerusalem, Tel-Aviv) als auch in Restaurants jeder Preisklasse und Größe. Innerhalb Israels ist die beste Knafe wohl in der Altstadt Jerusalems zu suchen - dort kann man sich auch sicher sein, dass in der Tat Ziegenkäse benutzt wurde, und nicht mit einfachem Kuhkäse gemogelt wurde...

In der Zwischenzeit gibt es im ganzen Nahen Osten Varianten von Knafe - vom Libanon bis Ägypten über Syrien hat fast jeder Ort sein Knafe.

Aber genug der Wort: Knafe muss man auf der Zunge zergehen lassen. Guten Appetit.

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

Sonntag, 12. Dezember 2021

Biene Maja, Pumuckl & Co.im Heiligen Land

 

                                                   Heidi - sie spricht auch Hebräisch

Denkt man an Heidi, dann denkt man an schneebedeckte Schweizer Berge, die sich nur manchmal öffnen, um farbenfrohe Blumen zu zeigen. Man denkt auch an dieses ur-europäische Mädchen, das entweder deutsch oder schwytzerdytsch spricht, Heidi eben, mit ihren großen Kulleraugen, und der hellen Haut, die noch nie richtig heiße Sonne erfahren hat...

Nicht aber denkt man an den Nahen Osten, an die Wüste, die Hitze, das rauhe Klima, lautes Geschrei am Markt etc. Und doch gibt es eine Verbindung: Denn die Heidi-Bücher wurden alle ins Hebräische übersetzt, und erfreuten und erfreuen sich hier größter Beliebtheit. Aber auch die Fernsehserie war ein voller Erfolg!

Und da Kinderfilme und -serien, im Gegensatz zu Programmen für Erwachsene, in Israel nicht mit Untertitel versehen werden, sondern synchronisiert, spricht Heidi fließend Hebräisch. Sie hat hier auch einen Kosenamen - "Heidi Bat Harim" (Heidi, die Tochter der Berge). Sie ist so beliebt, dass man Naturfreunde, Wanderer und Skifahrer oft als "Heidi Bat Harim" bezeichnet.

Aber sie ist nicht die einzige, bei weitem nicht: So weiß jeder, ob Groß oder Klein, wer die "Dvora Maya" (Biene Maja) ist - nämlich die beliebteste Biene Israels (von den diversen Supermodels hier mal abgesehen)! Und auch sie spricht fließend Hebräisch - ebenso wie Karel Gott, der das Titellied "Biene Maja" auf Hebräisch singt (bzw. jemand anders zu seiner Melodie)...

Der Höhepunkt ist aber die wohl deutscheste aller Kinderfiguren, genauer gesagt - die ur-bayrischste: Ja, der PUMUCKL ist wieder da, und heisst in seiner Nahostversion: "Pumucki". Auch er erfreut sich bei Groß und Klein außerordentlicher Beliebtheit. Es geht sogar so weit, dass man als Spitznamen für Rotschopf oft (außer Gingi, das ist der Haupt-Spitzname) "Pumucki" hört.

Und so hört sich die Titelmelodie auf Hebräisch an!

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

Videos zu synchronisierten deutschen Fernsehserien gibt es auf der Facebook-Seite

Sonntag, 5. Dezember 2021

Vom Kietz zum Kibbutz (oder so ähnlich)- Aryeh Sharuz Shalicar

 UPDATE: In diesem Post kündigt Aryeh sein aller-aller-neuestes Buch an: Am 1.10. ist es soweit!



Ein nasser Hund und ist besser als ein trockener Jude...

...so hörte es Aryeh Sharuz Shalicar öfter in seiner Kindheit in Wedding, Berlin. Der Sohn persischer Juden, geboren in Göttingen, war Teil einer Clique von dem, was man heute "Deutsche mit Migrationshintergrund" nennt - und die waren Juden nicht sehr freundlich gesinnt.

Shalicar rappte, machte Graffiti und war kurz davor, entweder ins Gefängnis zu kommen oder - insbesondere, als er sich vor seinen Freunden als Jude "outete" - erstochen zu werden oder zumindest krankenhausreif geschlagen zu werden.

Wie das alles aus ging, kann man in seinem Buch nachlesen, das kürzlich auch verfilmt wurde.


                                              Aryeh Sharuz Shalicar

Jude in Deutschland, Deutscher in Israel?

