Montag, 28. August 2023

Goldmedaille - und gleich noch eine Goldmedaille, Made in Israel

 

                                              Bild: Public Domain


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Sonntag, 20. August 2023

Ein Tel Aviver Original: Halpers Buchladen

 

 





Ein eher unscheinbares Schild (siehe oben) zeigt den Eingang zu einer Welt, der Buchfreunde ganz Israels entzückt: Es ist dies der Eingang zu Halpers Books, der sich im Süden Tel Avivs, auf Allenby 37 befindet. Dort finden sich Bücher auf Englisch, Russisch, natürlich auch Hebräisch, aber auch Französisch und Deutsch, vor allem Literatur, aber auch Bücher zu sämtlichen nur erdenkbaren Themen...


Bereits im Hof stapeln sich die Bücher reihenweise (siehe oben) - und das ist nur ein Vorgeschmack auf der Riesenauswahl, die kommt.

Angefangen hat alles 1991, kurz vor dem Golfkrieg, als der neu verheiratete und neu in Israel eingewanderte amerikanische Bibliophil Yofel Halpern sich entschloss, sein Glück in Israel mit dem zu machen, was er am liebsten hatte: Bücher! Natürlich passt das gut zum Volk, zu dem er gehört - dem Volk des Buches...

Seit dem hat er zig Geschichten erlebt, die selbst Bücher füllen konnte: Beispielsweise den Besitz eines von Sigmund Freud persönlich gewidmeten Buches (nicht an Halpern, aber trotzdem), eine Bestellung vom Buckingham Palace - sie wollten für ihre Bücherei eine Biographie von König Christian von Dänemark - und einen Obdachlosen, der nach Übernachtung in Allenby die Tage im Buchladen verbrachte. Als der Obdachlose starb, und sich keine Verwandten fanden, richtete Halpern die Beerdigung aus...

Aber die wahren Geschichten erzählen natürlich die ca. 50.000 Bücher (grobe Rechnung), die von Boden bis Decke 4 Zimmer füllen. (siehe oben) Dazu gehörte ein Brief Albert Einsteins an den jüdischen Untergrund während des Britischen Mandats (Halpern verkaufte ihn an Sothebys), seltene Pessach-Haggadas (ein ehemaliger Präsident Israels war Sammler), die Nachlässe des legendären Verteidigungsministers Moshe Dayans, des ehemaligen Präsidenten Ezer Weizmanns und des kürzlich verstorbenen Schauspieler und Regisseur Assi Dayans.

Die Kundschaft ist ein farbenfrohes Gemisch aus typischen Tel Avivis, Anglos und anderen Einwanderer, Fremdarbeiter aus den Philippinen, Arbeiter verschiedener Botschaften (vor allem der amerikanischen, aber auch anderer) und - aufgrund des guten Judaica-Bestands - auch viele Haredim.

Und (fast) jeder findet das Buch seiner Träume bei Halperns, einer Tel Aviver Institution.

Und jetzt hat Yosef Halper sogar ein Buch geschrieben (siehe hier)


Bilder und Text: Rosebud

Sonntag, 13. August 2023

Slichot: Lithurgie zu Morgengrauen

 

 

                                            

             Slichot-Gebet

Ab Donnerstag befinden wir uns im jüdischen Monats Elul (der letzte Monat des jüdischen Jahres). Und da ist es Tradition, bei Morgengrauen die sogenannten Slichot-Gebete zu singen.

 Bei den Slichot-Gebeten handelt es sich um sogenannte "Piyutim" - das sind lithurgische Gedichte aus dem Mittelalter oder älter, die sich oft reimen, und manchmal in alphabetischer Reihenfolge geschrieben werden, und die später in Musik gesetzt werden. Sie heiligen den Namen des Ewigen und bitten gleichzeitig um Vergebung für das sündenvolle und unbescheidene Leben des letzten Jahres.

Bei den Sepharden werden die Slichot um 5 Uhr früh,also vor Sonnenaufgang und dem Morgengebet, gebetet, während bei den Ashkenazen es spät am Abend, meist nach Mitternacht gebetet werden. Und so sieht man in religiösen Gegenden wie z.B. Nachlaot in Jerusalem oft um 4:30 einen Mann mit einer Glocke durch die Nachbarschaft gehen, der mit Geklingel und "Slichot, Slichot" die Leute aufweckt.

Trotz des Ernst dieser Gebete und des damit verbundenen Insichgehens ist es aber eine wunderschöne Tradition, wo man die Möglichkeit hat, wunderschöne Melodien zu hören und zu singen, und oft wird süßer Tee und Süßigkeiten serviert, um die späten Nacht- oder frühen Morgenstunden zu versüßen.

In letzten Jahren ist es Tradition geworden, dass auch Nicht-Religiöse Slichot-Touren durch religöse Gegenden machen - das sind meist Nachttouren, wo man verschiedenen Nachbarschaften und Synagogen verschiedener Gemeinden sieht - und vor allem hört. Hier ein Beispiel für zwei Slichot-Piyutim, wunderschön vorgesungen von Lior Amendy.

Ein weiterer Trend ist es, dass bekannte israelische Sänger Slichot-Piyutim neu vertonen - hier Meir Banai sel. And., der "El Nora Alila" (wie schlimm sind unsere Taten) singt, dessen zweite Zeile heisst "himza lanu mechila be-shaat ha-Neila" (vergebe uns, wenn sich die Pforten schließen), wobei die Pforten des Himmels gemeint sind, die sich beim Schlussgebet von Jom Kippur, dass auch so heisst -Neila - schließen.

Wir wünschen allen Lesern ein Shana Tova u-Metuka (ein gutes und süßes Neues Jahr), und dass der Adon HaSlichot, der Vater der Slichot, die Gebete erhöhern möge.

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

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Sonntag, 6. August 2023

Lehem Havita - beNetanja (der Sandwich-Shop und der Mega-Hit)

 

                                                 Lehem Havita - der Hit (Screenshot: Youtube)


In Netanja gibt es einen Sandwich-Shop, den es erst seit kurzem gibt, der aber bereits Kultstatus hat: "Lechem Hawita" heisst er, also "Brot und Omelette". Hier die Instagram-Seite.

Alles fing mit Corona an - Vicky Ezra, ein erfolgreicher Inmobilienmakler in Netanja, erwischte es im März 2020 sehr - es war die erste Welle von Covid, weder Impfung noch harmlosere Varienten waren in Sicht.

Vicky wusste nicht, ob er es überleben würde, und war während der monatelang andauernden Heilung von Albträumen geplagt. Als er wieder auf beiden Beinen stand, wollte und konnte er nicht mehr Wohnungen verkaufen, sondern suchte ein neues Standbein - Lechem Hawita war geboren...

Bald zeigte sich, wie talentiert Ezra beim Sandwich-Machen ist, und wieviel Liebe er investiert - und die Schlange wurde immer grösser...

Als kleiner Werbegag, und als Hommage zu der sehr musikalischen Ezra-Familie schrieb - und sang der Sänger Avi Levy das Lied Lechem Hawita beNetanja (inspiriert in der Melodie vom griechischen Lied "To Diamerisma,” von Vasilis Karras). So klingt das:



Das Lied war mindestens genauso grosser Erfolg wie der Sandwich-Shop - und hat bereits Millionen von Fans und eine halbe Million "Likes".

Kurzum: wen es nach Netanja verschlagt, der muss zu Lechem Hawita gehen! Und bis dahin das Lied hören und mitsingen und -tanzen!

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