Donnerstag, 28. Juli 2016

Von München bis Rio: Israel bei den Olympischen Spielen




Israel bei den Olympischen Spielen - das ist so eine Geschichte.

Nach dem schrecklichen Terroranschlag auf das israelische Team 
(und der Ermordung von 11 Sportlern) in München 1972 waren 
die Olympischen Spiele nie mehr ein reiner Sportwettbewerb.

Aber auch sportlich tat sich das kleine Land schwer - jahrzehntelang
versuchte Israel vergeblich, eine Goldmedaille zu gewinnen. Es schien
unmöglich. Bis...

Ja, bis 2004, als Gal Friedman im Windsurfen die Goldmedaille erhielt.
Austragungsort war Athen, Griechenland - was das Prestige noch erhöhte:
Im URSPRUNGSLAND DER OLYMPISCHEN SPIELE holte Israel Gold!

Von da an konnte es nur bergauf gehen. Oder? 

Seitdem sind 12 Jahre vergangen, 



Nächste Woche fangen die Olympischen Spiele in Rio an. 

Wir stellen vor - das israelische Team (eine Auswahl):


Ron Atias, Taekwondo




Maor Tiwari, Athletics

 


Und natürlich die Gymnastik-Damen,
die bereits europäisches Gold geholt
haben:



Das war natürlich nur eine kleine Auswahl. Mehr kann man auf der
bis nächste Woche warten.

WIR WüNSCHEN VIEL ERFOLG!

Bilder: Public Domain
Bilderzusammenstellung und Text: Rosebud




Montag, 18. Juli 2016

Oma Jamilas Geheimnis



Es klingt fast zu schoen, um wahr zu sein: Eine Druzin aus Pek'in (im Norden Israels), die nie lessen und schreiben gelernt hat, macht nach alten, geheimen Familienrezept Seifen aus Olivenoel - und baut damit ein milliardenschweres Imperium auf, das von einer kleinen Fabrik in ihrem Dorf, wo fast nur Frauen arbeiten - der drei Weltreligionen, in friedlicher Harmonie - weltweit Produkte verkauft und sich vor Anfragen kaum noch retten kann, auch von Top-Models, Hollywood-Schauspieler und Popstars.

Aber sie IST wahr, diese Geschichte: Es ist die der heute 75 Jahre alten Gamila Hiar, die vor 45 Jahren auf dem Dach des Familienhauses Seifen kochte. Das Familienrezept war ihr bekannt, und sie wusste auch, dass Seifen nicht nur zum Waschen sind, sondern sich auch als Naturheilmittel eignen - von Fusspilz bis zu Akne - und dass sie, wenn sie ohne kuenstliche Zusaetze sind, auch fuer Babies geeignet sind.
                                                Gamila Hiar

Und so produzierte sie Seife, die sie anfangs kostenlos an das Dorf verteilte. Der Wendepunkt kam, als ihr Sohn Fuad in die israelische Armee eingezogen wurde - und seinen Kameraden von der renommierten Golani-Einheit Seife mitbrachte.

Und so sprach sich das Geheimnis herum, und bald standen nicht nur Soldaten, sondern das ganze Land Schlange, um die Seifen von "Oma Gamila" (so heisst die Marke in Israel, hebr. Safta Gamila) zu kaufen. Bald wollte auch der deutsch-israelische Entrepreneur Stef Wertheimer das "Geheimnis von Gamila" (so heisst die Marke weltweit "Gamila secret") wissen - aber es blieb und bleibt ein Familiengeheimnis.

Und heute schwoeren Kunden in ca. 30 Laendern auf Oma Gamila und ihren Seifen. Der Umsatz ist 7 Milliarden Dollar weltweit, und neben der Fabrik in Israel, wo - wie gesagt - fast ausschliesslich Frauen arbeiten, ist die Rede von einer weiteren Fabrik in Holland. Oma Gamila ist immer noch topfit und leitet das Geschaeft mit eiserner Hand, wobei ihr Sohn Fuad ihr mithilft. Und sie hat ihren Sinn fuer Humor behalten: So meinte sie, dass ihr Steuerberater immer noch so tue, als ob sie eine arme Druzenfrau sei, der man das 1+1 erklaeren muesse. "Aber ich lache auf dem Weg zur Bank", so Gamila.

