Mittwoch, 18. September 2013

Sukkot - 4-Arten-Markt

                                                4-Arten-Markt in Tel Aviv

Heute Abend fängt das Laubhüttenfest - Sukkoth - an, und da ist es üblich, in allen Städten Israels 4-Arten-Märkte zu haben: Dort kann man sich dann die Laubhütte selbst kaufen, in der man eine Woche essen, schlafen und wohnen wird, sowie auch die Dekoration derselben:

                                               Oben: Sukka (Laubhütte), unten: Dekorierung

Am wichtigsten sind aber die vier Arten: Dabei handelt es sich um die Myrthe (hebr. Arvot), Bachweidenzweige (hebr. Hadassim), einen Palmzweig (hebr. Lulav), und - am wichtigsten von allen: die Zitrone (hebr. Etrog). Diese vier Arten hält man im Laufe des Sukkot-Festes in der Hand und schüttelt sie in alle Himmelsrichtungen.

Die vier Arten haben sowohl spirituelle als auch landwirtschaftliche Bedeutung:

Landwirtschaftlich fällt Sukkot auf den Anfang der Regenszeit (und man betet auch für Regen), und so blüht das ganze Land und bringt die unterschiedlichsten Arten landwirtschaftlicher Erzeugnisse hoch. Es leitet die Zeit der Ernte langsam ein, nach der langen Dürre des heißen Sommers.

Spirituell gibt es verschiedene Ideen: Nach einer symbolisieren sie vier Arten den menschlichen Körper: Augen (Myrthen), Mund (Bachweidenzweige), Rückgrat (Palmzweig) und - am wichtigsten - das Herz (Etrog, eine grosse Zitrone).
Nach einer anderen Interpretation sind es vier verschiedene Menschentypen, je nach Geruch und Geschmack: Die Bachweidenzweige riechen und schmecken nach nichts, symbolisieren also den Menschen, der weder ein gutes Herz hat, noch sich an Gesetze (gemeint sind religiöse Gebote) hält. Die Myrthen riechen sehr gut (Eykalyptus!), schmecken aber nach nichts, und beim Palmzweig (Dattelnfrüchte!) ist es genau umgekehrt - sie symbolisieren also Menschen, die entweder nur ein gutes Herz haben, sich aber nicht an die Gebote hält, oder umgekehrt. Und nur der Etrog, die Zitrone, riecht gut und schmeckt gut (und ist auch noch super-gesund!), und ist damit die perfekteste der vier Arten.
Geschüttelt wird zusammen, denn im jüdischen Volk (wie auch überhaupt) lassen sich jede der vier Arten finden...

Am wichtigsten ist auf jeden Fall der Etrog - zusätzlich zu dem Obengenannten sagt man ihm auch magische Fähigkeiten nach, z.B. dass unfruchtbare Paare, wenn sie einen besonders schönen Etrog, ohne Flecken oder Kerben (das würde ihn für Sukkot unbrauchbar machen) wählen, dann einen Sohn gebären. Auch soll er bei Parnassa (Gehalts-) Schwierigkeiten helfen können. Er wird daher, auch in dem 4-Arten-Markt, besonders grundsätzlich untersucht:







Dann bleibt nur noch übrig, ein fröhliches Laubhüttenfest zu wünschen: CHAG SUKKOTH SAMEACH!

Bilder und Text: Rosebud

P.S. Mehr Bilder zu Sukkoth und überhaupt gibt es auf der Facebook-Seite

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