Und dann zog Aryeh nach Israel, wo er lange Jahre als Armeesprecher arbeitete, eine Familie gründete und ein neues Leben begann. Interessanterweise beschäftigte und beschäftigt ihm die Situation der Juden in Deutschland immer noch sehr, sowie der Antisemitismus und auch Anti-Israelismus, der ihm - teils auch von deutschen Delegationen, die er in Israel begleitete - begegnete. Auch zu dem Thema schrieb er ein Buch.

100 Weisheiten, um das Leben zu meistern: Selbst wenn du aus dem Ghetto stammst

Das ist der Titel seines neuesten Buchs - geschrieben aus der Persoektive des inzwischen 44-jährigen Ehemanns, Vater und Buchautor, Journalist und Regierungsberater, der in der Echtzeit nicht dachte, dass er es jemals schaffen würde aus dem Ghetto herauszukommen. Es ist ein wundervoller Ratgeber für Jugendliche in sogenannten "Problemvierteln", aber auch für solche, die von der reichen Erfahrung von Aryeh Sharuz Shalicar lernen wollen. 


Text: Rosebud

Bild: Von Heinrich-Böll-Stiftung - Flickr: Arye Sharuz Shalicar (Deutschland/Israel), CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19444632

Samstag, 27. November 2021

Fröhliches Channukah-Fest - und "May the Force be with you"

 

 


Am Sonntagabend (also heute abend) wird wieder Channukah gefeiert...


Öl spielt an Chanukah eine sehr große Rolle:

Da ist zunächst das Wunder der Öllampe zu erwähnen. Als die Makkabäer nach dem erfolgreichen Aufstand gegen die Griechen den Tempel in Jerusalem zurückeroberten, fanden sie ihn entweiht und entheiligt vor. Der Anblick muss ein schrecklicher gewesen sein. Jedoch fand sich eine reine Öllampe, die aber nur genug Öl für eine Nacht hatte. Das Wunder der Öllampe ist es, dass sie nicht eine, sondern 8 Tage brannte, genug Zeit, um den Tempel wieder zu säubern.



                                                  Chanukiah für Olivenöl statt Kerzen


Als Erinnerung an dieses Wunder ist es Brauch, ölige Speisen zu essen. Vor allem erfreut sich die "Sufganiya" (Krapfen) an Beliebtheit bei groß und Klein: Das ist ein mit Marmelade (oder Vanilla) gefüllter Krapfen, der in tiefen Öl gebacken wird, und dann mit Puderzucker bestäubt wird. Manche bevorzugen ihn aber mit Schokolade glasiert.

Bilder und Text: Rosebud

 Mehr zu Chanukah - und warum im Titel "May the force be with you" steht - gibt es auf der Rosenduft-Facebook-Seite

Sonntag, 21. November 2021

Lippa Schmelzer, chassidischer "King of Pop"

 

                                                                      Lippa Schmelzer

 Lippa Schmelzer, oft auch chassidischer "King of Pop" genannt, hat eine nicht sehr typische Biographie: Der erst 35-jährige ist Sohn eines ungarischen Holocaustüberlebenden, der auf dem sogenannten "Kastner-Zug" überlebte und nach dem Krieg ein neues Leben anfing, was auch hieß, 12 Kinder in die Welt zu setzen. Trotz dieser schrecklichen Zeit verlor Lippas Vater den Glauben nie, und erzog seine Kinder, die alle in New York geboren wurden, in der chassidischen Welt, in der er vor der Shoah aufwuchs.

Lippa, der nie musikalisches Training erhielt, bewies sich schon sehr früh als Naturtalent, und er gab Konzerte auf Bar-Mitzwahs und auf Hochzeiten, bei denen es rund ging! Chassidische Lebensfreude eben!

Bald zeigte sich, dass er nicht nur traditionelle Klänge von sich geben kann, sondern auch modernen Stil mit traditionellen Themen mischen kann. Und so ist nach seinen inzwischen 10 Alben klar, dass er sich den Namen "chassidische Lady Gaga" (siehe Videoclip) und "chassidischer Elvis" (siehe Videoclip) redlich verdient hat.