Bilder: Public Domain
Text: Rosebud

Donnerstag, 14. Juli 2016

Postkarte aus Tel Aviv

Tel Aviv wurde 1909 gegründet, und nach dem utopischen Roman „Altneuland“ benannt, dessen Hebräische Übersetzung eben „Tel Aviv“ („Frühlingshügel“) hiess. „Altneuland“ könnte auch das Motto Israels Mittelmeermetropole heißen: Während ein alter Händler „Alte Sachen“ ruft (auf Deutsch bzw. Jiddisch), die er von einer von einem Pferd gezogenen Karre verkauft, sieht man im Hintergrund die Skyline der wohl modernsten Stadt Israels.

Und dazwischen: Das Meer, der einzige Ort, wo man sich von der schrecklichen Hitze und Luftfeuchtigkeit retten kann, und nach dem Schwimmen sich bei einem „Artik“, Eis am Stiel abkühlen kann. Hungrig? Dann gibt es im nebenan gelegenen „Kerem ha-Temanim“-Viertel Hausmannskost in den zahlreichen Arbeiterlokalen, die dort in kleinen Nebengassen sich befinden.
Von da ist es nur ein kleiner Weg zum Carmel-Markt, wo sich die Düfte verschiedener Obst- und Gemüsesorten sowie frischer Kräuter mit dem lauten Schrei der Händler vermischt, denn ohne Feilschen geht hier nichts. Am Ende des Marktes, der „Naher Osten“ im wahrsten Sinne des Wortes schreit, überquert man die Allenby-Straße zur Sheinkin-Straße, wo das Schlagwort „Europa“ ist: Feine Cafés und Boutique-Geschäfte, so weit das Auge reicht.


Und wer Heimweh hat, der sollte auf der Nachlat-Benjamin-Fußgängerzone, die dort auch in der Nähe ist, durch den Kunstmarkt gehen, bis man bei „Ass“ ankommt: Dort wird Wurst und Fleisch nach deutsch-schweizerischer Art zubereitet, und wenn man Glück hat, gibt es sogar Zürcher Geschnetzeltes...

Bild: Public Domain
Text: Rosebud

Dienstag, 5. Juli 2016

Kulinarisches aus Israel: Marokkanischer Fisch

                           

 
Dieses Gericht ist in Israel sehr beliebt: Ein wirklicher Gaumenschmaus, den man schnell und ohne große Mühe zubereiten kann. Und gesund ist er auch noch!

Als Zutaten benötigt man folgendes:

-ca. 300g Fisch*
-Oliven- oder Canola-Öl
-1 Zwiebel
-2-3 Knoblauchzehen
-ein paar Jalapeno-Chilichoten, je nach Verträglichkeit
-2 Gläser Tomatenpaste**
-Zitrone (wichtig!)
-1 Glas kochendes Wassers
-Ein paar Semmeln oder ein Zopfbrot

                                                  Die Zutaten

Die Zwiebeln und die Knoblauchzehen werden zuerst in kleine Würfel geschnitten, ebenso wie die Jalapeno-Chilichoten. (Profis machen das a la Goodfellas) Die Zitrone wird in zwei Hälften geteilt. Dann wird auf einer tiefen Pfanne oder in einem Topf auf großer Flamme zuerst die Zwiebeln  gedünstet, anschließend werden Knoblauchzehen und Chilichoten hinzugefügt. Nach ein paar Minuten wird die Tomatenpaste hinzugefügt und kurz darauf ein Glas kochendes Wassers.

