Samstag, 22. Februar 2014

Shakshuka - Das Frühstück für Champions



                                                 Shakshuka


Shakshuka ist eine wundervolle Art, den Tag zu beginnen. Es eignet sich aber auch als Mittagsessen oder Abendmahl.


Folgende Zutaten benötigen wir:

-    6 Eier
-    4-6 Tomaten
-    1 rote Paprikaschote
-    1 Zwiebel
-    2-3 Jalapenio-Chilichoten
-    4 Knoblauchzehen
-    Olivenöl
-    Ein wenig Koriander zum Garnieren




                                             Die Zutaten

Die Paprikaschoten, Zwiebeln, Chilichoten und Knoblauchzehen werden in kleine Würfel (1cm, bei den Knoblauchzehen sogar noch kleiner) geschnitten. Anschließend werden die Tomaten skalpiert, was man übrigens auch mit einem Apfelschäler machen kann. Die geschälten Tomaten werden dann auch in Würfel geteilt.

Auf hoher Flamme wird dann das Olivenöl (da kann man ruhig großzügig sein) in einer möglichst tiefen Pfanne erhitzt. Dann zuerst die Zwiebelwürfel und die Paprikaschotenwürfel hinzugefügen und erhitzen, bis die Zwiebelwürfel goldbraun sind. Anschließend die Chilichoten und die Knoblauchzehen dazu. Schließlich kommen die Tomaten noch rein, wobei die Flamme auf niedrig eingestellt wird. Das wird dann solange gekocht, bis die meiste Flüssigkeit von den Tomaten verdunstet ist, was übrigens kein großer Verlust ist, da es sich fast nur um Wasser handelt.
Wenn der Inhalt der Pfanne dickflüssig ist, kann man dann von den Eiern das Eigelb hinzufügen (das Eiweiß wird hier nicht benötigt), wobei natürlich Vorsicht geboten ist, daß es nicht zerfließt. Das Ganze wird dann für ein paar Minuten gekocht, bis das Eigelb ein bißchen festbeständig ist, aber noch nicht ganz hart. Zum Schluß wird das Shahshuka dann mit Koriander garniert – sieht ästhetisch aus und gibt auch Geschmack dazu.

Nachwort: Je nach Tageszeit und Gewohnheit kann man dazu eine Tasse Kaffee, ein Glas Orangensaft oder ein schönes Bier trinken...


Bilder und Text: Rosebud

Montag, 17. Februar 2014

Nir Ezion - pastoralisches Kibbutz im Norden Israels






In idealer Lage, in den grünen Bergen Galiläas, zu Fuss vom Künstlerdorf "Ein Hod" erreichbar, und mit wunderschöner Aussicht auf die Küste, liegt das Kibbutz Nir Ezion. Denkt man an Kibbutz, denkt man natürlich an Landwirtschaft, ans Kollektiv, an den obligatorischen Speisesaal, wo alle essen, gemeinsame Lieder und Volkstanz.

Man denkt aber nicht an Religiöse: Die meisten Kibbutzim sind säkular, wie es nur säkular geht - Sozialismus geht vor, und Religion ist im besten Fall "Opium fürs Volk". Nicht so die religiösen Kibbutzim (Hebr. Kibbutz Dati), die es seit 1935 gibt - hier wird der religiöse Lebensstil mit dem Kibbutzstil vereinbart: Landwirtschaft wird betrieben, Arbeit und Kollektiv werden grossgeschrieben, aber es gibt auch Talmudstudium am Abend und eine Synagoge, die dreimal täglich benutzt wird. Und das Essen ist natürlich koscher, nach jüdischem Religionsgesetz geschächtet und kontrolliert.

Und so ein Kibbutz ist "Nir Ezion".   




                                       Nir Ezion: Religiöse und säkulare Gäste vor idyllischer Kulisse

Alles fing 1950 an, als religiöse Holocaustüberlebende und Flüchtlinge des im Unabhängigkeitskrieg zerstörten "Kfar Ezion" sich in Galiläa niederliessen, auf der Suche nach einem neuen Leben im Kollektiv, mit "Torah we-Avoda" (Torah und Arbeit, so der Slogan von Bnei Akiwa, der Bewegung der modern-religiösen Jugend).

Die Einkunft der ersten 120 Mitglieder (eine symbolische und sehr positive Zahl) bestand aus Kuh- und Hühnerstall, Bananenzüchtung sowie einem Sanatorium. Wichtig war - und ist! - natürlich das Gebet, und das war seit der Gründung von "Nir Ezion" nach dem Nussach (Gebetsstil) von "Kfar Ezion", also Nussach Sfard (chassidisch). Damit unterscheidet sich "Nir Ezion" von allen anderen religiösen Kibbutzim.

                                   Es war einmal: Nir Ezion, die ersten Jahre in Bild und Foto

‏Und heute?

Kühe gibt es natürlich immer noch, und der Gebetsrhythmus ist auch immer noch der von "Kfar Ezion". Die Haupteinnahmequelle des Kibbutz "Nir Ezion" ist jedoch schon lange nicht mehr Landwirtschaft. Stattdessen hat das Kibbutz ein Gästehaus, das nicht nur bei modern-orthodoxen, sondern auch bei charedischen (ultra-orthodoxen) Touristen sehr beliebt ist: Swimming-Pool mit unterschiedlichen Badezeiten für Männer und Frauen, ein glatt-koscheres Restaurant und viel Aktivitäten rund um die Synagoge. Zudem hat "Nir Ezion" eine Catering-Firma, die im ganzen Land bekannt ist für die ausgezeichneten (und auch glatt-koscheren) Speisen, und insbesonders an Pessach traditionelle Feiertagsmahlzeiten zubereitet. Die Konferenzzimmer sind eine weitere Attraktion, und viele grosse Organisationen und Regierungsstellen haben sie schon benutzt.