Seitdem ist er DER Superstar, nicht nur am chassidischen Musikhimmel, sondern auch am allgemeinen Pop-Himmel - Konzerte gibt er überall von Sao Paolo über China bis natürlich Amerika und Israel. Die Fans geraten bei den Konzerten fast immer in Extase, die den Beatles Konkurrenz machen könnte.

Wie sehr er die verschiedene Welten von Chassidismus, Diaspora und säkularem Israel in sich vereinen kann, zeigt sein wohl bekanntestes Lied - ein richtiger Partyschlager mit dem Titel "Mizrach", das eine Hommage an den "Nachal ha-Charedi" ist, eine Kampfeinheit chassidischer Juden - und Lippa Schmelzer wirft sich mit Armeeuniform selbst in Schale. Siehe hier:

                                                Mizrach: Der chassidische Party-Hit

Wenn Lippa also nach seiner Welt-Tour wieder zurück in die von ihm selbst gebaute Synagoge geht, und zurück zu Frau und vier Kindern, dann wird es viel zu berichten geben...

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud

Mehr zu Lippa gibt es auf unserer Facebook-Seite

Dienstag, 16. November 2021

Eine Orientalische Suppe (nicht nur) für die kalte Jahreszeit

 

 

                                               

                                                        Meluchia - das Gericht der Könige

Meluchia ist ursprünglich ein ägyptisches Gericht, dessen Namen "Königlich" bedeutet. Wahrscheinlich stand es schon auf demSpeiseplan der antiken Pharaonen. Es hat sich aber schon so in Israel eingebürgert, dass man es als israelisches Gericht bezeichnen kann.

Der deutsche Name der Pflanze, aus der Meluchia gemacht wird, ist "langkapselige Jute" - da klingt Meluchia schon viel besser. Aber auch der lateinische Name ist nicht ohne: Chorcurus uliturus. Die Pflanze ist Teil der Familie der Malvengewächse, und im Nahen Osten recht verbreitet.

Die Zubereitung der Meluchia ist sehr mühsam: Jedes der ca. 90 cm. langen Blätter muss per Hand abgetrennt, gewaschen und eigenständig geschnitten und zubereitet werden. Dies stammt daher, dass nur das innere jedes Blatt benutzt werden kann. Danach werden die Blätter zusammen mit Knoblauch und Koriander für einige Stunden lang gekocht. Serviert wird Meluchia meist als Eintopf, zusammen mit Huhn- oder Rindfleisch.
                                                Ein Genuß: Meluchia
                               
Meluchia selbst schmeckt wie eine Mischung aus Okraschote und Spinatblatt, und ist wohl an gesundheitlichen Nutzen kaum zu überbieten. Zwar ist die Dickflüssigkeit anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber danach umso leckerer.

Na denn: Guten Appetit!

Bilder und Text: Rosebud
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Sonntag, 7. November 2021

Mit Abraham auf Brunnen 7: Das biblische Beer Shewa

 

                                 Das biblische Beer Sheva

"Abraham stellte aber Abimelech zur Rede wegen des Brunnens, den ihm Abimelechs Knechte weggenommen hatten. Abimelech antwortete ihm: 'Ich weiss nicht, wer das getan hat.' Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; so schlossen beide einen Vertrag.Abraham stellte aber sieben Lämmer der Herde beiseite. Da fragte ihn Abimelech: Was sollen die sieben Lämmer da, die du beiseite gestellt hast? Die sieben Lämmer, sagte er, sollst du von mir annehmen als Beweis dafür, dass ich diesen Brunnen gegraben habe. Darum nannte er den Ort Beerscheba (Siebenbrunn oder Eidbrunn); denn dort leisteten beide einen Eid (...)Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Herrn an
"
(Genesis 21)

Hier in der Bibel wird Beer Sheva (auch Beerscheba geschrieben, wie oben), dass sich im Süden Israels, in der Negevwüste befindet, zum ersten Mal erwähnt. Archäologische Ausgrabungen bestätigen, dass es die Stadt bereits vor 6000 Jahren gegeben hat - und auch ein 70-Meter tiefer Brunnen steht in dem biblischen Beer Sheva ("Tel Beer Sheva" genannt, ein paar Kilometer ostlich von der modernen Stadt) - und nicht nur das, man kann dort sogar noch Wasser schoepfen:

                                  Der Brunnen Abrahams?