                                            Die Zubereitung

Jetzt erst kommt der Fisch hinzu. Hierbei muss man aufpassen, dass man ihn nicht überkocht: Er darf auf keinen Fall mehr als 15 Minuten in der Pfanne sein! Nachträglich erhitzen geht nämlich  immer, während das Überkochen nicht rückgängig machbar ist. Am besten ist es, ihn 5 Minuten auf hoher Flamme zu kochen, währenddessen man eine Hälfte der Zitrone auf die Pfanne auswringt (die zweite Hälfte kann man entweder auch auswringen, oder sich damit die Finger nach dem Essen sauber machen). Die Zitrone gibt sehr viel Geschmack hinzu und macht den Fisch nicht nur schmackhaft, sondern deliziös! Danach den Fisch auf kleiner Flamme für 10 Minuten kochen und fertig ist die „Chreime“!

                                                Und fertig ist die Chreime
                                 
Serviert wird das Ganze mit einem guten Glas Wein – muß übrigens nicht Weißwein sein! Und für die Sauße eignet sich das Zopfbrot oder die Semmeln wunderbar, wie man auf dem Foto erkennen kann. Na denn: Guten Appetit, oder wie die Marokkaner sagen: Bon Appetit, Chabibi... 

Bilder und Text: Rosebud

Montag, 20. Juni 2016

Europameister Israel!



Rosenduft gratuliert Israel zum Gewinn der Europameisterschaft!

Allerdings (leider) nicht im Fussball, sondern in rhytmischer Gymnastik, wo sich die israelischen Damen wunderbar geschlagen haben - die Olympischen Spiele in Rio warten jetzt auf sie!

Und das, nachdem die (ursprünglich russische) Trainerin noch vor ein paar Monaten meinte, dass ihr Team wohl nie gegen das russische Team eine Chance hätte. Zum Schluss war das russische Team das Schlusslicht...

Hier ein Foto der Performance, die den Israelis Gold brachte:



Mehr Bilder und Videos gibt es auf unserer Facebook-Seite

Text: Rosebud
Bild: Public Domain

Dienstag, 14. Juni 2016

Kulinarische Tour durch Jerusalem

„Vergesse ich dich, Jerusalem, so soll ich meine rechte Hand vergessen. Meine Zunge solle mir am Gaumen kleben…“ So heißt es bereits im Psalm des alten Testaments. Die Gerüche und Geschmäcke der Stadt machen allerdings so einen starken Eindruck, dass man sie wohl nicht so schnell vergessen wird. Und am Gaumen bleibt nicht die Zunge kleben, sondern die verschiedene Gewürze des Marktes, das frische Pita-Brot, sanftgekochtes Lammfleisch und der „Nana“-Tee…

Jede kulinarische Reise durch Jerusalem muss am „Schuk“ (also Markt), der „Machaneh Yehudah“ heisst, beginnen und kann dort auch enden: An den endlosen Ständen kann man sich fast alles kaufen, was man zum Kochen und Essen braucht: Frisches Gemüse und Obst, Gewürze der verschiedensten Sorten, Brot, Fleisch, Fisch etc. Alles ist sehr frisch und -im Gegensatz zu europäischen Märkten- auch recht billig. Am meisten lohnt es sich am Freitag, kurz vor dem Anfang des Shabbats, des jüdischen Ruhetags, dort hinzugehen: Da werden die Verkäufer noch schnell versuchen, die Ware zum billigsten Preis loszuwerden. Dabei kann und soll man -das ist ein weiterer Unterschied- feilschen. Aber auch wenn man sich nichts kauft, ist es eine einzigartige Erfahrung, unter dem lauten Geschrei der Käufer seinen Weg durch die vielen Gerüche und Geschmäcke des Schuks zu machen und sich an einer Augenweide von Früchten und Gemüsen sämtlicher Farben zu erfreuen.
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                Oliven im Schuk
Nach einem Rundgang durch den Schuk lohnt es sich, zur „Marzipan“-Bäckerei zu gehen, die die besten „Rogelach“ (Mini-Schoko-Croissants) der Stadt sowie viele andere, meist europäische Backwaren hat, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Diese Bäckerei befindet sich auf der Agrippas-Straße, die man vom Schuk aus zu Fuß erreichen kann. Insbesonders deren Rogelach sind so köstlich, dass mich kürzlich ein Freund von mir aus der Schweiz bat, ihm ein paar per Post nach Zürich zu schicken, wenn ich in Jerusalem bin (was ich auch getan habe).
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Rogelach und anderes bei "Marzipan"
A propos Backwaren: Da darf natürlich Borekas (kommt vom türkischen Börek) nicht fehlen, eine Teigware, bei der einem nach dem ersten Biss der Dampf der Füllung in die Nase steigt und zum nächsten Biss verführt: Füllungen gibt es viele (Spinat, Kartoffeln, Käse, Pilze), ebenso wie Stände, wo man Borekas bekommt. Aufgrund der Koscher-Gesetze sind Fleisch-Borekas jedoch eher selten.
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Borekas