Die Sportlichen unter uns können über Stock und Stein auf den umgehenden Hügeln joggen, und die wunderschöne Aussicht von Haifa und über die ganze Galiläa-Region geniessen...





Bilder und Text: Rosebud


Montag, 10. Februar 2014

Israels neueste Erfindung: Schoko-Döner

                                            Was es nicht alles gibt: Schoko-Döner

Israel war schon immer ein Pionierstaat, eine Start-Up-Nation, noch lange bevor das Internet erfunden wurde: Geringe finanzielle Mittel, eine grosse Wüste und fast gar keine Rohstoffe (von Salz, und bald auch Erdgas, mal abgesehen) zwang den Staat, auch ob der vielen Einwandererwellen, zu improvisieren.

Ein Bonus der vielen Einwandererwellen war natürlich, dass sie aus den unterschiedlichen Ländern, von denen sie herkamen, jeweils unterschiedliche Sprachen, Kulturen und Traditionen brachten - und so lacht man hier noch heute über die Witze, die die Unterschiede zwischen Polen, Marokanern, Jemeniten, Jecken (deutschsprachigen Juden) etc. in etwas übertriebener Weise zeigen.

Auch, und vielleicht gerade - dafka! - in der kulinarischen Kultur zeigen sich viele dieser Unterschiede - und man macht aus der Not eine Tugend: So wird im Döner (der hier "Shwarma" heisst) aufgrund der Koscher-Gesetze, die das Mischen von Fleisch und Milch verbieten, auf die Joghurt-Sausse verzichtet. Stattdessen gibt es Techina (Sesampaste), die ähnliche Konsistenz hat, aber nicht minder lecker schmeckt. Auch eines der bekanntesten jüdischen Gerichte, das Chamin, auch Tscholent genannt (von franz. chaud-lent, also heiss-langsam) entstand aus dem Verbot, am Shabbat zu kochen - und wird daher bereits am Freitag aufgesetzt und kocht langsam über Nacht.

Und jetzt hat das kulinarische Improvisieren einen neuen Höhepunkt erreicht: Schoko-Döner! Statt heissem Lammfleisch brutzelt am Spiess heisse Schokolade unterschiedlicher Arten (dunkle, Milchschokolade, weisse) zusammen mit Halva zu einer Fontäne der Sinne, einem Fondue der ganz anderen Art...

Serviert wird das dann in einer Art Lafa (Fladenbrot), oder aber - ums traditionell-europäisch zu halten, in einem Crepe Suisse. Und ausschauen tut das so:





Na denn: Bete Avon! (Guten Appetit)

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud

PS Ein Video der Zubereitung gibt es auf der Facebook-Seite


Montag, 3. Februar 2014

Mit Waze am Stau vorbei

Mit Waze am Stau vorbei

Internetgigant Google hat die israelische Navigationsanwendung Waze für eine Milliarde Dollar gekauft – der bisher höchste Kaufpreis für eine Handy-App. Und eine Ehre für den Wirtschaftsstandort Israel.

«Mabruk!» (Gratulation). Das waren die ersten Worte des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu bei seinem Anruf an Waze-Geschäftsführer Noam Bardin - das Geld, das durch den Verkauf der Firma und dem gleichzeitigen Verbleib des Forschungs- und Entwicklungszentrums in Israel in die Staatskasse fliesse, ist bei einem Kaufpreis von einer Milliarde Dollar nicht wenig. 

Die Garantie Googles, dem Unternehmen zumindest in den nächsten drei Jahren Unabhängigkeit zu geben, war wohl der ausschlagende Punkt, der die Verhandlungen zum Erfolg geführt hat. Und so wird Waze weiter in Raanana, im Zentrum Israels, tätig sein, und von dort aus Waze zu Google-Maps integrieren.

Für Waze ist der Verkauf ein Sieg der lokalen Wirtschaft: So hat das 2008 gegründete Unternehmen sich, im Gegensatz zu den meisten anderen israelischen Start-up-Firmen, von Anfang an dafür eingesetzt, ihre Anwendung – ein hoch entwickeltes Navigationssystem – auch nach der Veräusserung in Israel zu entwickeln. 

Zwar arbeitete die Firma bereits seit Oktober 2012 mit Facebook zusammen und ermöglichte es, Waze-Anwendungen über Facebook an soziale Netzwerke weiterzuleiten. Jedoch ging es im Mai 2009 um den Kauf durch Facebook – auch damals war von einem Preis von einer Milliarde Dollar die Rede. Facebook wollte das Unternehmen aber nicht nur kaufen, sondern auch ins Silicon Valley nach Kalifornien locken – und das war letztendlich der Punkt, an dem die Israelis Nein sagten. Google sprang daraufhin schnell ein. Silicon Wadi statt Silicon Valley!

 Der besondere Clou ist aber: Nutzer der App können sich gegenseitig über die Verkehrslage informieren. Das Start-up hat nach aktuellen Informationen rund 45 Millionen Nutzer. Die App ist kostenlos. Geld kommt durch Werbung und den Verkauf von Kartendaten rein.
Bild: Public Domain
Text: Rosebud