Montag, 2. September 2019

Nazikiller-Ballerina



"Zieht Euch aus!", rief  SS-Oberscharführer Walter Quakernack der Gruppe Frauen zu, die gerade in Auschwitz angekommen waren. Eine davon, eine ausgebildete Tänzerin,tat dies in einer erotischen Striptease-Performance. Quackernack schaute ihr mit lechzender Zunge zu. Plötzlich nahm sie ihren Stöckelschuh und bohrte den Absatz in seine Stirn. Der SS-Oberscharführer sank zu Boden. Die Tänzerin griff sich seine Pistole, und schoss auf zwei weitere SS-Männer. Die anderen Frauen folgten dem Beispiel, und stürzten sich auf die Nazis, nach Berichten zufolge schafften sie es, einen zu skalpieren, und einen anderen die Nase aus dem Gesicht zu reissen. Dann aber kam vollbewaffneter Nachschub der Nazis, mit auf die Frauen gerichtete Maschinengewehre. Die Tänzerin, die sah, wie aussichtslos die Situation war, nahm die Pistole, die sie vom ersten SS-Mann entwendet hatte, setzte sie an ihre Stirn - und drückte ab...

Was wie eine Szene aus einem Tarantino-Film klingt - so in etwa "Kill Bill meets Inglorious Basterds", beruht auf wahren Begebenheiten - es ist dies die Geschichte von Francisza Mann, einer 1917 in Polen geborener Jüdin, die bereits in jungen Jahren (zur Zeit ihres Todes war sie 26 Jahre alt) bereits eine Karriere als Ballerina für sich geschaffen hatte. Als zusätzliche Einnahmequelle tanzte sie in Nachtclubs, wo sie wohl das Ablenkungsmanöver des Stripteasetanzes ebenso lernte, und auch, wie man sich lästige Männer weghält...



Diese Geschichte wäre wohl in Vergessenheit geraten, hätte sich nicht, wie in "Haaretz" berichtet  2019 das "Jerusalem Ballet" sich - wie passend! - durch ein Ballett sich ihrer erinnert. Die Premiere war am 1. September 2019. Das ist der 80. Jahrestag des Beginn des Zweiten Weltkriegs.





Text: Rosebud
Bilder: Public Domain

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