Montag, 5. August 2019

Die Ersten von Zion

 
                                                      Geschichte und Fortschritt: Rishon

Rishon LeZion (die Ersten von Zion), von seinen Bewohnern auch liebevoll "Rishon" oder nach der hebräischen Abkürzung "RashLaZ" genannt, hat eine reiche und eindrucksvolle Tradition - aber auch eine nicht weniger imposante Stellung in der Moderne - sie waren die Ersten, und sind in vielen Bereichen immer noch die Ersten...

Der Name der Stadt leitet sich vom biblischen Vers "Als Erster verkündige ich Zion (...) und Jerusalem widme ich einen Freudenboten" (Jessaja 41:27) ab.

Viel gab es 1882, als die Stadt von osteuropäischen Einwanderern gegründet wurde, jedoch nicht zu frohlocken - ausser Sanddünen und Wüstenwind gab es hier nichts, nicht einmal Wasser. Und so arbeiteten die ersten Siedler im Schweisse ihres Angesichts, die Wüste zum Leben zu erwecken...

Das Glück sollte sich jedoch bald zum Guten ändern, aufgrund zweier Entwicklungen: Zum ersten wurde eine Wasserquelle gefunden, und zum zweiten entschloss sich der Baron Edmond de Rothschild 1887, hier einen Weinkeller aufzumachen, den ersten im modernen Israel - es war der Anfang des Carmel-Weins, den es bis heute noch gibt, und der nichts von seinen Ruf verloren hat...

                                                         Wasserquelle

                                              HaRishonim-Park - hier stand der Weinkeller


Damals zählte die Bevolkerung knapp 400 (im Vergleich: heute sind es 250.000), und nahm in vielen Bereichen Pionierstellung ein: So war der spätere erste Premierminister Israels, David Ben-Gurion, Vorsitzender der Weingewerkschaft. Der Pionier des modernen Hebräischen, Eliezer Ben-Yehuda, unterrichtete hier, in der ersten Hebräisch-sprechenden Schule, noch vor der Staatsgründung. Und auch die Synagoge war einer der ersten und imposanten der modernen jüdischen Gemeinde in Israel vor der Staatsgründung:
                                       Synagoge, 1890 gegründet, neben der ersten Hebr. Schule

Und heute? Rishon wächst aufgrund seiner Meeresnähe, den verhältnismässigen günstigen Häuserpreisen, seiner idealen Lage zwischen Tel Aviv und Jerusalem, und vor allem seinem reichhaltigem Angebot an Kultur und Freizeit, sowie der zahlreichen Arbeitsmoglichkeiten, ständig. Von den Sanddünen der Vergangenheit sieht man wenig - stattdessen wird ein Hochhaus nach dem nächsten gebaut, ein Riesen-Kino-Complex ("Cinema City") läuft bereits, IKEA gibt es auch - aber auch die alte Kultur gibt es noch - so hat RashLaZ ein Symphonieorchester mit Weltruhm, und eine Altstadt - den Rothschild-Boulevard, bennant nach dem Weinkellergründer - wo man sich die Geschichte des alten Rishons in einer wunderschonen Fussgängerzone passieren lassen kann, während man sich auch vom neuen Rishon beeindrucken lassen kann.

Zum Abschluss zwei Bilder vom Rothschild-Boulevard, und ein Bild des alten Shuks (Gemüsemarkts), der seit der Staatsgründung exitstiert, und bis heute noch frequentiert wird:

                                              Rothschild-Boulevard

                                            Altes Rathaus


Der Gemüsemarkt


Kurzum: Rishon LeZion - die Ersten von Zion, immer noch die Ersten

Bilder und Text: Rosebud

Mehr Bilder von Rishon gibt es auf der Facebook-Seite

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