Sonntag, 16. Februar 2020

Ofra Haza - 20 Jahre ohne sie

Vor 20 Jahren verstarb Ofra Haza, die wohl bekannteste Sängerin Israels, die traditionelle jemenitische Musik (die Familie kam aus Jemen) mit Pop verband, und weltweit damit Erfolg hatte. Am bekanntesten ist Im Nin-Alu, ein jüdisch-jemenitisches Schabbatlied, das 1988 monatelang die Charts in Europa und Amerika anführte. Vier Jahre vorher kam Ofra Haza mit Hai auf Platz 2 der Eurovision (die in Deutschland stattfind).


Wer war Ofra Haza?´

1) Jemenitische Israelis



Wo lebt die größte jemenitische Gemeinde der Welt?


Jemen?
Amerika?
Afrika?

Alle diese Antworten sind falsch! Die größte jemenitische Gemeinde der Welt - 80.000 Menschen - leben in Israel, genauer gesagt, in Tel-Aviv, in einer Gegend bekannt als "Kerem ha-Teimanim" (der Hain der Jemeniten). Bereits lange vor der Staatsgründung Israels (1948) und noch vor der Gründung Tel-Avivs (1909) zogen im Jahre 1881 jemenitische Juden in diese Wohngegend (als eigenständige Nachbarschaft exisitiert sie seit 1904). Wie die meisten jeminitischen Juden waren sie religiös, mit einer stark entwickelten eigenen Tradition der hebräischen Sprache, sowie eine einzigartige Musik- und Kleidungstradition. Das wohl bekannteste Beispiel für diese drei Traditionen ist die jung verstorbene Ofra Haza, auch außerhalb der Grenzen des Nahen Osten sehr bekannt und geliebt:
                                                Ofra Haza, in klassischer jeminitischer Tracht
                                                Hier singt sie traditional, hier modern

2) Ofra Haza

Am 19. November 1957 kam Ofra Haza als 9. Kind jemenitisch-jüdischer Einwanderer nach Israel zur Welt. Schon mit jungen Jahren war ihr musikalisches Talent klar.  Ofra Haza gewann viele Preise, u.a. „Sängerin des Jahres“. Wegen ihrer Herkunft hatte sie gegen viele Schwierigkeiten anzukämpfen. In den 1970er und 1980er Jahren weigerten sich, einige Produzenten, mit ihr zusammenzuarbeiten. Haza veröffentlichte trotzdem viele Alben.

Bald breitete sich ihr Erfolg auch außerhalb der Grenzen Israels aus: 1988 war "im Nin'Alu" 1. Platz der Charts in Deutschland und der Schweiz (und Platz 2 in Österreich). 1994 trat Haza bei der Friedensnobelpreisverleihung an Jitzchak Rabin, Schimon Peres und Jassir Arafat auf. Auch bei der Begräbniszeremonie von Rabin sang sie.

Nichts konnte sie stoppen. Fast nichts: Im Februar 2000 wurde Haza bewusstlos mit Symptomen einer schweren Grippe ins Krankenhaus eingeliefert. Sie verstarb nach zwei Wochen an Organversagen.

In Ihren Liedern lebt sie weiter - und macht jeden, der sie hört, Freude.

Bild: Public Domain
Text: Rosebud
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