Ob das Wasser wirklich den Mund des Stammvater Abrahams berührte, ist schwer zu sagen. Sicher ist, dass die Stadt Beer Sheva bereits vor 4000 Jahren, zur Kupfersteinzeit, blühte, nicht zuletzt aufgrund des Wassers zweier Flüsse (Hebron und Beer Sheva), deren Betten man bis heute erkennen kann. Es gab Badehäuser, ein Kanalsystem, Regensammelbecken, einen Palast, Wohnhäuser mit hohen Standards - kurzum, nicht unbedingt das was man von einer Wüstenstadt erwarten würde...

                                 So sieht sie von aussen aus

Sämtliche Volker sind seit damals durch Beer Sheva gegangen: Die Roemer, die Griechen (Byzanthinen), Araber, Osmanen, Briten und natürlich schliesst sich der Kreis mit dem modernen Israel.

Und heute: Heute sieht man von "Tel Beer Sheva" auf das modern Beer Sheva, auf die "Hauptstadt der Wüste" mit ihren modernen Strassen, Hochhäusern, und 200.000 Einwohner - und doch ist sie nur eine modern Version der biblischen Stadt, die damals die Metropole der Wüste war, mit ihrer Hauptattraktion, dem Brunnen, von dem schon Abraham trank...



                                Aussicht auf das modern Beer Sheva

Bilder und Text: Rosebud

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Montag, 1. November 2021

Photo Is:rael

 

 



                                              Photo Is:rael


Seit 2009 gibt es Photo Is:rael, eine jährliche Fotoausstellung aus Israel, mit Teilnehmern aus der ganzen Welt. Seit 2012 ist Photo Is:rael auch eine gemeinnützige Organisation, die das ganze Jahr lang Workshops und Seminare abhält - sowohl für Profis als auch für Amateure - und die den Bereich Fotografie in Israel unterstützt.

Auch Corona konnte sie nicht stoppen - im Gegenteil, es liefert ja unglaubliche Foto-Momente wie diesen:

                                             (Quelle: Flash 90)

Was Photo Is:rael 2020 so besonders macht, ist die Tatsache, dass trotz der Corona-Einschränkungen die Ausstellung auch physisch stattfand- unter freien Himmel in Tel Aviv, Haifa und anderen Städten Israels - das sah dann so aus:

                                               (Quelle: Photo Is:rael Facebook-Seite)

Dieses Jahr findet Photo Is:Rael wieder physisch statt - und da seit heute Touristen wieder nach Israel gelassen werden, passt das fantastisch!

Zum Abschluss ein Bericht (auf Englisch) von einer der Vorjahre:




Text: Rosebud
Facebook von Photo Is:rael:  https://www.facebook.com/photoisrael.org
Webseite von Photo Is:rael: https://www.photoisrael.org/en/


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Montag, 25. Oktober 2021

Hummus

 


 
                                              "Wisch"-Technik: Hummus

Was wäre Israel ohne seine Nationalspeise?

Und die ist zweifellos Hummus: Hummus ist eine Kichererbsenpastete, die entweder als Pastete,oder - wie hier oben - mit Petersilie, festen Kicherebsen, Olivenöl und Ei serviert werden kann. Es gibt auch die Version mit Bohnen, mit Tehina (Sesam), Hackfleisch und viele weitere Kombinationen.

Hummus ist eine orientalische Spezialität, die aus pürierten Kichererbsen hergestellt wird, zu der je nach Bedarf Sesampaste (Tahina), Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Gewürzen wie Knoblauch und Petersilie hinzugefügt werden..

Hummus ist eine beliebte Vorspeise, die mit dünnem, lappenartigem Fladenbrot aufgestippt und gemeinsam mit anderen Vorspeisen gegessen wird (siehe unten). Es zählt vor allem im Libanon (dem Ort des Ursprunges) und in Israel zur Nationalspeise, ist aber im gesamten Nahen Osten sehr beliebt. 