Zum Mittagessen kann man sich auf einen der unzähligen Imbissbuden eine Falaffel holen (womit man sich klar als Tourist ausgibt) oder sich Hummus (siehe Bild) in einer Hummusiade bestellen – am besten in der Altstadt, wo man nach „Hummus Abu Shukri“ fragt. Inwiefern dieser „Abu Shukri“ authentisch ist, und ob es wirklich das Original ist – das sind Fragen, über die sich die Geister streiten. Unbestritten ist jedoch, dass man sich nach dem Genuss des Hummus, der mit einem Pitabrot „gewischt“ wird, bestimmt die Finger leckt.
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Natürlich ist ein kulinarischer Besuch in Jerusalem ohne den „Meoraw Yerushalmi“ (Jerusalemer Gemischtes) nicht komplett: Dabei handelt es sich um eine Mischung von Innereien (Leber, Niere, Herz), die mit viel scharfen Gewürzen, Pilzen und Zwiebeln auf einer heißen Platte gekocht werden.
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Meoraw Jeruschalmi
Es scheiden sich die Geister, ob man dieses Gericht am besten bei der „Steakiat Chazot“ (Mitternachts-Steakhouse) oder bei „Sima“, ein in David Grossmanns wunderbaren Buch „Wohin du mich führst“ erwähnten Restaurant einnehmen sollte. Beide Restaurants sind bis spät in die Nacht geöffnet und befinden sich in der oben erwähnten Aggrippas-Straße, auf gegenüberliegenden Straßenseiten. Am besten kann man sich durch den wunderbaren Geruch des Meoraws leiten lassen. Nebenbei ist dieses Gericht schon so symbolisch, dass es in Israel sogar eine Fernsehserie mit dem Namen gab…
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Und so wird Meoraw Jeruschalmi gemacht
Außer den oben erwähnten gibt da noch viele weitere Gerichte und Restaurants aller Fassion und Gemeinden in Jerusalem, die die vielen Einwanderergruppen in Israel repräsentieren: Vom schneebedeckten Russland bis zur heißen Wüste Marokkos, von den Bergen der Bukhara bis zu den weiten Landstrecken Irans ist da alles dabei. Es ist wirklich ein Meoraw Yerushalmi, ein Jerusalemer Mix. Zwei Restaurante soll man sich da aber auf keinen Fall entgehen lassen, denn sie sind Jerusalemer Urgestürme: Pinati („in der Ecke“) und Taami („Nach meinem Geschmack“). Beide Restaurants existieren schon seit Ewigkeiten und sind für die gute Haushaltskost und die schlechten Umgangsformen der Besitzer bekannt. So kann es schon vorkommen, dass -wenn man sich zu lange Zeit nimmt- man folgendes zu hören bekommt: „lo lilos – livloa!“ (nicht kauen – schlucken!). Die Qualität der Gerichte ist jedoch eine mehr als ausreichende Entschädigung für das fehlende Benehmen.
Zum Schluss -und das trifft für alle Restaurants und Cafes in Jerusalem zu- sollte man sich einen Tee bestellen, und zwar „im Nana“ (mit den Blüten der Nana, einer Pfefferminzsorte). Der ist ein Genuss für Geruchs- und Geschmackssinn und hilft auch, das viele Essen zu verdauen.
BeTe’avon! (Guten Appetit)
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Text und Bilder: Rosebud