Dienstag, 23. Juli 2019

HaPoel Katamon - Jerusalemer Fussballmannschaft der ganz besonderen Art

 
                                            Rot: Hapoel Katamon, Teddy-Stadium, Jerusalem

Vor ein paar Jahren konnte man in Jerusalem ein wohl weltweit einzigartiges Phänomen beobachten: Auf beiden Tribünen des Teddy-Fussballstadiums sah man Fans, die in rot eingehüllt waren, deren Mannschaft "HaPoel Jerusalem" hieß und die die gleichen Slogans riefen - sich aber gegenseitig angifteten.
                                              Hapoel Jerusalem gegen - Hapoel Katamon Jerusalem
                                            Auf dem weissen Plakat steht: Katamon = Beitar
Was war passiert?

Vor 12 Jahren, als es nur zwei Teams in Jerusalem gab (Erstliga-Beitar und Zweitliga-HaPoel), gab es Unmut der Fans von Hapoel Jerusalem wegen des Managements. Und so setzten sich einige der Fans zusammen, und hatten eine radikale Idee, etwas, was es in Israel noch nie gab: Sie entschlossen sich, das Team zu kaufen, und von nun an in einem Kooperativ Besitzer von HaPoel zu werden.

Gesagt, getan. Teil der Spieler gingen begeistert zum neuen "HaPoel" herüber. Andere Spieler jedoch wollten lieber bei einem Team mit einer traditionellen Struktur bleiben. Und so fügten die Neuen dem Team das Wort "Katamon" hinzu - das ist die Nachbarschaft Jerusalems, wo früher das Stadium stand, eine Arbeitergegend, von der auch viele der Fans kommen.

"HaPoel Jerusalem Katamon" entwickelte sich stetig weiter, die Fanbasis - oder sollte man sagen "Besitzerbasis" - vergrößerte sich, wohl auch aufgrund der Tatsache, dass es ein Team ist, dessen Spieler aus der gleichen Gegend wie die Fans kommen, und das heisst auch Vielseitigkeit: Es gibt arabische Spieler, russische Spieler, sephardische und ashkenazische. Und da das Team nicht am Shabbat spielt, zog und zieht es auch viele religiöse Fans an.
Aber auch fussballerisch tat sich einiges:

HaPoel Katamon kam, sah - und siegte, und das durchgehend: Sie sind bereits schon zweimal in die höhere Liga gekommen, und bereits in der zweiten Liga...

Und alle rufen: Jalla HaPoel!

Mehr zur Geschichte von HaPoel Katamon, einschliesslich einem Video gibt es auf unserer Facebook-Seite

Bilder und Text: Rosebud

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