Wichtig ist hier vor allem die "Wisch"-Technik ("lenagev" auf Hebräisch): Da wird der Hummus mit Pitabrot "aufgewischt". Das sieht dann so aus:
http://www.youtube.com/watch?v=-DDBVVk_39Q

Und was gibt es dazu:
                                               Israelischer Salat
                                           

                                              Falafal

Im Restaurant sieht es dann so aus (Clip ist auf Hebräisch, aber man muss nicht verstehen, was gesagt wird):

http://www.youtube.com/watch?v=gzAEDJLYStQ

Satt geworden? Dann erst einmal einen türkischen Kaffee trinken:

Fotos und Text: Rosebud
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Sonntag, 17. Oktober 2021

Circumsize me, oder: Ein jüdischer Comedian namens Christian

 

 
                                                    Circumcize me: Yisrael Campbell

"Als sie mir sagten, dass ich noch einmal eine Beschneidung über mich ergehen lassen muss, antwortete ich: 'Von mir aus. Aber wisst nur, dass drei Beschneidungen nicht Regeln einer Religion sind - DAS ist ein FETISCH"
(Yisrael Campbell, aus "Circumsize me")

Der 1963 als Christian Campbell in Philadelphia geborene Comedian hat in der Tat drei Beschneidungen über sich ergehen lassen - denn er trat dreimal zum Judentum über; Einmal Reform, einmal Konservativ, und dann Orthodox. Doch er nimmt es gelassen, mit Humor - und hat darauf seine Karriere als Stand-Up-Komiker aufgebaut.

So meinte der seit dem Jahr 2000 in Jerusalem lebende Campbell über Sicherheitskontrollen bei Flügen von Israel: 

"Die Sicherheitsleute sehen einen orthodoxen Juden mit Kaftan, Schäfenlocken und Bart vor sich, auf dessen Pass der Name 'Christian' steht. Da fragen die erst gar nicht, ob ich selber gepackt habe. Sie wollen wissen, wo die Bombe ist!"

Ob er - wie der Zahnarzt bei "Seinfeld" - wegen der jüdischen Witze übergetreten ist, ist unbekannt. Was er mit dem fiktiven Zahnarzt gemeinsam hat, ist die Tatsache, dass er "Witz-Immunität" der drei monotheistischen Religionen hat, denn der als Katholik geborene ("ich war so gläubig, dass ich übergetreten bin, um der Hölle zu entkommen") Campbell war mit einer ägyptischen Muslime liiert, bevor er zum Judentum übertrat - dazu meinte er einst: Die Geschichte vom Pessach-Fest über den Auszug aus Agypten führte bei uns immer zum Streit - sie war für "Team Pharao", ich für "Team Moses"...

Aber auch das Judentum bekommt - siehe oben - oft sein Fett ab. So meinte er über Chanukah: "Da zündet man die zweite Kerze vor der ersten an, damit man auf die Gefühle EINER KERZE Rücksicht nimmt! Ach, wie oft denke ich - 'warum bin ich keine Chanukakerze?'"

Inzwischen ist Yisrael Campbell gut in Israel eingelebt, verheiratet und hat Kinder - und auch das ist Teil seiner Routine: "Grösse 0 für Babykleidung - wenn das Baby 0 Kilo wiegt, braucht es vielleicht gar keine Kleidung, oder?" Zudem scheut er sich nicht vor politischen Themen, und war u.a. Teil der sehr erfolgreichen "Israeli-Palestinian Comedy Tour".

Zum Abschluss die neueste Erfindung von Yisrael Campbell: Das J-Phone ("what, you don't come with a bottle of Schnapps?") - na dann, L'Chaim! Auf den jüdischen Humor!

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

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Sonntag, 10. Oktober 2021

Israel - fotografisch erfasst

 

  

                                       Jerusalem, fotografiert von Eitan Asraf (Quelle: Youtube)

Eitan Asraf sieht eher unscheinbar aus, ein Mann mittleren Alters, mittlerer Größe, mit schwarzem T-Shirt und Jeans auch durchschnittlich gekleidet. Der professionelle Fotograf ist auch nicht durch teure Kamera und Ausstattung zu erkennen - alle seine Fotos schießt er mit dem Smartphone. Aber was für Fotos!

Kürzlich -kurz vor dem Lockdown, fuhr Asraf durch ganz Israel und fotografierte leere Autobahnen und Straßen im ganzen Lande, so wie hier:


                                                         (Quelle: Ynet)

Dann kam Rosh Hashana (das jüdische Neujahr), und auch das wusste Asraf in Szene zu setzen:

                                            Granatapfel vor Klagemauer (Quelle: Facebook)

Aber fangen wir von vorne an - am Besten mit einem frisch gerösteten Kaffee am Markt in der Jerusalemer Altstadt:


                                               Quelle: Youtube

Eitan Asraf ist seit vielen Jahren renommierter Smartphone-Fotograf, der in Israel und weltweit Seminare zu interessanten Kameraeinstellungen und Perspektiven gibt, die Fotos wie diese zeigen:




                                                     Quelle: Asraf Facebook-Seite

Dann, vor ca. 2 Jahren, hatte er ein traumatisches Erlebnis: Asraf, der kurz vor einem Workshop in Paris war, fotografierte von einem Hubschrauber aus Landschaften in Israel. Im Kibbutz Revadim kam der Hubschrauber in eine Turbulenz, und stürzte in das Abwasserreservoir. Asraf schaffte es mit Mühe und Kraft, zwei Stunden den Kopf über Wasser zu lassen, bis die Rettungstruppe ankam, und ihn und den Hubschrauberpiloten abholte.

Das Erlebnis, und die Reha im Krankenhaus Ain Karem gab ihm eine andere Perspektive: ist der plattte Reifen, oder das Minus in der Bank wirklich so wichtig? Wir sollten uns lieber auf das Geschenk Gttes freuen, das wir jeden Tag mit unseren Augen sehen - diese wunderbare Welt, die er geschaffen hat! Und das versuche ich jeden Tag, und immer von einem Blickwinkel, der sie in besonders ungewöhnlichen und schönen Licht darstellt...

So wie hier:







Hunger auf mehr?

Hier die Facebook-Seite von Eitan Asraf: https://www.facebook.com/eitanasraf/?ref=page_internal
Und hier seine Instagram-Seite: https://www.instagram.com/eitan_asraf/

Mehr zu Eitan Asraf und weiteren Fotografen, die Israel von den schönsten Seiten zeigt, gibt es auf unserer Facebook-Seite

Mittwoch, 22. September 2021

Sarona - einst und heute

 

                                               Sarona, heute...

 

...und einst




Sarona ist eine ehemalige Templerkolonie, die sich heute im Zentrum Tel Avivs, nicht weit vom Azrieli-Shoppingzentrum. Als Kolonie der deutschen Templer-Sekte (selbsterklärte Nachfolger der Kreuzritter) war Sarona eines der ersten modernen Landwirtschaftssiedlungen im damalig osmanischen Palästina: 1871 kauften sie 60 Hektar Land von einem griechischen Kloster in Jaffa (4 Kilometer davon entfernt) und errichteten bereits im Oktober die ersten Häuser.
Den harten Bedingungen, der heißen Sonne und der Malaria zum Trotz bauten die Templer Eukalyptus an, hatten ein Weingut und Olivenpressen. 1889 lebten bereits 269 Leute in 41 Häusern - Häuser mit deutschen Aufschriften und alten Uhren an der Front, die heute noch immer stehen, und diese Gegend zu etwas ganz besonderes machen...
Leider fand die Idylle der Templer ein jähes Ende, als sie zur Zeit der britischen Besatzung die Nazis unterstützten - so gab es Hitlerjugend-Branchen und Hakenkreuzfahnen hingen über den Häusern. Die Briten, die das Mandatsgebiet über Palästina ab Ende des Ersten Weltkrieges hatten, verschoben die Templer kurzerhand nach Australien ob der Nazi-Sympathien - ein Zug, den auch die jüdischen Einwohner Palästinas begrüßten.



Restoriertes Templerhaus

Und Heute?

 

Lange standen die Gebäude brach - nach der Staatsgründung und der Erweiterung Tel Avivs siedelten sich einige Ministerien in Sarona an, einschließlich dem Verteidigungsministerium, dass noch heute da ist.

Seit 2003 wurde Sarona restoriert, und seit ca. 1 Jahr ist es der Öffentlichkeit zugänglich - und ist zu einem richtigen Boutiquemarkt mit Luxus-Kleiderketten, exklusiven Restaurants, Konzerten - und sogar einen bayrischen Biergarten (mit bayrischen Bier)!

Und seit einem Monat gibt es jetzt auch den "Sarona Markt" - einem In-Door-Markt, der sich mit den besten Märkten Europas messen lassen kann - mit frischen Gemüse, Fisch, Fleisch und Cafés, die auch in Wien hätten stehen können.

Kurzum: Ein Besuch lohnt sich!

Text: Rosebud
Bilder: Rosebud und Public Domain
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Freitag, 10. September 2021

Jom Kippur in Zeiten von Corona-(Delta) und allgemein

 

 

 

 
                                                      Jom Kippur in Israel

Am Mittwoch Abend beginnt in Israel (und der jüdische Welt) Jom Kippur, der höchsten Feiertag des jüdischen Jahres. Er endet Montag Nacht. Es ist dies der "Tag der Versöhnung", ein Tag der in der Synagoge verbracht wird, wo man den ganzen Tag fastet und in sich kehrt, sowie sich den Dialog mit dem Ewigen widmet.

ABER: Dieses Jahr ist Corona, und obwohl in Israel -im Gegensatz zu letztem Jahr - kein Lockdown ist, wird verstärkt draussen gebetet, und wem es zu heiss und unerträglich ist - denn es wird ja auch gefastet - zuhause.

In Israel ist Jom Kippur auch "autofreier Sonntag (bzw. Samstag)": Es hat sich eingebürgert, dass das ganze Land für 25 Stunden Pause macht - Restaurants und Geschäfte sind alle geschlossen, öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht, und - und das ist eine einzigartige Erfahrung! - es hat sich eingebürgert, dass kein einziges Auto fährt. Für die Bevölkerung Israels (und Touristen, die zu dem Zeitpunkt im Lande sind) ist das ein Happening: Kinder fahren überall mit dem Fahrrad, und Menschen gehen fröhlich auf den Autobahnen und den befahrensten Straßen der Städte spazieren. Dabei atmen sie - wie das Umweltministerium jedes Jahr feststellt - eine bis zu 90% weniger verschmutzte Luft ein...

 
Kurzum: Jom Kippur ist ein Feiertag, den man auf verschiedenste Weise begehen kann, der aber in Israel eine Atmosphäre schafft, die seinesgleichen weltweit sucht.

In diesem Sinne: Gmar Chatima Tova, also ein schöner Abschluss von Jom Kippur!

Bild und Text: Rosebud 
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Sonntag, 5. September 2021

Schana Towa! Oder guten Rutsch ins neue (jüdische) Jahr

 


  


Guter Rutsch? Neues Jahr? Ist das nicht ein bißchen früh?

Nein, ist es nicht: Denn das jüdische Jahr fängt Montagabend an. Es heißt "Rosch Haschana" (wörtlich: "Kopf des Jahres") und wird nach dem Mondkalender berechnet. Man wünscht sich dann "Shana Tova" (hebr. Gutes Jahr).

Rosch Haschana lautet die "10 Busstage ein", die am 10. Tag mitYom Kippur (Tag der Versöhnung) enden. Es wird sowohl beim Ewigen als auch bei den Mitmenschen um Verzeichung für die Sünden des Vorjahres gebetet und gebittet, und man versucht, sich dieses Jahr besser zu halten.  
An Rosh Hashana selbst ist es Brauch, zu einem Fluß zu gehen, wo man Brotstücke - die die Sünden symbolisieren, ins Wasser wirft, und hofft, dass die Strömung nicht nur die Brotstücke, sondern auch die sündhaften Tendenzen wegspült. Dieser Brauch heißt Taschlich (Wegwerfen, d.h. Wegwerfen der Sünden) Bei sehr Religiösen kann dann folgendes passieren:
                                           Neulich, beim Taschlich


Eine weitere Tradition, ist es, den Schofar zu blasen: Der Schofar ist ein Widderhorn, dessen Ton durch Körper und Seele dringt - und das ist auch die Idee dahinter. Es ist dies ein letzter Aufruf zur Besserung, zu einem besseren Verhalten in diesem Jahr. Im Hebräischen kommt das Wort "Shofar" auch von derselben Wurzel wie "Shipur", Verbesserung. Dazu kann man dann sagen:

Und so hört sich der Schofar an

Schließlich ist es Brauch, Äpfel in Honig zu tauchen. Damit symbolisiert man ein fruchtvolles Jahr (im wahrsten Sinne des Wortes) sowie ein süßes Jahr. Das ist es auch, was man sich am meisten wünscht: Shana Tova u-metuka (ein gutes und SÜSSES Jahr).

Auch wir von Rosenduftgarten wünschen allen Lesern ein gutes und süßes jüdische Neujahr!

Bilder: Public domain
Text: Rosebud

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